Was Menschen gutes tun
sind oder nicht, aber Sie sind bereits ein Bürger der kommenden galaktischen Konföderation. Sie sind ein Mensch, der seiner Zeit voraus ist, Mister Tucker. Sie haben die Fähigkeit unter Beweis gestellt, die Denkweise von Nichtmenschen wie den Tellariten und Andorianern zu begreifen und nachzufühlen
.«
»Wow. Malcolm hat mich schon gewarnt, dass Sie manchmal ein bisschen dick auftragen, um zu bekommen, was Sie wollen.«
Harris runzelte die Stirn. »
Ich übertreibe nicht, wenn ich von Ihren Gaben spreche, Commander. Die Fähigkeit, mit Leuten umzugehen, ist für einen Feldagenten mindestens so wichtig wie ein Talent als Ingenieur. Vielleicht sogar noch wichtiger. Denken Sie nur daran: Sie sind wahrscheinlich der erste Mensch, der jemals eine ernsthafte romantische Beziehung zu einer Vulkanierin unterhalten hat
.«
»Nur falls Sie das verpasst haben, aber diese Beziehung ist spektakulär gescheitert.« Was auch immer vor ihm liegen mochte mit Harris und den Romulanern, Trip hoffte auf ruhigere Gewässer als die, die er mit T’Pol befahren hatte.
»
Das beweist nur, dass es im Leben keine Sicherheiten gibt
.« Harris hielt inne, schloss die Augen und rieb sich mit den Zeigefingern den Nasenrücken. »
Offen gestanden bin ich ein wenig überrascht über Ihre Gefühle uns gegenüber, Commander. Muss ich Sie daran erinnern, dass abgesehen von Ihren Kollegen auf der
Enterprise
niemand dort draußen willens war, sich Ihre Warnungen vor den Romulanern anzuhören? Wir dagegen hören Ihnen nicht nur zu, sondern bieten Ihnen darüber hinaus alles an Ressourcen, Tarnung und Kontakten, was Sie benötigen, während Sie für uns außerhalb der normalen Kanäle tätig sind. Mit unseren Ressourcen zu Ihrer Verfügung werden Sie endlich die echte Möglichkeit bekommen, die Erde und Ihre Verbündeten zu beschützen
.«
Eine unbestimmte Zeitspanne saß Trip schweigend da und dachte über Harris’ Worte nach, während dieser ihn seinerseits über Lichtjahre hinweg beobachtete. Obwohl Trip der Ansicht war, dass Harris stark übertrieben hatte, als er seine angeblichen exodiplomatischen Fähigkeiten gepriesen hatte, wurde ihm doch klar, dass er unmöglich am Spielfeldrand stehen bleiben konnte, während die Sternenflotte weiterhin gar nichts unternahm – ganz gleich, wie sehr ihn Malcolm vor Harris gewarnt hatte.
Er ist nicht der Teufel
, sagte sich Trip.
Wenn er es wäre, warum hätte Malcolm dann vorschlagen sollen, dass ich mit ihm rede?
»Na schön. Ich bin dabei«, verkündete er schließlich. »Zumindest bis wir diese romulanische Invasion abgewendet haben. Sagen Sie mir, was ich tun soll.«
ElF
Montag, 10. Februar 2155 Enterprise NX-01
Jonathan Archer nippte an dem Kaffee, der sich in seiner hohen Metalltasse befand, während er auf dem E-Deck den Korridor in Richtung der Messe des Captains hinunterschlurfte. Im Grunde war Erschöpfung nichts Neues für ihn – manchmal kam es ihm so vor, als gehöre sie zum Leben eines Captains zwingend dazu –, doch in der letzten Nacht hatte er noch weniger Schlaf als gewöhnlich gefunden. Irgendetwas an den Dingen, die gegenwärtig an Bord des Schiffs geschahen – und auch irgendetwas an Shrans Verhalten –, passte nicht. Er nahm an, dass er eine oder zwei Nächte lang ruhiger schlafen würde, sobald er Shran los war. Aber er hatte keine Ahnung, was für Folgen ein solches Handeln zu einem späteren Zeitpunkt für seine Besatzung bedeuten mochte. Und das bezog sich nicht nur auf die Verdachtsmomente, die Shran, Trip und er selbst in Bezug auf den Zweck und den Bestimmungsort der von den Orionern gefangenen Aenar hegten.
Er ging um eine Ecke und stellte zu seiner Überraschung fest, dass Trip außerhalb der Messe auf ihn wartete. Der Commander wirkte ruhelos. Eigentlich war das schon seit dem Terra-Prime-Zwischen-fall und dem Tod seiner Tochter der Fall. Und doch sah er an diesem Morgen noch mitgenommener aus als gestern am Ende seiner Schicht.
»Ich muss mit dir reden«, sagte Trip bedrückt.
»Sicher, Trip«, sagte Archer und klopfte seinem alten Freund auf die Schulter. »Komm rein. Hast du schon gefrühstückt? Ich kann dem Küchenchef Bescheid geben, dass er dir etwas machen soll.«
Trip nahm auf dem ersten Stuhl des ovalen Metalltischs Platz, direkt gegenüber dem Sichtfenster. »Nein danke. Ich bin im Moment wirklich nicht sehr hungrig.«
Archer setzte sich auf seinen Platz. Erfreut nahm er zur Kenntnis, dass dort bereits ein abgedecktes Gericht auf ihn wartete.
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