Was für ein Mann!
auf!“
„Tut die Wahrheit weh?“
„Lügen tun weh, Stephanie.“
„Genau. Und das mit uns war von Anfang an eine Lüge. Es tut mir leid, dass ich das vergessen hatte.“
Mit dem Kinn deutete sie auf die Tür zum Esszimmer. „Geh lieber zurück an die Arbeit. Meine Brüder werden mich wissen lassen, wofür sie sich entscheiden.“ Damit drehte sie sich um und schritt so würdevoll wie möglich die Stufen hinunter.
Als Alec wieder zu den anderen zurückkehrte, blickte er in Gesichter, die zum Teil Ablehnung, zum Teil auch unverhohlene Neugier ausdrückten.
„Wir haben die Jungs davon abgehalten, euch zu folgen“, sagte Amber.
„Das kann ich mir vorstellen.“ Alec war sicher, dass es Jareds und Royces erster Impuls gewesen war, hinauszustürzen und ihre Schwester vor ihm in Schutz zu nehmen. „Danke“, sagte er, an Amber und Melissa gewandt.
„Wir verkaufen den Stall nicht“, erklärte Royce jetzt verärgert.
Resigniert schüttelte Alec den Kopf. Hätten sie ihn die kleine Rede, die er vorbereitet hatte, doch beenden lassen. Dann hätte er seinen Masterplan enthüllt und wäre Stephanies Held gewesen. Dass sie mit solcher Heftigkeit reagieren würde, damit hatte er nicht gerechnet. Und noch weniger war er auf die bittere Wahrheit ihrer Gefühle für ihn gefasst gewesen.
Von dem Augenblick an, als er Stephanie in Brighton verlassen hatte, hatte er sich darauf gefreut, nach Montana zurückzukehren. Nun wünschte er sich nichts sehnlicher, als endlich aus diesem verdammten Staat zu verschwinden.
Er setzte sich auf seinen Stuhl. „Ich möchte, dass ihr mir den Reitstall verkauft.“
Schweigend sahen sie ihn an.
Eindringlich vorgebeugt, begann er zu erklären, was er vorhatte. „Ich bin mit Stephanie verheiratet. Also wird er zur Hälfte ihr gehören. Auf diese Weise ist Ryder International die finanzielle Belastung los, aber sie ist weiterhin …“
„Hast du Stephanie das erklärt?“, fragte Amber dazwischen.
Alec fuhr fort, ohne die Frage zu beantworten. „Ich werde als stiller Teilhaber für die Kosten aufkommen.“
Jared lachte schnaubend. „Darum willst du also nicht, dass sie bei Ryder International stimmberechtigt ist.“
„Sie wird mit anderen Dingen beschäftigt sein“, erwiderte Alec. Außerdem hatte er voller Hoffnung angenommen, dass sie auch ihm ein wenig Zeit widmen wollte.
„Du musst es ihr sagen“, rief Melissa.
„Damit sie mir dankbar ist?“ Sein Ton klang schärfer als beabsichtigt, und Jared runzelte unwillig die Stirn.
„Entschuldigt bitte“, sagte Alec. „Ihr alle wisst, dass meine Ehe mit Stephanie nur vorgetäuscht …“
„Wie bitte?“, ließ jetzt McQuestin sich vernehmen, der plötzlich wieder munter zu werden schien.
„Sie ist schwanger“, sagte Alec. Er wollte keine Geheimnisse mehr haben.
„Und Sie haben das einzig Richtige getan … lassen Sie sie ja nicht im Stich, Bürschchen!“ McQuestin verzog sein faltiges Gesicht und musterte Alec von Kopf bis Fuß, als wäre er drauf und dran, sein Gewehr zu holen.
„Natürlich werde ich für sie und mein Kind sorgen. Indem ich das Ryder Equestrian Center kaufe und finanziere. Und das ist alles, worum es zwischen uns geht.“
„Bist du sicher?“, hakte Amber nach.
„Absolut“, entgegnete Alec ernst.
Royce blickte zu seinem Bruder. „Klar. Allerdings hat er vor, jedem Mann an die Gurgel zu gehen, der es wagt, sie anzufassen.“
„Du armer Kerl“, kommentierte Jared trocken.
„Wie bitte?“ Melissa blinzelte irritiert.
„Nur ein schlechter Witz“, sagte Royce.
„Erkläre es mir“, verlangte Amber.
Inzwischen sammelte Alec seine Unterlagen ein. Jareds und Royces Mitleid brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Wenn er schon Liebeskummer hatte, sollte das wenigstens seine Privatsache bleiben. „Ich werde euch eine Kopie meines Berichts geben. Ihr müsst natürlich selbst entscheiden, ob ihr meine Ratschläge beherzigt oder nicht.“
„Erkläre es mir“, forderte Amber mit Nachdruck, den Blick auf Jared gerichtet.
Der knickte ein. „Weißt du, als Dad Frank Stanton umgebracht hat …“
McQuestin fuhr auf. „Was?“
Royce kam seinem Bruder zu Hilfe. „Na ja, das ist eine Art Gradmesser dafür, wie sehr man seine Frau liebt.“
„Alec ist in Stephanie verliebt?“, fragte Melissa dazwischen.
„Alec sagt jetzt Auf Wiedersehen“, verkündete der und wandte sich zum Gehen.
Nun ergriff McQuestin das Wort. „Euer Vater hat Frank Stanton nicht
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