Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
Vom Netzwerk:
Valdore erfolgreich zu entkommen? Trip musste alles tun, um sicherzustellen, dass genau das der Fall war – und zwar
bevor
sie vom Boden abhoben und auf einer von Admiral Valdores Sensoranzeigen auftauchten.
    Oder seinen Zielerfassungssystemen
. Mit diesem beunruhigenden Gedanken erhob sich Trip wieder vom Pilotensitz, während Hoffnung und Furcht wie feindliche Armeen in seinem Inneren miteinander rangen. Ein leichtes Beben ging durch das Schiff, als wäre irgendetwas in den Tiefen der Anlage – aber nicht allzu weit vom Hangar entfernt – mit Wucht explodiert.
    Wenn ich Ehrehin hier rausbringen und von Valdore fernhalten will, muss ich jeden Millicochrane an Energie, den diese Kiste produzieren kann, in den Antrieb umleiten
, dachte Trip.
Womöglich auch den einen oder anderen aus der Lebenserhaltung
. Bei dem Gedanken lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken, ein Vorbote der eisigen Kälte, die sie draußen im All erwartete.
    »Wo wollen Sie hin?«, entfuhr es Ehrehin, als Cunaehr sich Richtung Heck aufmachte. Er hatte nicht erwartet, dass sein Assistent in genau dem Moment, in dem ihr Schiff eigentlich starten sollte, aus dem Pilotensitz aufspringen würde. Sie hatten noch nicht einmal die Hangartore geöffnet.
    »Ich glaube, ich bin auf dem Weg zum Cockpit an einigen Ausrüstungsschränken vorbeigekommen«, sagte Cunaehr über die Schulter, bevor er in einem der Zugangswege zur Mitte ihres Gefährts verschwand. Erneut wurde das Schiff erschüttert, und durch die Hüllenplatten war schwach ein eigentümliches Grollen zu vernehmen. Ehrehin fragte sich, ob Cunaehr mit seiner Einschätzung, Valdores Truppen könnten sie beide rein versehentlich umbringen, nicht doch völlig recht gehabt hatte.
    Wie ausgesprochen seltsam
, dachte Ehrehin. Er spürte, wie er zunehmend unruhiger wurde, je länger Cunaehr außer Sicht war.
    Eine gefühlte Ewigkeit verstrich, bevor Cunaehr zurückkehrte. In jeder Hand trug er leicht ungelenk einen Helm und eine Brustplatte. Zwei schwere, rost- und silberfarbene Overalls, die jeweils in schwerfällig aussehenden Stiefeln und Handschuhen endeten, lagen über seinen breiten Schultern.
    »Druckanzüge?«, fragte Ehrehin stirnrunzelnd. »Cunaehr, warum verschwenden Sie Ihre Zeit mit solchen Dingen?«
    Cunaehr wirkte so nervös wie seit den Tagen nicht mehr, als er einer von Ehrehins unreifen jungen Studienabgängern gewesen war, die an der Bardat-Akademie auf Romulus ihre Abschlussprüfungen abgelegt hatten. »Die Anzeigen der Lebenserhaltung haben mir gar nicht gefallen, Doktor. Wir müssen diese Anzüge anlegen, bevor wir starten.«
    Ehrehin spürte, wie sich sein Stirnrunzeln unwillkürlich verstärkte. »Mir ist nichts Ungewöhnliches an den Lebenserhaltungssystemen aufgefallen.« Andererseits, das wusste der alte Mann nur zu gut, waren seine Augen auch nicht mehr so gut wie früher …
    »Bitte vertrauen Sie mir, Doktor. Das hier dient Ihrer Sicherheit, mehr noch als der meinen. Ich helfe Ihnen gleich, den Anzug anzulegen.« Cunaehr hatte bereits begonnen, seinen eigenen anzuziehen, und es gelang ihm mit erstaunlicher Leichtigkeit und Anmut, als hätte er viel Übung darin. Auch das kam Ehrehin äußerst seltsam vor.
    »Wir überprüfen jeweils die Versiegelungen und Verbindungen des anderen, um sicherzustellen, dass alles richtig funktioniert«, sagte Cunaehr. »Danach schnallen wir uns an und heben ab.«
    Widerstrebend nahm Ehrehin den anderen Overall entgegen. Er dachte daran, dass Cunaehr ihm noch nie zuvor ernsthaft Anlass gegeben hatte, seinem Urteil zu misstrauen – nicht einmal, als der jüngere Mann tatsächlich ein unreifer junger Studienabgänger gewesen war, der auf Bardat seine Prüfungen abgelegt hatte. Abgesehen davon, hatte er dem Jungen nicht stets beigebracht, dass ein guter, umsichtiger Ingenieur immer sowohl eine robuste
Daefv-
Schärpe als auch stabile
Fvalo
-Träger trug, wenn er sichergehen wollte, dass seine Hose oben blieb?
    »Also schön, Cunaehr«, sagte der alte Mann schließlich und begann langsam den Druckanzug anzuziehen, den ihm sein jüngerer Begleiter gegeben hatte. Während er sich mit Cunaehrs sanfter Hilfe in den Anzug zwängte, bemerkte Ehrehin, dass auf einer Anzeige an der Kopilotenkonsole ein Lämpchen in kühlem Orange aufblinkte. Das Schiff war startklar.
    Er hoffte nur, dass nicht der ganze Hangar um sie herum einstürzen würde, bevor sie sich endlich angeschnallt hatten und auf dem Weg in den Orbit waren – und zur Sicherheit von

Weitere Kostenlose Bücher