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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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offensichtlich kein Phantombild eines flüchtigen Traums. Sie fühlte sich so greifbar und real an wie er selbst.
    Dann berührte jemand Trips Schulter.
    Erschrocken wachte er auf, nur um Phuong zu erblicken, der lächelnd über ihm aufragte. Das Bild war regelrecht irritierend: ein Vulkanier – nein, ein Romulaner –, der lächelte. Mit klopfendem Herzen setzte sich Trip auf dem niedrigen Sofa auf. Er war hier offensichtlich eingeschlafen, nachdem Phuong ihn verlassen hatte.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte Phuong, und sein Lächeln wurde von einem besorgten Blick abgelöst.
    Sie war bei mir, hier in diesem Raum
, dachte Trip, der immer noch nicht fassen konnte, wie unfassbar echt sich diese absurde Traumwirklichkeit angefühlt hatte.
Ich weiß, dass sie hier war
. »Ja, alles in Ordnung.«
    Phuongs Lächeln kehrte zurück, und er klopfte Trip auf die Schulter. »Nun, es freut mich, zu sehen, dass Sie meinem Rat gefolgt sind und eine Mütze Schlaf genommen haben, während ich die Gegend ausgekundschaftet habe.«
    »Ausgekundschaftet?« Trip rieb sich die schmerzenden Augen. Er hatte den plötzlichen Übergang von Tiefschlaf zu wach sein noch immer nicht ganz verkraftet. »Was … was haben Sie entdeckt?«
    Phuongs Lächeln weitete sich zu einem triumphierenden Grinsen. »Unseren Weg hier raus. Natürlich erst, sobald wir Doktor Ehrehin eingesammelt haben.«
    Trip erhob sich vom Sofa und dachte einen Moment über den spontanen Plan seines Partners – oder vielmehr über den Mangel eines selbigen – nach. Obwohl er gut und gerne noch ein paar Stunden Schlaf vertragen hätte, gewannen sie nichts dabei, wenn sie noch länger warteten. Schließlich waren sie von Feinden umgeben, die jeden Augenblick ihre Tarnung durchschauen und sich gegen sie wenden konnten. Jede verstreichende Stunde mochte Ch’uihv die Möglichkeit bieten, Ehrehin ein für alle Mal zu brechen und ihn all der gefährlichen Geheimnisse zu berauben, die der alte Mann mit sich herumtrug.
    Also setzte Trip, ungeachtet aller Vorbehalte, die er bezüglich ihres weiteren Vorgehens hegte, seine beste Nachahmung von Phuongs unbekümmertem Grinsen auf. »Worauf warten wir noch?«
    »Sind Sie gekommen, um mich hier rauszuholen?«, fragte Ehrehin ernst.
    Trip überprüfte die Ladung der Pistole, die er einer der beiden bewusstlosen Wachen im Korridor abgenommen hatte. Phuong nannte sie einen »Disruptor«. Dann sah er den alten Wissenschaftler unverwandt an. »Um genau zu sein – ja, das sind wir.«
    Ehrehin strahlte ihn an. Nachdem er dem alten Mann aus seinem Stuhl und auf die Füße geholfen hatte, drehte sich Trip zu Phuong um, dessen Miene auf einmal einen leicht beunruhigten Ausdruck angenommen hatte.
    »Was ist los?«, fragte Trip, während er Ehrehin behutsam zur Tür der Kammer führte.
    »Ich fürchte, meine Überwachungsstörsender geben bald den Geist auf«, sagte Phuong, der mit leicht gesenktem Kopf dastand und auf die elektronischen Meldungen seiner Kleidung lauschte, die nur er vernehmen konnte. »Und wenn jemand die Lagerschränke unten im Korridor öffnet und diese Wachen findet, bevor wir von hier verschwunden sind …«
    Mithilfe des handtellergroßen elektronischen Schlüssels, den er einer der Wachen entwendet hatte, öffnete Trip die Tür zum äußeren Korridor. Ehrehin stützte sich noch immer auf ihn. »Also machen wir, dass wir von hier fortkommen.«
    Phuong hatte zur Vorbereitung ihrer Befreiungsaktion einige spezialisierte Computerviren in die Systeme der Anlage eingespeist, und eines von ihnen sorgte in diesem Augenblick dafür, dass es im Korridor fast völlig dunkel wurde. Trip konnte kaum noch etwas sehen, während er Phuong um zahlreiche Ecken und Kurven folgte. Sein Mitagent hatte sich den Weg sorgsam eingeprägt, als er vor ein paar Stunden im Gebäude umherspaziert war. Trip musste einen Großteil von Ehrehins Gewicht tragen und gleichzeitig immer wieder Mitgliedern der
Ejhoi Ormiin
ausweichen, die in alle Richtungen an ihnen vorbeieilten. Glücklicherweise schienen sie vollkommen verwirrt zu sein, und hatten daher den Ausbruch, der sich direkt vor ihren Augen abspielte, noch immer nicht bemerkt.
    Eine gefühlte Ewigkeit später ließ Trip den erschöpften Ehrehin kurz an einer Wand ausruhen, während Phuong manuell eine Tür aufhebelte. Kaum war das Trio hindurchgeschlüpft, vernahm Trip das hallende Echo ihrer Schritte. Er schloss daraus, dass sie sich in einem weitläufigen, höhlenartigen Raum befinden mussten.
    Ein

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