Was für ein Mann!
ihre Gefühle zu schonen.
Sie liebte ihn, er respektierte sie. Und vor wenigen Minuten hatte sie jede Chance auf eine gemeinsame Zukunft mit ihm verspielt.
Amber riss die Fahrertür auf. „Du musst zurückkommen.“
Stephanie schüttelte den Kopf. Sie schämte sich für ihr Benehmen. Jetzt wollte sie nur noch zu sich nach Hause fahren und sich dort vergraben.
„Er reist ab“, sagte Amber. „Und zwar in diesem Augenblick. McQuestin hat gedroht, ihn zu erwürgen, aber er geht trotzdem.“
„Was?“, brachte Stephanie hervor. Nun begriff sie gar nichts mehr.
„Stephanie.“ Amber atmete tief ein. „Hör mir zu. Alec wollte den Stall verkaufen, aber …“
„Er hatte recht“, sagte Stephanie und schluckte ihren Schmerz hinunter.
„… aber nicht in fremde Hände . “
Was redete Amber da?
„Er selbst wollte ihn kaufen. Du solltest ihn führen. Verdammt, die Hälfte hätte dir gehört, weil du seine Ehefrau bist.“
Stephanie spürte, wie ihr das Blut aus den Wangen wich.
„Du musst zurückkommen. Jetzt.“ Amber griff nach ihrer Hand.
Mit zitternden Fingern zerrte Stephanie am Riegel ihres Sicherheitsgurts. „Ich verstehe nicht.“
„Er liebt dich.“
„Wer liebt mich?“ Blitzschnell sprang Stephanie aus dem Wagen und landete mit den Füßen auf der schlammigen Straße.
„Alec. Alec liebt dich.“
Unsinn! Selbst wenn er sie einmal geliebt hatte … jetzt tat er es nicht mehr. Und doch konnte sie tief in ihrem Herzen die Hoffnung nicht aufgeben. „Hat er das gesagt?“, fragte sie zögernd, als Amber sie auf den Beifahrersitz des anderen Trucks schob.
„Er soll damit gedroht haben, jeden Kerl fertigzumachen, der dich anfasst.“ Amber schwang sich auf den Fahrersitz und legte den ersten Gang ein.
„Das ist nicht dasselbe.“
„Royce sagt, es bedeutet, dass er dich liebt. Aber er ist davon überzeugt, dass du seine Gefühle nicht erwiderst. Und nun ist er auf dem Weg zum Flughafen.“ Amber fuhr eindringlich fort: „Also, Stephanie, wenn du ihn liebst …“
Stephanie stieß ein ersticktes Keuchen aus.
„Du musst es ihm sagen. Sofort.“
„Es tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht. Du hast die Zeitschrift aufgegeben. Royce hätte den Jet geopfert. Natürlich werde ich mich vom Stall trennen. Ich wollte nicht so verwöhnt und selbstsüchtig klingen.“
Amber lächelte mitfühlend. „Deine Brüder hätten niemals zugelassen, dass du den Stall verlierst. Aber wie sich herausgestellt hat, hat Alec das sowieso nicht gemeint.“
„Er will den Stall wirklich kaufen?“
„Ja. Und er hat klargestellt, dass er zur Hälfte dir gehören würde. Mit ihm als stillem Teilhaber. Er tut das, um für seine Frau und sein Kind zu sorgen.“
„Oh nein.“ Stephanies Magen zog sich schmerzhaft zusammen, so sehr schämte sie sich.
„Das sind doch gute Nachrichten.“
„Na ja, ich habe ihm ein paar ziemlich gemeine Dinge an den Kopf geworfen. Weil ich glaubte, dass er mich nicht leiden kann …“
„Was hast du denn gesagt?“
Stephanie stöhnte. „Bestimmt hasst er mich.“
„Was hast du gesagt?“
„Dass ich beim zweiten Mal nur mit ihm geschlafen habe, weil …“
„Du hast ein zweites Mal mit ihm geschlafen?“
„Und ein drittes und viertes und fünftes Mal. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen.“
Amber lachte. „Das hört sich vielversprechend an.“
„Nein.“ Stephanie schüttelte den Kopf. „Ich habe ihm weisgemacht, dass ich es nur aus Dankbarkeit getan habe, weil er Blanchard’s Run gekauft hat. Dass ich ihn nicht attraktiv finde. Vielleicht habe ich sogar behauptet, ihn nicht zu mögen. Jedenfalls habe ich ihm klargemacht, dass er verschwinden soll.“
„Hat er dir geglaubt?“
„Ich war ziemlich überzeugend.“
„Aber in Wirklichkeit bist du in ihn verliebt?“
Stephanie stöhnte. „Ja.“
„Dann sag ihm das.“
Ruckartig kam der Truck zum Stehen. Stephanie blickte auf und sah Jared, Melissa, Royce und McQuestin auf der Zufahrt zum Haus stehen.
Verzweifelt hielt sie nach Alec Ausschau, hoffte, dass er jeden Moment durch die Tür treten würde.
„Er ist weg“, sagte Jared bedauernd.
„Seit wann?“, wollte Amber wissen.
„Seit mindestens zwanzig Minuten.“ Royce schüttelte den Kopf.
„Ich fahre ihm nach“, verkündete Stephanie entschlossen. Amber hatte recht. Sie musste sich bei ihm entschuldigen, ihren Stolz hinunterschlucken und ihm sagen, dass sie ihn liebte.
Sicher würde sie sich damit abgrundtief demütigen, denn kein
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