Was liest der Hund am Laternenpfahl
solche beweist vor allem ein Hund, der seine Bedürfnisse nicht mitten auf der Straße erledigt und damit ärgerliche Missbilligungen erregt, sondern sich dezent in Wiese, Büsche oder an Wegesränder zurückzieht. Daher sind Hundebesitzer bei den ersten gemeinsamen Ausflügenständig bemüht, den Hund, sobald er entsprechende Anzeichen erkennen lässt, auf die nächste Grünfläche zu bugsieren. In der Regel ist man so auf dem Weg zum „straßenreinen“ Hund schnell erfolgreich. Doch gibt es immer wieder Vierbeiner, die wochenlang trotz anhaltender Bemühungen ihrer Menschen harte Flächen zum Lösen bevorzugen und damit ihre Umgebung zur Verzweiflung bringen. Die Ursachen sind hier in kindlichen Früherfahrungen zu finden. Welpen verlassen etwa ab der dritten Lebenswoche selbstständig das Wurflager und lösen sich außerhalb desselben an Orten, die weiter vom Lager entfernt liegen. Im optimalen Fall haben sie dabei regelmäßig Zugang zu Grasflächen, manche Züchter bieten den jungen Hunden in den Wurfräumen Ecken mit Sägespänen oder Ähnlichem. Auf diese Weise wird bei sorgfältig aufgezogenen Welpen eben jener Untergrund zum auslösenden Reiz und sie werden ihn auch später für ihre Verrichtungen bevorzugt aufsuchen. Hundehändler und leider auch einige Züchter nun halten ihre Welpen ausschließlich in Zwingern mit für den Menschen leicht zu reinigendem Waschbeton oder in gefliesten Räumen. Beginnen diese Tiere ihre Wurfkiste zu verlassen, so haben sie gar keine andere Möglichkeit, als sich auf glatten Flächen zu lösen. Diese Flächen werden so bei regelmäßiger Erfahrung für den Hund, der keine Alternative hat, zum auslösenden Reiz. Besitzer solcher „Betonkinder“ brauchen viel Augenmaß und Geduld, dieses Verhalten, das so leicht vermeidbar wäre, zu korrigieren, und sollten den Welpen in den ersten Wochen nach der Übernahme so oft wie möglich zu einer geeigneten Stelle tragen, damit der Hund umlernen kann und unterwegs kein Missgeschick passiert.
Warum gräbt mein Hund den ganzen
garten
um?
Für die meisten Hundebesitzer sind Glück und Wohlbefinden ihrer Tiere in hohemMaße ansteckend, und so nehmen sie gerne oder auch leise seufzend Dinge hin, die in einem Leben ohne Hund keinerlei Duldung erfahren würden, wie zum Beispiel den in eine Kraterlandschaft verwandelten Garten. Viele Hunde buddeln für ihr Leben gern und nehmen dabei weder Rücksicht auf kostbare englische Kletterrosen noch auf handaufgezogenen Biowirsing. Prinzipiell ist das Graben bei Haushunden eine natürliche Besonderheit, die aber in unterschiedlich starkem Maße ausgeprägt ist. Leidenschaftliche Buddler sind vor allem Jagdhunderassen wie Terrier oder Dachshunde, die ja die vornehmliche Aufgabe haben, in unterirdische Bauten von Wildtieren einzudringen und dort die nötige Überzeugungsarbeit zum Verlassen der Behausungen zu leisten. Auch bei Retrievern jedoch, die nicht zu dieser Art von „Bau-Jagdhund“ gehören, ist diese Form der Gartenverschönerung sehr beliebt. Es gibt die These, das Graben sei ein Relikt vergangener Tage und könne mit dem Bauen von Wohnhöhlen wie bei Fuchs oder Wolf in Zusammenhang stehen. Die meisten Hunde hätten dies aber domestikationsbedingt aufgegeben, was erklären würde, warum noch lange nicht alle Hundefreunde gezwungen sind, von einer selbstbestimmten Gartengestaltung Abschied zu nehmen. Den Eifer buddelnder Hunde kann man übrigens durch regelmäßige Tabuisierung von Blumen- oder Gemüsebeeten und durch das gleichzeitige Angebot einer eigenen Sandkiste, in der sich ausgetobt werden darf, in durchaus allgemeinverträgliche Bahnen lenken.
Warum beißen Hunde so gerne ins
gras
?
Der Volksmund hat – wie so oft, so auch hier – eine griffige Erklärung parat: „Wenn ein Hund Gras frisst, ändert sich das Wetter.“ Der Hund als Wetterfrosch, der aus Verzweiflung über sich ankündigenden Regen ins Gras beißt? Ein Tierarzt hat sich in einer wissenschaftlichen Doktorarbeit einmaldie Mühe gemacht, diese und weitere Erklärungen zum Grasfressen bei Hunden einer systematischen Untersuchung zu unterziehen. Dabei wurden neben der bereits genannten Hypothese alle gängigen Behauptungen, die zur Erklärung dieser Verhaltensweise regelmäßig zu hören sind, geprüft: ungenügende Ballaststoffe in der Nahrung, ungenügende Sättigung, Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen, Grasfressen als Auslöser für Brechreiz bzw. bei einer Gastritis, Grasfressen zur Aufnahme von Duftstoffen,
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