Was mehr wird wenn wir teilen - Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingueter
Bedingungen sowie auf die Praktiken, Normen und langfristigen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt sind. Das scheint zumindest in Neuseeland gelungen.
Raubbau an den Wäldern.
Ganz gleich in wessen Eigentum
Auch der Wald hat in letzter Zeit für Schlagzeilen gesorgt, wenngleich er nicht im Mittelpunkt von Kapitel 10 des Brundtland-Berichts steht. Hauptaugenmerk liegt dort auf den Konsequenzen der Entwaldung für den globalen Klimawandel. Im MEA wurde später darauf hingewiesen, dass sich die bewaldete Fläche auf der Erde in den letzten drei Jahrhunderten halbiert hat.
In 25 Ländern sind die Wälder verschwunden, weitere 29 Länder haben mehr als 90 Prozent ihrer Waldfläche verloren, dabei haben diese in der einen oder anderen Weise mit der Regulierung von 57 Prozent der gesamten Wasserzirkulation an der Erdoberfläche zu tun. Die Wasserversorgung von mehr als 4,6 Milliarden Menschen hängt zumindest teilweise von den Wäldern ab. Zwischen 1990 und 2000 ist die Gesamtfläche der Wälder der gemäßigten Breiten gestiegen, während in den letzten 20 Jahren in den Tropenpro Jahr durchschnittlich mehr als zwei Millionen Hektar abgeholzt wurden.
Wie die folgende Tabelle zeigt, ging weltweit zwischen 1990 und 2005 die bewaldete Fläche ständig zurück. Den einzigen wesentlichen Zuwachs gab es in Ostasien, wo China massiv eingegriffen hat, um dem Kahlschlag Einhalt zu gebieten. Ebenso in der Karibik, wo die erhebliche Landflucht zur Wiederbewaldung der Bergregionen in Puerto Rico und der Dominikanischen Republik beitrug.
Quelle: FAO, Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen, Abteilung Waldbewirtschaftung, http://www.fao.org/forestry/site/fra/en
Während der freie Zugang zum Meer, verbunden mit »Streunenden Banden« und ineffizienter Verwaltung in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen, eine der Hauptursachen der Überfischung ist, kann man fehlende Eigentumsrechte für das maßlose Einschlagen von Nutzholz und für die Entwaldung nicht verantwortlich machen. Die meisten Wälder befinden sich in Staatseigentum, erst danach kommen die Wälder in Privateigentum und der Gemeinschaftswald. Einige Politikberater plädieren unüberhörbar für zusätzliche staatliche Schutzgebiete. Sie sehen darin den einzigen Weg, um die Biodiversität zu schützen und der Abholzung Einhalt zu gebieten. Andere stellen infrage, ob die Ausweisung weiterer Schutzgebiete tatsächlich die beste Strategie sei. Die Internationale Union für Naturschutz (IUCN) schätzt, dass etwa zehn bis zwölf Prozent der bewaldeten Gebiete bereits Schutzgebiete sind. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) beziffert in ihrem Internationalen Waldzustandsbericht, dass sich 479 Millionen Hektar Wald in Schutzgebieten befinden. Zweifellos wird in manchen Schutzgebieten erfolgreiche Arbeit geleistet und die heimischen Wälder entsprechend gepflegt. Beispiele sind der Nationalpark Tikal in Guatemala oder die Machadinho d‘Oeste Waldgebiete in Rondônia, Brasilien. Auf der anderen Seite sind viele dieser Schutzgebiete rund um die Welt von Entwaldung bedroht, da sie nicht ausreichend mit Geld und Sachmitteln ausgestattet sind.
Im vergangenen Jahrzehnt haben Kollegen aus einem Dutzend Ländern im Rahmen eines internationalenForschungsprogramms zahlreiche Studien zu Ressourcen des Waldes und zum Waldmanagement durchgeführt. Mit vielen von ihnen habe ich veröffentlicht, über Themen wie Menschen und Wälder: Gemeinschaften, Institutionen und Regierungsführung , die Transformationsprozesse im Waldmanagement aus interdisziplinärer Sicht oder dezentrales Waldmanagement .
Methodisch sind wir in diesem großen Forschungsvorhaben wie folgt vorgegangen: An jedem Standort hat ein interdisziplinäres Team Bäume, Sträucher und die Bodendecke vermessen. So wurden Stichproben aus sehr unterschiedlichen Parzellen zusammengetragen. Wissenschaftler, die mit der lokalen Kultur und Geschichte vertraut waren, führten zudem Tiefenstudien über die Aktivitäten, Normen und Regeln der lokalen Nutzergruppen durch – unter aktiver Beteiligung derselben. Auf diese Weise wurden Daten aus insgesamt 163 Wäldern aufgenommen. Davon lagen 76 Wälder in Schutzgebieten und gehörten dem Staat, während sich 87 Wälder in staatlichem, privatem oder Gemeineigentum befanden, nicht geschützt waren und auf verschiedene Weise bewirtschaftet wurden.
In den vergleichenden Studien kamen keine klassischen Parameter wie der
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