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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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neben ihr saß.
    T’Pol wandte sich ihm zu und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass dort ein Vulkanier saß.
Ist er schon die ganze Zeit dort gewesen?
Aber nein, ungeachtet des dunklen Haars, den elegant spitz zulaufenden Ohren und der leicht grünlichen Haut, war er kein Vulkanier. Etwas an ihm war anders, wenngleich angenehm vertraut. »Ich war heute ebenfalls bei ihm«, sagte T’Pol, unsicher, was sie sonst sagen sollte.
    Der Mann drehte sich zu ihr um. »Hat er über mich gesprochen?«
    Instinktiv hob sich T’Pols Augenbraue. »Sie?«
    »Uns?«
    »Was ist mit uns?«, fragte T’Pol. »Das ist unlogisch.«
    »Warum hast du es dann zur Sprache gebracht?«, wollte der Mann wissen.
    Die Fähre erbebte um sie herum, aber keiner der anderen sprach ein Wort. Sie saßen auf ihren Plätzen wie festgefroren. Verärgert wandte sich T’Pol dem Mann erneut zu und musterte ihn genauer. Es lag etwas in seinen Augen …
    Er grinste und zwinkerte ihr zu, dann hob er die Hand, um den Reißverschluss auf seinem Kopf zu ergreifen und daran zu ziehen. Die Haut teilte sich über seiner Stirn, der Nase, den Lippen, hinab bis zu seinem Kinn und der Brust.
    T’Pol hob die Hand und zog die Haut beiseite, legte das deutlich vertrautere Gesicht darunter frei. Trip lächelte sie an. Auf seiner Miene lagen zugleich Liebe und Qual.
    Er war ganz sicher nicht tot.
    »Wo immer du bist, vermisst du mich manchmal?«, fragte sie mit gesenkter Stimme, damit die anderen sie nicht hörten. Es war unnötig, denn es hatte den Anschein, als befänden sie sich ohnehin nicht länger in der Raumfähre. Sie waren in seinem Quartier an Bord der
Enterprise
.
    Er blickte sie überrascht an. »Du meinst …«
    Sie nickte scheu. »Ja.«
    Er hob das Spielzeuggürteltier von dem Regalbrett über dem Bett und drehte es gedankenverloren in den Händen, während er aus dem Sichtfenster auf die Sterne blickte, die wie blinkende Lichter auf einem Vorhang aus schwarzem Samt aussahen. »Weißt du, wie lange das her ist?«, fragte er schließlich.
    »Das habe ich dich nicht gefragt«, sagte sie, während sie aufstand und sich ihm nackt von hinten näherte.
    Er beugte sich leicht nach vorne, als sie begann, die Neuropressurpunkte seiner Schultern zu berühren. »Nun … äh … ja … ich schätze schon, manchmal.«
    Die Überreste des grün gefärbten Hautanzugs glitten unter T’Pols liebevoller Fürsorge nach unten, und mehr von Trip wurde sichtbar. Sie packte die Haut an seinem Rücken und riss sie fort. Die Fetzen flatterten zu Boden und wurden zu feinem, körnigem Sand wie die verdorrte rote Erde des Glühofens auf Vulkan.
    »Ich habe schon lange nicht mehr über jene Tage nachgedacht«, sagte T’Pol, während ihre Hände um ihn herum glitten und ihn von hinten umarmten.
    Er drehte sich um und blickte mit sanftem Lächeln auf sie herab. »Das ist der Vorteil dabei, ein Vulkanier zu sein.«
    Sie ließ sich mit ihm aufs Bett zurücksinken. Schweißtropfen glänzten auf ihrem Schlüsselbein und der Stirn. Eine Welle der Ekstase rauschte durch ihren Körper. Mit ihm war es so anders als bei den wilden Paarungen des
Pon Farr
.
    »Nachdem ich mit Doktor Phlox gesprochen hatte, erkannte ich, dass wir uns wahrscheinlich niemals wiedersehen werden, weder tot
noch
lebendig«, sagte sie schließlich, als die Wärme in ihr abebbte.
    Er glitt über sie und drückte sie auf die Matratze, während seine Hände ihre Schläfen berührten. Er spreizte die Finger und legte die Daumen neben ihren Nasenrücken. »Ich verspreche dir, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren werden.
Mein Geist zu deinem Geist
. Also hör auf, so etwas zu denken.
Meine Gedanken zu deinen Gedanken.
«
    Einmal mehr brachen Tränen aus ihr hervor, rannen in Strömen über seine Finger und ihre Wangen. Sie füllten das Bett und brandeten über sie hinweg. Trip zog sie an sich, während sie in der Wärme versanken. Sein Mund fand den ihren, seine Augen blickten in ihre Seele.
    Ganz gleich, wie lange es dauert … Ich glaube, ich werde dich immer vermissen
, dachte sie.
    Doch in ihren Träumen schmerzten T’Pol die Tränen und der Kummer, die Freude und die Liebe überhaupt nicht.

ACHTUND-ZWANZIG

Freitag, 21. Februar 2155 Rator II
    Trip konnte sehen, wie T’Pol neben ihm auf dem Bett lag, auch wenn er wusste, dass ihre Anwesenheit ein physikalisches Ding der Unmöglichkeit war. Dennoch
war sie da
, ihr Körper schmiegte sich warm an den seinen, sie sprach mit ihm und sie liebten sich. Sie war ganz

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