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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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bis Trip begriff, dass der gebrechliche Ehrehin die Quelle des Ausrufs gewesen war.
    »Lassen Sie nicht Ihre dümmliche Wut an Cunaehr aus, Sie abscheulicher Feigling«, sagte Ehrehin. »Es gibt keinen Grund für weitere Morde.« Seine Stimme war erstaunlich ruhig und entschlossen.
    Ch’uihv lachte leise und schüttelte den Kopf. »Im Gegenteil, Doktor. Es gibt in der Tat einen ausgesprochen guten Grund. Ich möchte unbedingt etwas haben. Wenn Sie es mir nicht sofort liefern, werde ich Ihnen demonstrieren, wie wichtig es mir ist, indem ich Ihren geliebten Cunaehr – falls er denn wirklich so heißt – hier an Ort und Stelle töte.«
    Der neue Raumantrieb
, dachte Trip. Er wandte sich dem alten Wissenschaftler zu. »Tun Sie es nicht«, drängte er. Im nächsten Moment traf ihn ein heftiger Schlag an der Schläfe. Er brach auf dem Deck zusammen, benommen, aber noch immer bei Bewusstsein.
    »Geben Sie mir die detaillierten Baupläne Ihrer Arbeit am
Avaihh lli Vastam
, Doktor. Oder der Kopf Ihres Gehilfen wird mit mehr als nur dem Knauf meiner Waffe Bekanntschaft machen.«
    Während er flach auf dem unnachgiebigen Hangarboden lag, spürte Trip, wie sich die kalte Mündung von Ch’uihvs Waffe schmerzhaft in seinen Nacken drückte.
    »Entscheiden Sie sich, Doktor«, knurrte Ch’uihv. »
Jetzt!
«
    »Ehrehin, nein …«, sagte Trip gepresst. Er brach ab, als Schwindel in ihm hochwallte, zweifelsohne ausgelöst durch den Schlag gegen seinen Kopf.
    »Das ist absurd«, sagte Ehrehin.
    »
Kre

    Zwei
, zählte Trip. Die Waffe drückte nach wie vor schmerzhaft in seinen Nacken.
    »Das hier muss nicht passieren.«
    »
Hwi

    Eins.
    Ch’uihvs Pistole gab ein lautes Klickgeräusch von sich. In Trips Ohren klang es wie das Schleifen einer Guillotineklinge, die nach oben gezogen wurde. Er versuchte seinen Körper zu überreden, sich zur Seite zu rollen, aber er fühlte sich noch immer zu benommen und schwindelig von dem Schlag, den er soeben abbekommen hatte. Abgesehen davon war es unmöglich, Ch’uihvs Waffe zu entkommen, selbst wenn er in Bestform gewesen wäre.
    »
Lliu

    Und Null
, dachte Trip. Der Gestank von Phuongs verbranntem Fleisch drang in seine Nase, ein Vorbote dessen, was ihn erwartete. Er presste die Augen zu und bereitete sich, so gut es ging, auf das Unvermeidliche vor.
    »Wenn Sie ihn töten, werde ich mich selbst umbringen«, erklärte Ehrehin ungeduldig. »Dann wird mein Wissen mit mir sterben.«
    Trip öffnete die Augen und sah, dass der Wissenschaftler nun dicht bei ihm stand.
    »Ist es das, was Sie wollen?«, fuhr Ehrehin fort, auf ihre Häscher einzureden. »Oder wollen wir uns nicht vielleicht lieber wie zivilisierte Leute hinsetzen, damit ich Ihre Neugierde meine Arbeit betreffend befriedigen kann?«
    Im ersten Moment hatte Trip noch gedacht, Ehrehin habe sich Ch’uihv erfolgreich widersetzt. Dann fiel ihm plötzlich auf, dass der alte Mann genau das Gegenteil getan hatte. Zugegebenermaßen war ihm nicht viel anderes übrig geblieben.
    Die Pistole verschwand aus Trips Nacken und zwei von Ch’uihvs Männern zogen ihn grob auf die Füße. Ohne sonderlich sanft dabei vorzugehen, banden sie ihm die Hände auf den Rücken.
    Obwohl er dankbar dafür war, noch am Leben zu sein, war ihm klar, dass Ehrehin soeben einen gewaltigen Fehler begangen hatte – es würde vermutlich der letzte seiner langen Karriere sein.
    Kurz darauf zerrten drei Wachen Trip aus dem Hangar und durch den nun hell erleuchteten Korridor bis zu einem benachbarten Besprechungsraum, in dem ein großer Tisch, ein halbes Dutzend Stühle und mehrere kleine Tischcomputerterminals standen.
    Ohne ein Wort an ihn zu richten – oder ihn auch nur anzusehen –, zwangen die Wachen Trip auf einen der Stühle. Es fiel ihm schwer, sich zu entscheiden, was die Situation ungemütlicher machte. Die Handschellen, die ihm die Hände auf den Rücken banden, oder die Disruptorpistolen, die sich nun auf ihn richteten.
    Gleich darauf öffnete sich die Tür zum Besprechungsraum erneut, und Ch’uihv trat mit zwei weiteren Wachen ein. Halb trugen, halb zerrten die Männer Ehrehin zwischen sich in den Raum, dann luden sie ihre Fracht etwas sanfter auf dem Platz neben Trip ab.
    Ch’uihv ließ sich ihnen direkt gegenüber auf der anderen Seite des Tischs nieder. Die Wachen behielten derweil den ganzen Raum im Blick. Der Anführer der
Ejhoi Ormiin
drehte eines der Computerterminals zu sich. Rasch gab er mehrere Befehle ein, mit denen er allem Anschein

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