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Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust

Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust

Titel: Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Schnippenkoetter
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aufgestellt und eine sogenannte Totenwache abgehalten. Der Verstorbene wurde bis zur Beerdigung nicht allein gelassen, immer waren Kinder, Verwandte oder Nachbarn anwesend. Während der langen Totenwache hatten alle Angehörigen Zeit für ihren Schmerz und ihre Trauer und halfen sich gegenseitig, mit dem Gedanken umzugehen, dass dieser Mensch nicht mehr lebte.
    Heute gibt es diese Art der Totenwache |230| nur noch selten. Ein Gesetz besagt, dass Verstorbene innerhalb von vier Tagen beerdigt werden müssen. Meist übernimmt diese Aufgabe ein Bestattungsunternehmen, das den Angehörigen zur Seite steht.
    Aber das Heilsamste für Angehörige ist, miteinander zu reden, sich zuzuhören und füreinander da zu sein, sowohl in der Familie als auch unter Freunden. Denn sich gemeinsam zu erinnern an die Zeit, die man miteinander hatte, und an Dinge, die man zusammen erlebt hat, hilft, mit dem Verlust eines Menschen und der eigenen Trauer fertigzuwerden.
     

    Aida, 10 Jahre
    Eltern aus Mosambik
     
    Hat Angst vor dem Tod
     
     
    Was siehst du, wenn du aus deinem Fenster schaust? Einen Kinderspielplatz, ich spiele aber lieber bei uns im Hof.
     
    Wo ist dein Lieblingsplatz? Bei meiner Oma in Mosambik in ihrem Wohnzimmer, sie macht mir Tee und spielt mit mir.
     
    Was möchtest du in den Ferien am liebsten machen? Zu meiner Oma fliegen oder zu meinem Onkel nach Stuttgart.
     
    Welche Sprachen sprichst du? Portu giesisch mit meinen Eltern und deutsch mit meinen Geschwistern, Freunden und in der Schule.
     
    Was würdest du gerne an dir ändern? Ich hätte gerne eine Drei statt einer Vier in Mathe.
     
    Was würdest du gerne im Handumdrehen lernen? Singen.
     
    Was machst du, wenn keiner mit dir spielt? Ich habe ganz kleine Spielzeug-Hunde und denen baue ich ein Haus aus Pappe.
     
    Was magst du gar nicht? Wenn meine Schwester mich nervt.
     
    |231| Was haben dir deine Eltern aus der Zeit erzählt, als du ein Baby warst? Dass ich bei meiner Tante im Garten immer so gern mit Wasser gespielt habe.
     
    Mit wem hast du dich zuletzt gestritten? Mit meiner Schwester Teli (7). Wenn ich möchte, dass sie aufräumt, sitzt sie nur rum und sieht sich im Spiegel an. Ich hätte lieber ein Zimmer für mich alleine.
     
    Wen hast du einmal getröstet? Jana in meiner Klasse, als Tarek sie getreten hat.
     
    Was magst du gar nicht? Wenn meine Schwester mich nervt.
     
    In wen würdest du dich gerne für einen Tag verwandeln? In Zoey, das Mädchen aus der Kinderserie »Zoey 101«, das auf ein Jungeninternat geht.
     
    Wen würdest du gerne kennenlernen? Jimmy Blue aus »Die Wilden Kerle« und meinen Opa, der gestorben ist.
     
    Wenn du Gott eine Frage stellen könntest, welche wäre das? Warum müssen wir alle einmal sterben?
     
    Was ist dein größter Wunsch? Film star zu werden.
     
    Wovor fürchtest du dich? Vor dem Tod. Ich habe Angst zu sterben, weil man dann ein ganzes Leben lang stillliegen muss und nicht mehr aufwacht.
     
    Was macht dich glücklich? Dass mei ne Oma noch lebt.
     
    Was isst du am liebsten? Lasagne und Spaghetti mit Tomatensauce, die kann ich schon selber kochen.
     
    In Deutschland ist es auch heute noch in vielen Gegenden Brauch, nach einer Beerdigung nicht gleich wieder nach Hause zu gehen, sondern sich mit den anderen Trauernden zum Gedenken an den Verstorbenen zusammenzufinden. Diese Tradition nennt man »Leichen schmaus « oder auch, was weniger gruselig klingt, »Beerdigungskaffee«. In manchen Gegenden sagt man auch »Leidmahl«, »Trauerbrot« oder »Trös ter « dazu, im Saarland heißt es »Leiche nimms « und im Allgäu »Bsenktniss«. Das gemeinsame Ritual dient dazu, sich einander zuzuwenden und gegenseitig zu trösten. Keiner soll mit seiner Trauer alleine fertigwerden müssen.
    Dabei muss es gar nicht so traurig zugehen, wie du vielleicht denkst. Meist werden vor allem Erinnerungen an den Verstorbenen ausgetauscht, an schöne Stunden gedacht und sogar lustige Geschichten aus seinem Leben erzählt. Das tut allen gut und erinnert auch daran, dass das Leben trotz allem weitergeht.
     

    Cynthia, 10 Jahre
    Eltern aus Deutschland
     
    Findet es schön, wenn sie andere trösten kann
     
     
    Was siehst du, wenn du aus deinem Fenster schaust? Die Spitze vom Fernsehturm und unseren Hof, wo ich mit meinen Freunden Fußball spiele.
     
    Wo ist dein Lieblingsplatz? Auf meinem blauen Schmusesack mit einer Mickeymaus drauf. Ich knuffel mich da ein und lese.
     
    Was würdest du gerne an dir ändern? Jetzt gerade

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