Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
Vom Netzwerk:
Valdores Flotte.

SIEBENUND-DREISSIG

Freitag, 21. Februar 2155 Romulanisches Transportschiff T’Lluadh
    Theras kauerte auf dem Deck, während Schuss um Schuss um ihn herum in die metallenen Oberflächen einschlug. Es kam ihm vor, als spüre er, wie die sengende Hitze der Disruptorstrahlen seinen Rücken durch den schweren Raumanzug hindurch verbrannte. Seit dem Tag, als die Plünderer in die Aenar-Enklave unterhalb der Nördlichen Wüsten Andors eingefallen waren, hatte er nicht mehr solche Angst verspürt.
    Die Erinnerungen daran, wie diese Freibeuter ihm Shenar, Vishri und Jhamel gnadenlos entrissen hatten – und das ausgerechnet am Tag ihrer heiligen
Shelthreth
-Zeremonie –, halfen ihm dabei, sich zu sammeln. Es gelang ihm, seine Furcht vor dem andauernden Disruptorfeuer zurückzudrängen, das ihn zwang, am Boden zu bleiben.
    Ich darf nicht zulassen, dass Furcht unser
Shelthreth
zerschlägt
, ermahnte sich Theras, während sich sein schwelender Zorn zur Weißglut anfachte, von der er hoffte, sie möge das lähmende Grauen verschlingen.
Das darf nicht geschehen.
    Da er nicht an den externen Kontrollen der Komm-Einheit seines Anzugs herumfuhrwerken wollte, öffnete Theras seinen Geist und ließ ihn die weiten Innenräume des Transportschiffs umfassen. Einmal mehr »spürten« seine telepathischen Sinne die Aufenthaltsorte seiner Gefährten und Beschützer. Shran und Lieutenant Reed waren ihm am nächsten. Beide hatten sich hinter eine massive metallene Säule zu Theras’ Linker geduckt und erwiderten das Feuer ihrer Angreifer. Commander T’Pol und die beiden Erdsoldaten lagen in der anderen Richtung etwas weiter entfernt auf dem Bauch und feuerten ungeachtet ihrer unzulänglichen Deckung auf ihre Feinde. Ein dumpfes Echo des Schmerzes des einen verwundeten menschlichen Soldaten hallte in Theras’ eigenem Inneren nach.
    Als Nächstes suchte Theras telepathisch nach den bewaffneten romulanischen Soldaten. Betrübt stellte er fest, dass zwei von ihnen von den Erdsoldaten getroffen worden waren. Ihre Körper lagen direkt außerhalb der Türen zu dieser Kammer. Ihre Gedanken waren ungeordnet, da die Schüsse sie betäubt hatten, aber sie würden überleben.
    Dagegen wusste er mit instinktiver Sicherheit, dass schon bald jemand – oder vielleicht sogar
mehrere
jemands – aus seiner Entertruppe ausgesprochen tot sein würde, wenn sich ihre Lage nicht rasch zum Besseren wandte.
Sie werden uns alle umbringen, wenn sie können
, erkannte er, als er auf die leidenschaftlich ausgebildete Kampfeswut in den Gedanken der Romulaner lauschte. Die schmerzhafte Intensität dieser Berührung erlaubte ihm nur einen dankenswert kurzen Kontakt.
    Wie kann jemand nur solche Dunkelheit in seiner Seele ertragen?
Theras’ tief verwurzelte Friedfertigkeit gestattet ihm kaum, diese Frage zu formulieren. Er konnte nicht anders, als zu hoffen, dass niemand in seinem Enterkommando – von den Erdsoldaten bis hin zu Shran, dessen Zorn und Ungeduld Theras oft geradezu körperlich fühlen konnte – solch monströse Gewaltbereitschaft in seinem Inneren verbarg.
    Das Feuergefecht ging unterdessen ergebnislos weiter. Ein weiterer Schuss kam ihm gefährlich nahe.
Ich muss etwas unternehmen
, dachte Theras.
Und doch kann ich nicht kämpfen. Ich bin ein Aenar.
    Er spürte Shrans Zorn, der ohne Zweifel durch die Tatsache befeuert wurde, dass Jhamel noch immer auf diesem verfluchten Sklavenschiff gefangen war.
    Dann kam ihm eine Idee.
    Ich bin ein Aenar. Ich kann nicht kämpfen.
    Aber ich bin auch nicht hilflos.
    Grimmig lächelte Theras in sich hinein, dann griff er erneut mit seinem Geist aus …
    Centurion Rhai hörte so plötzlich auf zu feuern, dass Decurion Taith fürchtete, einer der Eindringlinge, die aus der Dunkelheit auf sie schossen, habe einen Glückstreffer gelandet und ihn getötet.
    Taith stellte ebenfalls das Feuer ein und kroch vorsichtig auf Knien und Ellbogen zu seinem Vorgesetzten hinüber, um seinen Zustand zu überprüfen. Als er die stumme Gestalt des Centurions erreichte, legte er Rhai eine Hand auf die Schulter, um den Körper herumzudrehen und nach Verletzungen zu suchen.
    Auf Taith’ Berührung hin kam Bewegung in den Centurion. Blitzschnell richtete er den Lauf seines Disruptors auf das Gesicht des jungen Decurions.
    »Halt!«, flüsterte Taith.
    »Schleichen Sie sich nicht so an mich heran!«
    »Ich dachte, Sie wären getötet worden wie Decurion T’Rheis. Warum schießen Sie nicht mehr?«
    »Warum

Weitere Kostenlose Bücher