Was ich mir schon immer merken wollte
Papst Sixtus IV. 1473 bis 1483 errichtete Sixtinische Kapelle ist eine der berühmtesten Kirchen der Welt. Dazu tragen nicht zuletzt die herausragenden Fresken des Künstlers Michelangelo (1475–1564) bei.
Die nach Papst Sixtus IV. (1414–1484) benannte Kapelle, die zu den vatikanischen Museen gehört, liegt an der Ostseite der Basilika des Petersdoms. Mit etwa 40 m Länge, 13 m Breite und 21 m Höhe ist sie dem sagenhaften Tempel Salomos nachempfunden. Weltruhm erlangte sie durch ihre Fresken im Innenraum. Papst Sixtus’ Nachfolger und Neffe Julius II. (1443–1513) beauftragte Michelangelo 1508, die Deckendekoration zu verändern. Zwischen 1508 und 1512 entstanden monumentale Fresken mit Szenen aus der Genesis. Auf 520 m 2 Deckenfläche bildete Michelangelo 115 überlebensgroße Figuren ab, wobei die »Erschaffung Adams« (siehe Bild) eines der berühmtesten Werke ist. 1536–1541 gestaltete er im päpstlichen Auftrag die Altarwand mit Szenen aus dem Jüngsten Gericht. Dieses Werk mit 390 teils überlebensgroßen Figuren auf 200 m 2 Fläche vollendete Michelangelo mit 66 Jahren – und vermutlich ohne die Hilfe anderer Maler.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erhielt Hendrik van den Broeck (1519 bis 1597) den Auftrag, die Fresken der Eingangswand zu erneuern. Es entstand das imposante Gemälde der Auferstehung Christi. Matteo da Lecce (1547–1600) zeichnete für die Darstellung des Streits um den Leichnam Moses’ verantwortlich. »Aus allen Einzelheiten sprechen hier unsere Glaubenswahrheiten zu uns. An ihnen inspirierte sich der menschliche Genius in seinem Bemühen, sie mit Formen von unvergleichlicher Schönheit zu umgeben«, sagte Papst Johannes Paul II. nach Beendigung der Restaurierungsarbeiten an den Fresken 1994.
Erhellendes
Die Sixtinische Kapelle ist Schauplatz des Konklaves, der Papstwahl.
»Mahatma« – die große Seele
Durch gewaltlosen Widerstand ebnete Mohandas Karamchand »Mahatma« Gandhi (1869–1948) den Weg des indischen Subkontinents in die Unabhängigkeit 1948. Die Spaltung zwischen Hindus und Muslimen konnte Gandhi indes nicht verhindern.
Von seiner Mutter, einer konsequenten Hinduistin, lernte Gandhi schon früh Gewaltlosigkeit und Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Nach einem Jurastudium in London siedelte der Rechtsanwalt 1893 im Auftrag einer indischen Firma nach Südafrika über, wo sich Gandhi mit der massiven Unterdrückung und Diskriminierung der indischen Minderheit konfrontiert sah. Um den rechtlosen Menschen ein Sprachrohr zu geben, gründete Gandhi 1894 in Natal die Indische Kongresspartei. Als sich die weiter unterdrückte indische Minderheit 1906 registrieren lassen sollte, organisierte Gandhi einen gewaltfreien Massenprotest, der in der konsequenten Verweigerung des Befehls kulminierte. Gandhi bezeichnete diese Form des Aufbegehrens als »Satyagraha« – das Festhalten an der Wahrheit.
Nach seiner Rückkehr wandte Gandhi die Methode ab 1919 auch in seiner Heimat an, um auf die Unterdrückung durch die britische Kolonialmacht aufmerksam zu machen, was zu massiven Zusammenstößen mit britischen Truppen führte. Gandhi reagierte mit einem Boykottaufruf gegen britische Waren und Institutionen und erhielt eine Gefängnisstrafe. Während er die Haft verbüßte, zerbrach die von ihm mühsam herbeigeführte Einheit zwischen Hindus und Muslimen in der Indischen Kongresspartei. Nach weiteren britischen Repressalien organisierte Gandhi, der mehrfach verhaftet wurde, landesweite Massenproteste. Im Zweiten Weltkrieg forderte er die Unabhängigkeit und den Abzug der britischen Truppen; blutige Unruhen waren die Folge. Nach mühsamen Verhandlungen setzte Gandhi die Unabhängigkeit 1947 tatsächlich durch – allerdings nur auf Kosten der Teilung des Subkontinents in das hinduistische Indien und das muslimische Pakistan. Ein halbes Jahr später wurde der 78-jährige Gandhi wegen seiner Versöhnungspolitik gegenüber Pakistan von einem fanatischen Hindu in Delhi erschossen.
Erhellendes
1931 nahm Gandhi als einziger Vertreter des Indischen Nationalkongresses an der sogenannten Round-Table-Konferenz in London teil, auf der ergebnislos über die Zukunft der Region beraten wurde.
Der erste Präsident der USA
George Washington (1732–1799), im Unabhängigkeitskrieg gegen England Oberbefehlshaber der siegreichen amerikanischen Truppen, wurde 1789 der erste Präsident der Vereinigten Staaten.
1770 hatte das englische Parlament zwar die Zölle auf verschiedene Waren
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