Was mit Hass begann
verdient, und in diesem Jahr werde ich wahrscheinlich noch mehr einnehmen.«
Immer noch lächelnd knabberte Kane an ihrem Ohr. »Das macht doch nichts, Süße. Davon kann einer allein schon leben.«
Sie stieß ihn von sich. »Kannst du nicht hören, Cowboy? Ich bin keine gewöhnliche kleine Hausfrau. Ich bin nicht das kleine Frauchen, das darauf wartet, daß du nach Haus kommst. Wenn ich meine Romane schreibe, dann bin ich so darin vertieft, daß ich sogar das Essen vergesse. Und ich vergesse völlig, daß mein liebes Schätzchen beim Heimkommen seinen Martini fertig vorfinden will. Oder trinkst du nur Bier? Und was soll das heißen, daß du in New York lebst?«
»Das soll heißen, daß ich nicht das bin, wofür du mich hältst. Ich bin so wenig Cowboy, wie du Zirkusartistin bist. Ich handle an der Börse. Ich verfüge über wirklich großes Geld, nicht über das Taschengeld, das du verdienst.«
Sie sah zu ihm hoch. Ihr Mund war leicht geöffnet, und sie blinzelte ein wenig.
»Mach weiter!« sagte er. »Erzähle mir alle schlimmen Dinge, die ich von dir wissen muß! Du kannst sagen, was du willst. Du kannst angestellt haben, was du willst, ich liebe dich. Ich will, daß du meine Frau wirst. Ich kaufe mir in diesem Haus eine ganze Etage. Dort werden die Kinder und ich und ihr Kindermädchen wohnen. Du behältst deine Penthaus-Wohnung, wo du dich jederzeit von uns zurückziehen und schreiben kannst. Du bekommst alles, was du dir wünschst.«
Sie dachte an die vielen Gründe, die gegen eine Ehe mit ihm sprachen. Zum Beispiel daran, daß sie ihn haßte. Wieso? Haßte sie ihn denn? Dann haßte sie es auch, Bücher zu schreiben! In Wirklichkeit hatte sie die ganze Zeit über, seit sie ihn verlassen hatte, an nichts anderes denken können als an ihn. In jeder wachen und in jeder träumenden Minute hatte sie an ihn und seine Kinder gedacht.
Sie wurde in seinen Armen ganz schwach und konnte nur noch flüstern: »Ich hasse dich. Ich hasse dich wirklich.«
»Ja, ich weiß«, gab er flüsternd zurück. »Ich mache dir deswegen ja keine Vorwürfe. Aber wenn wir von jetzt an Zusammenleben, gelingt es mir vielleicht, deine Meinung über mich zu ändern.«
Ein Kloß stieg ihr in die Kehle, und sie brachte keinen Ton mehr heraus. Da klingelte es. Sie machte sich von ihm los und bemühte sich, ihre Tränen nicht zu zeigen. »Ich muß ...«
»Das werden die Jungs sein. Sie wollen dir ihre neuen Bücher zeigen und ...«
»Jamie und Todd sind hier?« Im nächsten Augenblick rannte sie in die Wohnung, zögerte dort nur eine Sekunde und riß dann die Tür auf. Die beiden Jungen warfen sich auf sie, und im nächsten Augenblick wälzten sich alle drei auf dem Fußboden des Vorraums. Kane kam hinzu, und die drei begannen, Cale zu kitzeln.
»Ich will deine Antwort«, sagte Kane. »Gib mir jetzt Antwort!«
»Ja«, sagte Cale lachend, »ich werde deine Frau.«
Schnell schob Kane die Kinder weg und zog Cale in die Arme. »Ich weiß gar nicht, warum ich das nicht gleich bei unserer ersten Begegnung geahnt habe.«
»Ich auch nicht«, flüsterte sie an seinen Lippen. »Ich auch nicht.«
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