Was Katzen wirklich wollen
schließlich von der Brust her anschnitten.
Fressen: Hackfleisch, Bröckchen oder Dosenfutter fressen Katzen meist brav aus dem Napf. Größere Stücke packen sie dagegen oft und tragen sie weg auf einen bevorzugten Fressplatz. Sehr kleine Beute, etwa Fliegen, Grashüpfer oder Motten, pflegen sie paradoxerweise sehr gründlich zu zerkauen, bevor sie sie abschlucken. Sonst jedoch kauen Katzen fast gar nicht, sie schlucken die abgebissenen Brocken einfach im Ganzen hinunter.
Pfotengebrauch: Es kann beim Fressen schon mal passieren, dass ein Fleischstück in einen Spalt zwischen Steinen oder in die Nähe von dorniger Vegetation rutscht. In einem solchen Fall holt die Katze das verlorene Stück geschickt mit einer Kralle wieder hervor. Manchmal frisst sie den Brocken dann gleich von der Pfote ab.
Ihre Pfoten setzen Katzen auch ein, um ein unhandliches Beutestück am Boden festzuhalten, während sie ein Fleischstück abnagen oder abreißen. Hier gibt es freilich erhebliche individuelle Unterschiede. Ich habe sowohl Hauskatzen erlebt, die selbst bei großen Schwierigkeiten mit davongleitenden Geflügelstücken ihre Pfoten niemals einzusetzen wussten, als auch solche, die nicht lange fackelten.
Reste: Von kleineren Beutetieren bleibt in der Regel kaum etwas übrig, höchstens der bereits angesprochene Mäusemagen, ein paar Schwungfedern, Schnäbel, Füße oder auch ein Schwanz.
Ein besonderes Verhalten, das man nur von (sehr hungrigen) Katzen kennt, ist das Ausdrücken des Darminhalts größerer Beutetiere. Die Katzen zerren hierbei den Magen-Darm-Trakt aus der geöffneten Bauchhöhle und ziehen ihn dann stückweise durch den Mund, wobei sie den Inhalt zwischen Zunge und Gaumen herauspressen und zu Boden fallen lassen, während sie den Darm selbst verzehren. Die meisten Katzen lassen die Därme größerer Tiere allerdings einfach liegen. Es kommt wohl darauf an, wie reich der Tisch gedeckt ist.
Große Beutetiere schälen die Katzen beim Verzehren sauber aus ihrer Umhüllung heraus. Haut, Kopf, Wirbelsäule, Schulter- und Beckengürtel bleiben als zusammengehörender Rest übrig. Nicht selten scharren wilde Katzen solche Überreste mit loser Bodenstreu, Laub oder Zweigen zu wie Kot, damit es nicht riecht. Wir kennen dieses Verhalten auch von Hauskatzen, die insbesondere stark riechende Dosenfutterportionen nach ein paar Scharrbewegungen am Boden zurücklassen.
Unverdauliches: Katzen haben starke Mägen.
Feine Knochen und Federn werden glattweg mitverdaut, in der freien Natur stellen sie eine unverzichtbare Kalziumquelle dar. Haare, harte Käferflügel, Knochensplitter und Zähne hingegen erweisen sich auch für Katzenmägen als unverdaulich. Sie werden als Ballaststoffe größtenteils hinterrücks ausgeschieden, oft zusammen mit Grashalmen, die die Katze als »Verdauungshelfer« frisst. Manchmal erbrechen Katzen die Haare auch zusammen mit etwas Gras und viel Schleim. Deswegen (und auch wegen bestimmter Vitamine, vor allem Folsäure) ist ein Blumentopf mit Gras für Wohnungskatzen unverzichtbar.
TIPP
RATSCHLÄGE FÜR VOGELFREUNDE
• Pflanzen Sie in Ihrem Garten eine Gruppe dorniger Büsche (Rosen oder Brombeeren) an, in denen Vögel geschützt sitzen und auch nisten können. Auch dichte, harzige Nadelbäume sind ziemlich katzensicher.
• Stellen Sie das Vogelfutterhäuschen nicht auf einem Pfosten auf. Hängen Sie es besser an einem Strick oder Draht auf.
• Bringt Mieze häufiger Vögel heim, so hat sie wahrscheinlich eine gute Fanggelegenheit entdeckt. Entfernen Sie alle potenziellen Ansitzplätze in der Nähe von Vogeltränken und -futterhäuschen, die ihr Deckung geben.
Mit den Reißzähnen im hinteren Kieferbereich schneiden Katzen Häppchen von größeren Nahrungsstücken ab.
Das Beutespektrum der Hauskatze
Aja, Riaan, Cilja und wie die lokalen Oberallgäuer Katzen sonst heißen mögen, bringen im Sommer fast nur Feldmäuse nach Hause, im Winter verschiebt sich die Palette in Richtung Hausmaus. Ein Kaninchen als größte Beute ist nur etwas für gestandene Kater. Cilja bessert ihre Mäusediät gelegentlich mit einer schönen Forelle aus der Fischzucht auf. Vögel bringen diese Katzen sehr selten ins Haus – vielleicht zwei- bis dreimal im Jahr. In Stadtgebieten kann der Vogelanteil jedoch durchaus höher ausfallen. Dort kommen Feldmäuse selten vor, die Vogelpopulation ist dichter gedrängt, die Vögel haben weniger Versteckmöglichkeiten, um sich dem Zugriff der Katzen zu entziehen, und werden den
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