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Was uns glücklich macht - Roman

Was uns glücklich macht - Roman

Titel: Was uns glücklich macht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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gemacht«, begann sie. Sie zitterte vor Aufregung, ihre Hände bebten so sehr, dass sie kaum aus ihrer Wasserflasche trinken konnte. »Ich glaube, es könnte das Beste sein, was ich je getan habe. Ich hoffe es, ich hoffe es so.«
    Das wiederholte sie immer wieder, starrte dabei in die Ferne. Die Geräusche eines New Yorker Samstagabends waren ringsum zu hören.
    »Marie«, sagte ich, »wo ist Katherine?
    Da begann sie so breit zu lächeln, dass es uns alle mit einbezog. Ihr Gesicht war so energiegeladen, dass es mich zu kribbeln begann, und obwohl ich noch nicht genau wusste, was sie getan hatte, schien mir doch, dass es das Größte war, was sie je getan hatte.
    Und dann atmete sie tief durch und erzählte es uns.
    Sie erzählte uns, wie Stephen zum ersten Mal im Büro anrief, auf der Suche nach Katherine. Marie tat, wie Katherine ihr geheißen hatte, erklärte, Katherine hätte gekündigt und keine Nachsendeadresse hinterlassen. Als er am nächsten Tag zum zweiten Mal anrief, sagte sie dasselbe. Beim dritten Anruf versuchte er es mit verstellter Stimme und einem falschen Namen, ganz ungeschickt und nervös. Marie hatte Tränen in den Augen, als sie ihn abwies.
    Am nächsten Tag rief er nicht an, und auch nicht am folgenden Tag. Und als die Tage verstrichen und Marie ihn nicht mehr abwimmeln musste, bekam sie immer stärkere Bauchschmerzen. Sie wurden immer größer, bis sie zu einer Erinnerung heranwuchsen, einer Erinnerung aus einem Traum oder einem anderen Leben. Was irgendwie ja auch zutraf.
    Und dann verging ein Monat, und sie hatte den Traum aufgegeben und einen Rhythmus gefunden, in dem sie sich um Katherine kümmern konnte, ihren Job und ihre Zukunft, nachdem am dritten Donnerstag nach ihrer Periode nichts geschah. Das war beispiellos; Maries Periode verlief immer regelmäßig; seit sie siebzehn war, hatte sie nie auch nur einen Tag Verspätung gehabt. Und so wusste sie sofort, dass sie schwanger war, wusste es ganz sicher, selbst vor dem Schwangerschaftstest, dem Anblick der hellblauen Spitze und der einen Woche, die sie verstreichen ließ, ehe sie ihrem Arzt oder ihrem Verlobten etwas sagte. Als sie es Adam schließlich erzählte, stimmten sie darin überein, dass sie so schnell wie möglich heiraten sollten. Sie würden keine große, glamouröse Hochzeit feiern, das wussten sie beide, weil seine Familie dachte, sie hätte es nur auf sein Geld abgesehen, und ihre Familie fand seine Familie prätentiös, und auf derlei konnten sie gut verzichten. Und dann gingen sie ins Bett und schliefen so leidenschaftlich miteinander wie nie zuvor, und danach lagen sie im Dunkeln, tranken Apfelschorle aus Champagnerflöten und malten sich aus, was für eine Hochzeit sie feiern würden, wenn ihre Möglichkeiten unbegrenzt wären.
    »Ich würde dich von Bruce Springsteen zum Altar führen lassen. Er würde mir dort die Hand schütteln und ›Born to Run‹ auf einer Harmonika spielen.«
    »Ich würde einen Heißluftballon mieten, dann können wir unser Versprechen bei Sonnenaufgang ablegen«, meinte sie.
    »Das würde mir wirklich gefallen«, sagte Adam und dachte kurz nach. »Weißt du, wir könnten das tun, wenn wir wollen. Wo würden wir das machen?«, sagte er.
    »In Aspen«, sagte sie ohne zu zögern. »Wir könnten einen iPod und Lautsprecher mitnehmen und ›Annie’s Song‹ von John Denver abspielen.«
    Und dann kam auf einmal alles zurück, und sie sagte Adam in diesem Augenblick, wo sie nackt und gerade erst schwanger im Bett lag, dass sie nach Aspen fahren müsste, um nach Stephen zu suchen. Sie konnte ihn nicht googeln, weil sie seinen Nachnamen nicht wusste, und selbst wenn sie es gekonnt hätte, wollte sie es nicht am Telefon mit ihm besprechen – oder, schlimmer, per E-Mail – sie wollte sein Gesicht sehen, wenn sie es ihm erzählte. Sie musste wissen, ihretwegen ebenso wie um Katherines willen, dass sie wie füreinander gemacht waren. Sie musste wissen, ob er bereit war, um sie zu kämpfen und für sie da zu sein, wenn es hart wurde, was es irgendwann zweifellos werden würde. Und so fuhr sie hin, auf gut Glück, und Adam begleitete sie. Sie nahmen sich ein Zimmer im Grand Hyatt am Fuß des Aspen Mountain, und am ersten Tag wanderten sie den Smuggler’s Mountain hinauf und warteten auf der Aussichtsplattform vergebens auf einen kernigen, attraktiven Mann mit einem herrlichen Golden Retriever. An diesem Abend gingen sie zu Jimmy’s, saßen an der Bar und aßen Burger, und Adam trank Bier. Aufmerksam

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