Was Glueckliche Paare Richtig Machen
zu informieren.
Die Ängste, die in einer Lebenskrise entstehen, werden häufig nicht durch die wahrscheinlichen Folgen eines Ereignisses verursacht. Die größten Ängste entstehen, weil unsere Gedanken um den schlimmsten Fall kreisen. Halten Sie die Angst des Partners vor dem schlimmsten Fall in Schach. Treten Sie ihr deutlich entgegen.
Zweiter Schritt: Entwickeln Sie Handlungsalternativen.
Welche Möglichkeiten gibt es, mit dem Problem umzugehen?
Spielen Sie im Gespräch verschiedene Varianten durch. Welche www.wiwobooks.com
P r o b l e m e d e s P a r t n e r s
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anderen Arbeitgeber kommen infrage? Kann Frank sich eine Selbstständigkeit vorstellen? Erstarren Sie nicht vor den Problemen. Gehen Sie sie an. Wer aktiv ist, fühlt sich besser. Wer passiv wie das Kaninchen auf die Schlange starrt, vergrößert sein Problem noch. Er fühlt sich dann nämlich deutlich schlechter als der aktive Mensch.
Dritter Schritt: Machen Sie keine Vorwürfe. Einerlei wie nahe die Versuchung liegt, dem anderen Vorwürfe zu machen: Vorwürfe verschärfen das Problem, selbst wenn sie gerechtfertigt sind. Möglicherweise war es falsch von Frank, sich nicht sofort nach einer neuen Stelle umzusehen, als seine Firma von einem größeren Unternehmen übernommen wurde. Er hat das getan, was seiner ruhigen und eher optimistischen Art entspricht: Er hat gehofft, dass sein Arbeitsplatz erhalten bleiben würde.
Aus heutiger Sicht war das wohl falsch. Zu ändern aber ist es nicht.
Vierter Schritt: Treten Sie den Selbstvorwürfen des Partners
entgegen. Hätte ich mich damals bei einem größeren Unternehmen beworben, dann wäre mir das nicht passiert. Selbstvorwürfe untergraben das Selbstwertgefühl, und ein instabiler Partner ist kein guter Partner mehr.
Der andere hat getan, was er konnte. Schuld an der Lage sind die Umstände, nicht der Partner. Treten Sie solchen Selbstvorwürfen also entschieden entgegen. Auch große Konzerne entlassen ihre Angestellten! Niemand kann in die Zukunft schauen – auch du nicht!
Mithilfe dieser vier Schritte können Sie Lebenskrisen in Ihrer Partnerschaft nicht verhindern, schwere Zeiten gehören zum menschlichen Leben nun einmal dazu. Aber wenn Sie die hier www.wiwobooks.com
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W a s g l ü c k l i c h e P a a r e r i c h t i g m a c h e n vorgeschlagenen Schritte konsequent gehen, dann können Sie kritischen Lebensereignissen die Schärfe nehmen.
Eva ist das leider nicht gelungen. Viel zu spät erst hat sie erkannt, in welch schwieriger Lage sich ihre Partnerschaft be-fand. Wo war nur der Optimismus von Frank geblieben? Ihre Freundin Gudrun hörte ihren Klagen aufmerksamer zu als sonst. Und diesmal dauerte es lange, bis die oft so scharfzüngige Gudrun etwas sagte: »Was glaubst du eigentlich, wie lange du das noch aushältst?«
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15 Rezept
Zeigen Sie die gelbe Karte
Der Tag, an dem Eva sich entschied, Frank die gelbe Karte zu zeigen, war ein regnerischer Tag im Januar. Drei Monate waren vergangen seit jenem sonnigen Herbstmorgen, an dem die Krise der beiden ihren Anfang genommen hatte. Frank hatte einige Bewerbungen geschrieben, hatte Absagen erhalten und war unleidlicher denn je. Eva kam schon seit langem nicht mehr gern nachhause. Seit neun Wochen hatten die beiden nicht mehr miteinander geschlafen, und auch das hatte die Stimmung natürlich nicht gebessert. Die ganze Zeit hatte Eva es mit Nachsicht und Verständnis versucht. Doch Gudruns Frage Was glaubst du eigentlich, wie lange du das noch aushältst? war Eva in den vergangenen Tagen nicht mehr aus dem Kopf
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