Was macht mein Kind im Netz
mit Computer, Internet und Social Media gehört zum Basiswissen, das unsere Kinder erwerben müssen, wenn sie eine berufliche und soziale Zukunft in unserer Gesellschaft haben sollen. Reine Verbote sind daher weltfremd und wenig zweckdienlich.
Sollen wir unseren Kindern also alle Aktivitäten bei Social Media pauschal erlauben? Das wiederum wäre doch ziemlich blauäugig. Wir lassen unsere Sprösslinge schließlich auch nicht ohne entsprechende Aufklärung, Anleitung und Überwachung am Straßenverkehr teilnehmen.
Wie bei der Verkehrserziehung ist es bei der Medienerziehung unsere Aufgabe, sie vor Schaden zu bewahren, sie über Gefahren und Regeln aufzuklären, umsichtiges Verhalten mit ihnen einzuüben und sie so nach und nach zur verantwortungsvollen und selbstständigen Teilnahme zu befähigen.
Dabei soll dieser Ratgeber Sie unterstützen. Er soll
Sie über die Chancen und Risiken informieren, die das Internet (nicht nur, aber besonders) für Kinder und Jugendliche bereithält,
Sie für die Gefahren sensibilisieren, die Ihrem Kind durch eigene oder fremde Aktivitäten im Internet drohen,
Ihnen Schutzstrategien vorstellen und konkrete Tipps zu deren Umsetzung geben.
Wo es erforderlich ist, werde ich auch auf die rechtliche Situation eingehen und Handlungsempfehlungen für den Fall geben, dass Ihr Kind bereits Opfer eines Rechtsverstoßes geworden ist oder auch selbst einen begangen hat (was leider gar nicht so selten vorkommt).
Im Anhang finden Sie eine Auswahl von Internetadressen, unter denen Sie vertiefende Informationen, aktuelle Warnungen, Beschwerdestellen und Beratungsangebote finden.
Was dieses Buch nicht leisten kann, sind detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie Sie beispielsweise die Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook gemäß Ihren Wünschen festlegen können. Derartige technische Details ändern sich so schnell, dass sie vermutlich schon in der Zeit zwischen Manuskriptabgabe und Druck dieses Buches veralten würden. Dafür ergänzt die Stern-Redaktion es durch ein ausführliches Online-Angebot, das stets aktuelle Anleitungen enthält:
Das Webmagazin „ stern -Ratgeber: Facebook, aber sicher!“ für PC, Laptop und Tablet zeigt Ihnen mit anschaulichen Video- und Textanleitungen Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Facebook-Konto oder das Ihres Kindes einrichten, welche Häkchen Sie setzen sollten und wie Sie das Facebook-Konto souverän und möglichst sicher nutzen. Das Webmagazin kostet 1,79 Euro. Sie finden es hier: www.stern.de/facebook .
Bevor wir uns konkret mit der Nutzung von Sozialen Medien durch unsere Kinder und mit den dadurch entstehenden Gefahren beschäftigen, stelle ich Ihnen auf den folgenden Seiten ein kleines Glossar zur Verfügung, in dem Sie Begriffe, die in diesem Zusammenhang häufig auftauchen werden, nachschlagen können:
Kleines Social-Media-Glossar
Blog
Ein Blog, auch Web-Log genannt, steht als Kürzel für die englischen Begriffe World Wide Web und Log (= Logbuch) und bezeichnet eine Art öffentliches Tagebuch, in dem der Autor (= Blogger) seine Gedanken, Erlebnisse, Kommentare und Tipps notiert. Wer daran Interesse hat, kann das Blog verfolgen und in der Regel die dort öffentlich gemachten Texte kommentieren.
Da jeder Blogger werden kann, der Lust dazu hat oder damit bestimmte Zwecke verfolgt, gibt es Blogs zu den verschiedensten Themen, auch zu abseitigen und fragwürdigen. Da die Blog-Beiträge in der Regel nicht von Profis redigiert bzw. lektoriert werden, sind alle Abstufungen von Recherche- und Textqualität vertreten. Im Klartext: Es gibt hier, wie so oft im Internet, sehr viel Mist, aber auch echte Perlen dazwischen.
Schön finde ich z. B. das Blog, das die Wochenzeitung „Die Zeit“ für ihre junge Leserschaft anbietet: http://blog.zeit.de/kinderzeit
Bluetooth
Dieser Standard ermöglicht die Übertragung von Daten zwischen verschiedenen Geräten per kabelloser Funkverbindung über kurze Distanzen hinweg. Meist reicht die Verbindung über einige Meter. Kinder und Jugendliche lieben vor allem die bluetoothfähigen Handys, weil sie über diese Fotos, Musikstücke und Filme untereinander austauschen können, ohne dass Kosten entstehen (und ohne, dass die Eltern es mitbekommen).
Chat
„Unterhaltung“ im Internet in Echtzeit. Mehrere Chatpartner sind gleichzeitig im Chatraum und schreiben Beiträge; die anderen Teilnehmer können sofort sehen, wer was geschrieben hat, und darauf antworten.
Chatforum/Chatroom
Unterhaltungsplattform im
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