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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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schwierig sein, mich zu identifizieren.
Vor allem
, wenn Charles Anthony Tucker III
tot
ist.«
    »Jetzt bist du völlig verrückt geworden«, sagte Archer stirnrunzelnd.
    »Nein, stell es dir als eine Art Zeugenschutzprogramm vor. Wenn ich tot bin, schützt das die
Enterprise
und die Erde – wie auch meine Familie und Freunde – vor jeder Art von Vergeltung und sonstigen Auswirkungen. Politisch oder welcher Art auch immer.«
    Archer schloss die Augen und versuchte, die mentalen Warnsirenen zum Schweigen zu bringen, die in seinem Kopf losheulten. »Also hast du vor, deinen eigenen Tod vorzutäuschen?«
    »Nur bis dieser Auftrag vorbei ist«, sagte Trip ernst. »Oder bis seine Nachwehen abgeklungen sind.«
    »Das könnte Jahre dauern, Trip«, meinte Archer, und es gelang ihm nicht, die Verzweiflung aus seiner Stimme zu verbannen. Er öffnete die Augen wieder und sah seinen Untergebenen mit hartem Blick an. »Wenn die Romulaner
jetzt
eine Bedrohung darstellen und es uns gelingt, sie aufzuhalten, was lässt dich glauben, dass diese Bedrohung in der Zukunft einfach verschwinden wird? Die Romulaner sind keine Halbstarken auf dem Schulhof, die deine Freunde werden, nachdem du ihnen eins auf die Nase gegeben hast.«
    »Ich weiß«, gestand Trip leise. »Aber wenn die Romulaner Erfolg haben … wird es nicht wie die Xindi-Attacke sein. Dann wird
jede
Welt Milliarden von Leben verlieren. Die Koalition wird sterben … Ich
muss
das tun. Ich muss eine Weile … jemand anders sein. Irgendwo anders sein. Ich brauche das Gefühl, mehr zu erreichen, als hier und jetzt möglich ist.«
    Archer wusste, dass Trip damit nicht sagen wollte, er sei mit seiner Arbeit als Captain oder den Leistungen der Besatzung der
Enterprise
unzufrieden. Trotzdem stießen ihm die Worte auf. »Du hast hier eine Menge erreicht, Trip. Und du kannst hier noch immer eine Menge erreichen. Zum Teufel, die Hälfte der Zeit weiß ich doch gar nicht, was ich ohne dich tun sollte, und die andere Hälfte bin ich einfach nur froh, dass du an meiner Seite bist.«
    Trip wandte den Blick ab, aber er sagte nichts.
    »Was ist mit deiner Familie? Sie hat bereits deine Schwester verloren.« Archer zögerte. Er wusste, dass er sich auf gefährliches Terrain wagte. Aber dann entschied er sich, dass es wohl besser war, einfach vorzupreschen. »Und was ist mit T’Pol? Bist du wirklich bereit, sie aufzugeben? Was glaubst du, wie es ihnen allen dabei gehen wird, auf dich warten zu müssen und sich zu fragen, ob du wohlauf bist oder in irgendeinem romulanischen Kerker verrottest oder ob dir gar Schlimmeres geschehen ist?«
    Mit der Handfläche rieb sich Trip über die eine Wange, dann über die andere. Seine Stimme zitterte. »Sie werden davon nichts wissen«, sagte er. »Sie
dürfen
davon nichts wissen. Je mehr irgendwer weiß, desto höher ist das Risiko, Opfer von Vergeltungsmaßnahmen zu werden, wenn ich die Sache versaue. Das Gleiche gilt für die Erde. Sie
alle
müssen denken, ich sei tot. Sie müssen es
wirklich
glauben.« Er hob die Hand erneut und bedeckte seine Augen mit der Handfläche. Ein tiefer, verzweifelt klingender Atemzug kam über seine Lippen.
    Archer spürte, dass auch ihm die Tränen in die Augen stiegen, und er kniff sie fest zu. Schweigend saßen sie für einige Minuten zusammen. Das einzige Geräusch im Raum war das niemals endende Brummen des Schiffs.
    Schließlich trafen sich die Blicke von Trip und Archer wieder. »Es gibt zwei Leute, die mir bei dieser Aktion helfen müssen, neben dir«, sagte er. »Zum einen wäre da Malcolm. Er hat mich in diese ganze Angelegenheit hineingezogen, mag sie nun gut oder schlecht ausgehen – wobei ich natürlich auf ein gutes Ende hoffe. Und angesichts seiner früheren Erfahrungen mit verdeckten Operationen wird er das Ganze vermutlich ohnehin herauskriegen. Womöglich unternimmt er irgendetwas Leichtsinniges, wenn ich versuche, es vor ihm zu verbergen. Außerdem kann er dabei helfen, sicherzustellen, dass jede Untersuchung meines … Ablebens einen so ordentlichen Abschluss findet wie nötig.«
    »Und Phlox«, sagte Archer nickend. »Er muss den Totenschein ausfüllen.«
    »Genau.«
    »Was ist mit …? Bist du sicher?« Archer ließ die Worte in der Luft hängen. Er vertraute darauf, dass Trip wusste, von wem er sprach.
    »Sie
darf
es nicht wissen«, sagte Trip. Sein Gesicht verzerrte sich, als drohe er erneut in Tränen auszubrechen. »Sie wird darüber hinwegkommen. Sie wird ihre Gefühle kontrollieren und

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