Was macht mein Kind im Netz
Kindern zwischen sechs und 13 Jahren in der KIM-Studie (KIM steht für Kinder + Medien, Internet + Computer) und das von Teens zwischen zwölf und 19 Jahren jährlich in der JIM-Studie (Jugend, Information, Multimedia) detailliert untersuchen.
Sie finden die jeweils aktuellen Studien im Internet unter www.mpfs.de .
Die KIM-Studie 2010 zeigt, dass die Internetnutzung tatsächlich schon für Sechs- bis 13-Jährige zum Alltag gehört:
In 89 Prozent der Haushalte, in denen die befragten Kinder leben, gab es einen Computer mit Internetanschluss,
57 Prozent der Kinder nutzten das Internet, bei den Zwölf- bis 13-Jährigen 90 Prozent.
15 Prozent der Befragten hatten einen eigenen PC im Kinderzimmer stehen, zehn Prozent sogar mit Internetanschluss.
Diese Computer wurden auch intensiv genutzt und von den Kindern sehr geschätzt. Auf die Frage, auf welches Medium sie am wenigsten verzichten könnten, stand zwar für rund zwei Drittel noch der Fernseher auf Platz 1, aber auf Platz zwei folgte mit einem Anteil von 25 Prozent bereits der Computer bzw. das Internet. Dabei nutzten die Kids den Rechner keineswegs nur für Spiele und Lernhilfen, sondern der Anteil der kindlichen User, die mindestens einmal wöchentlich Soziale Netzwerke im Internet besuchten, lag 2010 bereits bei 43 Prozent.
Die Autoren der Studie zeigten sich selbst erstaunt darüber, wie groß die Rolle ist, die Soziale Netzwerke und insbesondere Communities für die relativ jungen Nutzer bereits spielen:
„… bereits jeder Dritte der zehn- bis elfjährigen Internet-Nutzer hat ein Profil in einer Community, bei den Zwölf- bis 13-Jährigen sind es dann doppelt so viele. Dies überrascht, denn die meisten Anbieter erlauben erst ab zwölf Jahren oder gar noch später das Anlegen eines eigenen Profils. Zwei Drittel der Mitglieder sind bei schülerVZ angemeldet, ein Fünftel hat einen Account bei Facebook, ein geringerer Anteil ist bei wer-kennt-wen, lokalisten sowie weiteren Plattformen vertreten.“ (KIM-Studie 2010, S. 34)
Rund ein Drittel der Kinder wurde mindestens einmal wöchentlich in Chatrooms aktiv, bei den Zwölf- und 13-Jährigen war es bereits die Hälfte. 30 Prozent nutzten Instant Messenger, tauschen sich also auf Wegen aus, die von anderen Chatpartnern nicht eingesehen werden können.
Noch eindeutiger ist die Lage bei den Zwölf- bis 19-Jährigen, deren Medienverhalten die JIM-Studie untersucht. 2011 gab es in allen befragten Haushalten einen PC bzw. einen Laptop, und in jeweils 99 Prozent einen Internetzugang, Fernseher und Handy. 96 Prozent der Jugendlichen besaßen ein eigenes Handy (25 Prozent sogar ein internetfähiges Smartphone), 82 Prozent einen MP3-Player und 79 Prozent einen eigenen Computer. Diese Medien werden von über 80 Prozent intensiv genutzt, nämlich täglich bzw. mehrmals pro Woche.
Entsprechend schätzten die Befragten auch die Wichtigkeit der Medien ein: 90 Prozent der Jugendlichen empfinden es als wichtig oder sehr wichtig, Musik zu hören, 88 Prozent sagen dasselbe für die Internet- und rund 80 Prozent für die Handynutzung.
Nach eigener Einschätzung verbrachten Jugendliche im Jahr 2011 an einem durchschnittlichen Werktag bereits 134 Minuten im Internet, wobei es bei den Zwölf- bis 13-Jährigen „nur“ 80 Minuten und bei den ab 18-Jährigen stolze 168 Minuten sind. Ein Drittel der Befragten ging auch mobil mit einem Handy bzw. Smartphone ins Internet. Insgesamt verwendeten sie fast die Hälfte ihrer Internetzeit (44 Prozent) auf Online-Kommunikation, also die Nutzung von Communities, Instant Messenger, Chats und E-Mails und fast ein Viertel (24 Prozent) auf die Nutzung von Musik, Videos und Bildern.
Übersicht: Bei Kindern und Jugendlichen beliebte Soziale Medien
Facebook
2004 von Mark Zuckerberg gegründet, hat Facebook die bisher atemberaubendste Karriere eines Online-Netzwerks hingelegt: Unter dem etwas schwerfälligen Slogan „Facebook ermöglicht es dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen“ haben sich inzwischen weltweit etwa 901 Millionen und europaweit 230 Millionen Nutzer, davon rund 23,7 Millionen in Deutschland (Stand: Juli 2012), vernetzt.
Diese Zahl ist noch beeindruckender, wenn man weiß, dass „nur“ etwa 55 Millionen Deutsche derzeit einen Breitband-Internetzugang haben. Facebook ist derzeit das Soziale Netzwerk schlechthin und hat enorme Anziehungskraft (nicht nur) auf Kinder und Jugendliche.
Eine Einführung in die Facebook-Welt,
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