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Was Farben sagen

Was Farben sagen

Titel: Was Farben sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Wolf
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nach den Bildern des gleichnamigen Malers entwarf: Kleider in einer schnörkellosen A-Linie mit auffälliger, kontrastreicher Musterung und in brillanten Farben. Auch der meist strahlend weiße Grund und die Lackstoffe der Modelle bringen die Helligkeit und den Glanz von Gelb zum Ausdruck. Seide oder Atlas sind ebenfalls » gelb« und übersetzen den strahlenden Glanz der Farbe in das entsprechende Material. Prächtiges, ungebrochenes Gelb findet sich daneben in » stolzen«, kostbaren Stoffen wieder.
    Konstruiert wirken auch die Origamikleider japanischer Designer, die nicht nur wegen ihrer oftmals spitzen Formen eine gelbe Sprache sprechen. Es sind darüber hinaus Kleider, die nicht zum Tragen entworfen wurden, sondern bei denen allein das Design, die Idee dahinter zählt. Sie sprechen den häufig abstrakten Ideen nachhängenden Geist von Gelb an.
    Zur Kopflastigkeit der Farbe passen folgerichtig auch alle Kopfbedeckungen. Denkt man an grelles Zitronengelb, umschreiben besonders expressive Hutkreationen, wie etwa die in Ascot beliebten Modelle von Philip Treacy, ebenso extrovertiertes wie teils schrilles Gelb.
    Gelb drückt sich in der Mode darüber hinaus in allem aus, das heiter ist. Zu ihm passt nichts Düsteres oder Tristes, weder im Stil, wo es der Gegenentwurf zu einem Gothic-Outfit wäre, noch in der Farbgebung. Dort entsprechen ihm keine müden, angegrauten oder sehr dunklen Töne, sondern helle, teils grelle Leuchtfarben. Gerade dadurch wirkt » gelbe« Mode unübersehbar wie die Farbe selbst. Gelb ist es allerdings gleich, welche Wirkung es im Außen hervorruft. Denn ganz anders als die konzentrierte Kraft von Rot, das sich bewusst und geplant in den Mittelpunkt rückt, verströmt Gelb sich ziellos.
    Ãœbersicht
    Raumgestaltung kurz und knapp:
    Sonnengelb entsprechen offene Einrichtungslösungen in großzügig geschnittenen Räumen, die eine heitere, freundliche Atmosphäre ausstrahlen und klar strukturiert sind. Lichtdurchflutet ist ein weiteres Stichwort, weshalb die Räume zur Sonnenseite des Hauses hin liegen oder mit vielen Lampen und lichtreflektierenden Oberflächen ausgestattet sind. Expressive bis aggressive sowie spitze, scharfkantige und klare Formen übersetzen Gelb genauso in eine Raumgestaltung wie Bücher(-wände) und auffällige, schwerelos wirkende Möbelstücke.
    Mode kurz und knapp:
    Gelb prägt einen expressiven, auffälligen Stil, der sogar schrill wirken kann. Favorisiert werden die A-Linie, eine schnörkellose, klare Schnittführung und spitze Formen. Auch geradezu konstruiert wirkende Mode, ausgefallene Hüte, glänzende Stoffe, lichtreflektierende Beschichtungen und Leuchtfarben entsprechen strahlendem Gelb.
    Hellgelb/Vanille: Sachtes Antippen des Geistes
    Mildes Strahlen    Gelb ist nicht gleich Gelb. Es kommt zwar bei allen Farbtönen sehr darauf an, welche Nuance einer Farbfamilie man betrachtet, doch gerade bei Gelb sind die Unterschiede in den Aussagen der einzelnen Nuancen besonders groß. Denn zwischen einem stechenden Zitronengelb, dessen aggressive Strahlkraft nahezu penetrant ist, und einem weichen, einladenden Vanille, das vollkommen unaufdringlich wirkt, liegen Welten. Auf Vanillegelb trifft das zu, was Goethe über die Verbindung von aktiven Farben mit Weiß gesagt hat: Sie verlieren an Kraft. Bei einem blassen Gelb ist tatsächlich nicht mehr viel von der expressiven Energie von reinem Gelb vorhanden. Es gibt kein lautes Strahlen mehr, sondern nur noch einen leisen Schimmer.
    Sanfte Anregung    Die geistige Stimulation durch ein lichtes Vanille wirkt daher sehr sanft und zaghaft. Es ist keine schonungslose Durchdringung wie bei Gelb, sondern nurmehr ein sachtes Antippen des Geistes. Lichtem Vanille entspricht generell alles Schonende, Milde, das nur sanft anregt und die Entscheidung– im Gegensatz zu drängendem, forschem Reingelb– dem Betrachter überlässt. Hellgelb ist eine Option, die er annehmen oder ablehnen kann.
    Nachsichtige Milde    Dementsprechend legt ein zartes Vanillegelb zwar alles offen und leuchtet es aus, doch es belässt es dabei, statt wie ein reines Gelb noch mit dem Finger darauf zu zeigen. Ein Vanille mit seinem milden Leuchten legt zudem wie bei einem Weichzeichner einen besänftigenden Schleier vor alles Angestrahlte, der es in einem gefälligeren, weniger schonungslosen Licht präsentiert. Diese

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