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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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Frage, die sich nun stellt, ist folglich: Welche Welt wird ihr erstes Ziel sein? Greifen sie die Erde an, um der Koalition Schaden zuzufügen oder sie sogar zu zerschlagen? Oder ist ihr Erstziel Coridan, ein zukünftiges Koalitionsmitglied, das mehr Dili-thiumvorkommen besitzt als der Rest der Koalition zusammen und das Berichten zufolge auch über deutlich schnellere Raumschiffe verfügt?«
    »Was denken
Sie
?«, fragte Archer.
    »Bei unserem augenblicklichen Informationsstand habe ich darauf keine Antwort«, erwiderte T’Pol. »Aber wir können uns ziemlich sicher sein, dass es die Pläne der Romulaner, ganz gleich
wie
sie genau aussehen und gegen
wen
sie gerichtet sind, empfindlich stören würde, wenn wir die Auslieferung der Aenar verhindern. Die Aenar zu retten, ist daher nicht allein eine Defensivmaßnahme, sondern vielmehr ein offensiver Schritt.«
    Archer verschränkte die Finger hinter dem Kopf und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Wenn wir uns entscheiden, die Aenar zu retten, missachten wir einen direkten Befehl. Selbst wenn uns die Ereignisse später recht geben, wird das ernsthafte Konsequenzen haben.«
    T’Pol neigte den Kopf. Die Ahnung eines verschwörerischen Glitzerns trat in ihre Augen. »Erteilte Ihnen der Admiral den ausdrücklichen Befehl, die Reise zur Erde direkt im Anschluss an Ihr Gespräch anzutreten?«
    Auf Archers Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. »Nicht ausdrücklich. Er sagte, es läge in unserem Interesse, so zu handeln, und merkte an, dass er erwarte, mich innerhalb einer Woche zu sehen.«
    »Dann bleiben Ihnen noch immer sechs Tage und dreiundzwanzig Stunden, um dort anzukommen«, sagte T’Pol. Sie blickte aus dem Sichtfenster, und das Verschwörerische verschwand aus ihrer Miene, als sie offensichtlich begann, Berechnungen anzustellen. »Wir benötigen einen Tag, um das Schiff zu erreichen, das die Aenar transportiert. Wenn alles gut geht, sollte uns dieser Umweg nicht zu viel Zeit kosten.« Sie hielt kurz inne und blickte ihm direkt in die Augen. »Natürlich vorausgesetzt, Sie entscheiden sich, diesen Umweg in Kauf zu nehmen.«
    »Ich glaube immer noch, dass uns Gardner dafür die Hölle heißmachen wird, aber tatsächlich waren seine Befehle nicht gänzlich präzise, nun, da ich darüber nachdenke«, sagte Archer. Er erhob sich und zog die Taille seines Overalls glatt. »Ich sehe keinen Grund, warum wir uns einen kurzen Umweg nicht leisten können sollten. Wir müssen die verlorene Zeit nur auf dem Heimweg wieder gutmachen.«
    Ein unliebsamer Gedanke tauchte in Archers Geist auf.
Das alles setzt natürlich voraus, dass wir diejenigen sind, die den Kampf um die Befreiung der Aenar gewinnen. Ich darf nicht davon ausgehen, dass die Romulaner auf diesem Schiff leichte Gegner sein werden. Das einzig Gute daran, wenn wir nicht gewinnen, ist nur, dass wir uns vermutlich keine Sorgen mehr über Gardners Zorn machen müssen.

DREISSIG

Freitag, 21. Februar 2155 Rator II
    Mit grimmiger Faszination verfolgte Trip den Lauf der Disruptorpistole, der herumschwang und sich direkt auf sein Gesicht richtete. Ch’uihv packte den Griff der Waffe mit beiden Händen und blickte ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
    Das war’s dann, Charles
, sagte Trip zu sich selbst. Die Zeit schien sich ins Unendliche zu dehnen, genau wie an Bord von Raumschiffen, die sich der Lichtgeschwindigkeit näherten, ohne tatsächlich auf Warp zu gehen. Er war sich der Tatsache überdeutlich bewusst, dass er in einem gedehnten Augenblick oder zweien genauso tot sein würde wie Phuong, dessen qualmende Leiche er nach wie vor hartnäckig zu ignorieren versuchte, um nicht von heftiger Übelkeit erfasst zu werden.
    Schon bald würde er so tot sein, wie beinahe jeder, der ihn kannte, bereits glaubte.
    Er schätzte die Entfernung zwischen sich und seinem Henker ein – vielleicht zwei Meter – und entschied, dass er nichts zu verlieren hatte, wenn er sich direkt auf ihn warf. Möglicherweise konnte er Ch’uihv so überraschen, dass Trip eine Chance erhielt, ihn auszuschalten. Natürlich würde ihn das nicht vor den bewaffneten Wachen bewahren.
    Ach, zum Teufel
, dachte er. Trip spannte die Beinmuskeln an und bog leicht die Knie durch, bereit, sich auf das letzte Glücksspiel seines Lebens einzulassen.
    »Aufhören!«, rief jemand in seinem Rücken, unterbrach damit Trips Konzentration und brachte einen Ausdruck milder Überraschung auf Ch’uihvs normalerweise stoische Gesichtszüge.
    Es dauerte einen Moment,

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