Was Farben sagen
» entschärft« wurde, entspricht zum Beispiel der damenhaften, kultiviert-sinnlichen Qualität von Burgunder. Im Alltag findet sie ihr Ãquivalent in klassischen Etuikleidern oder in schlichten, edlen Hosenanzügenâ schlieÃlich bleiben alle Rottöne maskuline Farben.
Typisch » rote« Lederjacken werden nur in klassischen Formen getragen, enge Röcke bedecken das Knie, und Schmuckstücke oder einzelne auffällige Accessoires wie eine edle Ledertasche, ein Pashmina-Schal oder eine wertvolle Uhr beschränken sich, obwohl auffällig, auf edle Klasse.
So edel und souverän wie die Farbe selbst fallen auch die Stoffe aus. Man wird keine wilden Musterungen oder minderwertige Qualität finden. Burgunder entsprechen vielmehr edle Materialien wie Seide, Alpaka und Kamelhaar. Ebenfalls passend sind voluminöse, aber glatte Tuchstoffe, Samt oder Kaschmir in schlichten Ton-in-Ton-Mustern oder klassischen Paisleys. Die Farbpalette beschränkt sich passend dazu auf die » klassischen Neutralen« wie Beige, Camel, Creme und Ecru mit dunklen Akzenten.
Ãbersicht
Raumgestaltung kurz und knapp:
Burgundertönen entsprechen geschmackvolle, repräsentative Einrichtungen mit wertvollen Antiquitäten, gediegenen Ledersesseln, Echtholzparkett und Perserteppichen. Typisch sind auch groÃformatige Ãlgemälde, Kamine, Holztäfelungen, Seidentapeten und dunkle Edelhölzer wie Mahagoni. Sie bilden zusammen mit verhalten sinnlichen, luxuriösen Wohntextilien den Rahmen, in dem sich das elegante Ambiente eines burgunderroten Stils ausbreiten kann.
Mode kurz und knapp:
Hier finden sich elegante, stilvolle Stücke, die ausgesprochen damenhaft wirken, wie Etuikleider und klassische Hosenanzüge. Passend für kultiviertes Burgunderrot sind eine gedeckte Farbpalette und verhalten sinnliche sowie edle Textilien. Ergänzt werden sie durch apart gemusterte Seidentücher, schlichte Lederpumps und geschmackvollen, dezenten Goldschmuck oder einen klassischen Solitärring.
Von der sanften Berührung eines Apricot bis zum festen Händedruck von Terrakotta: Die Orangetöne
Orange ist eine Farbe, die aus schierem Schneid über die Stränge schlägt und mit berauschender Verschwendung und Fülle eine (â¦) Dynamik ausstrahlt, die (â¦), überschäumend, alles übertönt, alles zugleich ausspricht.
Alexander Theroux
Orange ist Gelb und Rotâ es ist Licht und Wärme.
Mittelorange/Bauhausorange: Kreative Fröhlichkeit
(Orange-)Goldene Mitte   Bei einem Bauhausorange denke ich an den Farbton sonnenwarmer, reifer Floridaorangen â die ungefähre Mitte zwischen feurigem Blutrot und strahlendem Zitronengelb. Es ist ein warmer Ton, der zu changieren scheint zwischen seinen beiden Enden und gerade daraus seine Faszination bezieht. Rot und Gelb schimmern beständig an der Oberfläche, wenn sie sich bei ihrem lebhaften Tanz umeinander drehen. Denn das animalische Feuer von Rot wurde in Orange noch nicht vollständig gelöscht durch das verstandesbetonte Gelb, und was bleibt, ist ein intensives Glühen, orange Glut, die jederzeit wieder aufflackern kann.
Orange hat allerdings nichts mehr gemein mit der verzehrenden roten Hitze. Es ist deutlich biegsamer als kompromissloses Rot und zugleich wesentlich weniger grell und stechend als Gelb. Orange ist im Gegensatz zu Rot weniger barsch und wirkt nicht so sehr auf der körperlichen Ebene, sondern ist ein Gemütsaufheller. Gleichzeitig ist es weit weniger kopflastig als Gelb und entzieht sich konstant jeder rein rationalen Analyse. Orange gilt vielmehr als die Farbe der Intuition und des » Bauchwissens«, da es instinktives Rot und rationales Gelb in sich vereint.â Orange ist die goldene Mitte. Orange hat alles, es ist des Kaisers Kind.
Quintessenz aus Rot und Gelb   Spritziges Orange ist wie ein gut geschüttelter, gelungener Cocktail: Die kraftvolle, aber auf der Stelle tretende Aktivität von Rot gewinnt durch Gelb an Leichtigkeit und Esprit. Das sich ziellos verströmende Gelb bekommt auf der anderen Seite durch die Verbindung mit Rot zumindest die FuÃspitzen auf die Erde und findet sich in tanzendem Orange wieder. Es ist bewegte Materie, sichtbar gemachte pure Energie: schnell, wendig und quicklebendig. Geboren aus den beiden gegensätzlichen Impulsen von Rot und Gelb, die umschrieben werden können mit statisch und unbeständig,
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