Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft
Allround-Laien bis zum Zehntausendsassa. Und an den einen oder anderen Kollegen gerichtet, für den es anderthalb Wunder braucht, um eine Humorregung zu zeigen, sage ich: «Warte nur, balde lachest du auch.»
Wenn Sie beim Lesen dieser Vergnügungsübungen auch nur einen Bruchteil des Spaßes haben, den ich beim Schreiben hatte, dann sehen Sie mich strahlen, als wäre ich zwei Sonnensysteme.
Gezeichnet: Submissest
Christian Hesse
Santa Barbara, an den Gestaden Kaliforniens, in der Jahreszeit, die man hier Winter nennt, 2012/13
Abbildung 2: Verbesserte Tierwelt. Ich bin jetzt ungefähr dort, wo die Filet Mignons herkommen, 34°
26’ 26”
N, 119°48’ 49” W.
Hermeneutischer Einstieg
Da wir gerade von Tieren sprechen: Was hat dieses Buch mit Einsteins Haustier zu tun?
Einstein hatte zu seinem fünfundsiebzigsten Geburtstag einen Papagei geschenkt bekommen. Er nannte ihn Bibo und hing sehr an ihm. Als der Vogel depressiv wurde, begann Einstein, ihm Witze und lustige Geschichten zu erzählen. So steht es in dem erst kürzlich aufgetauchten Tagebuch von Einsteins letzter Freundin Johanna Fantova.
Wäre es waghalsig zu denken, dass «Was Einstein seinem Papagei erzählte» so ähnlich ist wie das, was Einstein seinem Papagei erzählte?
0. Die Mutter aller Witze
Ein Mann begleitet seinen Freund zur Jahreshauptversammlung der Witz-Wissenschaftler. Angekündigt ist ein Vortrag des international berühmtesten Forschers auf diesem Gebiet. Doch nicht nur das, auch ein blendender Entertainer soll er sein. Der Begleiter erwartet einen humoristischen Hochgenuss der besonderen Art.
Doch anstatt aus lustigen Geschichten, Anekdoten und Witzen besteht der Vortrag nur aus einer Aneinanderreihung von Zahlen. Der Vortragendesagt vierundsechzig und das Publikum lacht. Bei siebenundneunzig erntet er nur ein höfliches Kichern, und nach hundertzwei prusten die Leute los, dass sich die Balken biegen.
«Ich verstehe das nicht. Was ist denn hier los?», fragt der Begleiter seinen Wissenschaftlerfreund.
«Weißt du», antwortet dieser, «jeder von uns kennt jeden Witz, und die Forschung der letzten Jahrzehnte hat alle Witze katalogisiert und nummeriert. Wenn der Redner von ‹vierundsechzig› spricht, dann meint er Witz Nummer 64, und dann lachen wir.»
«Wahnsinn», sagt sein Begleiter», «du meinst, wenn ich zu dir ‹einunddreißig› sage, dann amüsierst du dich über Witz 31?»
«Nein», sagt der Wissenschaftler, «denn deine Technik und Erzählweise ist nicht richtig und damit hast du die Punchline vermasselt. Hör mal, wie es der Redner macht.»
Dieser war inzwischen mit meisterhafter Vortragstechnik von sechsundneunzig über fünfundvierzig bis dreihundertzwei gelangt, jeweils lautes Lachen des Publikums erntend. Dann bat er, die Hände beschwörend auf und ab bewegend, mit einer Miene, die etwas Bedeutendes ankündigte, um absolute Ruhe. Als er die volle Aufmerksamkeit des Publikums besaß, schmetterte er NEUNHUNDERT-VIER-UND-ACHTZIG!
Im Saal war die Hölle los, die Lautstärke ging Richtung Tumult. Einige Anwesende johlten, andere lagen kreischend auf den Tischen oder hatten Tränen in den Augen.
«Was ist los, was ist denn passiert?», fragt der Begleiter aufgeregt seinen Freund, der sich vor Lachen kaum noch halten kann.
Schließlich antwortet der: «Den kannten wir noch nicht.»
Dieser Meta-Witz könnte dazu animieren, den Rest des Buches etwa so zu gestalten:
3, 17, 29, 46, 56, 68, 234, … 1749.
Witz-Wissenschaftler werden dies unschwer als die Liste der Wissenschaftler-Witze erkennen. So wäre weder das Thema verfehlt, noch blieben Buchverträge unerfüllt. Doch ich beuge mich Ihren Stoßseufzern. Auch soll dies kein Schmöker mit Spezial-Unfug für Spezialisten werden, so einfach will ich es mir nicht machen. Und nicht zuletzt möchte ich Ihnen gern noch das eine oder andere erzählen.
Nun denn: Gehen wir also gleich gemeinsam dorthin, wo es lustig ist.
1. Kick-off
Als ich 1987 an der Universität von Kalifornien in Berkeley meine Stelle als Assistenzprofessor antrat, gab es dort im Fachbereich Anthropologie einen Volkskundler, dessen Arbeitsschwerpunkt Witze waren: Professor Alan Dundes. Auf dem Campus war er bekannt als Joke-Professor. Er hat diverse wissenschaftliche Arbeiten sowie auch einige Bücher zum Thema Witze im weitesten Sinne verfasst. Sein bekanntestes Werk befasst sich mit Aids-Witzen. Es trägt den Titel:
Arse Longa, Vita Brevis.
Alan Dundes war der Meinung, dass Witze nicht
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