Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Konzert nach langer Abstinenz – würden Sie das wohl im kleinen Kreis geben? Jetzt? Wenn es auch nur ein paar Minuten sind? Das Operationsteam steht da draußen vor der Schwingtür. Und dann noch jemand namens Terrel.“
    Lace betastete sein Krankenhaushemd.
    „Tja, sorry. Dein Samtanzug war noch nicht fertig“, sagte Antoia mit leisem Spott, der ihm jetzt unendlich gut tat.
    Er nahm die Geige und setzte ganz sanft den Bogen auf.
    „Was ist?“, fragte Antoia, als er ihn wieder herunternahm, ohne einen Ton gespielt zu haben.
    „Wir haben verloren“, sagte er und fühlte sich hilflos. „Sie haben es mir erzählt. Die Pfleger. Nichts hat sich geändert. Aqua Stellata wird gar nicht wirklich zerschlagen. Nur ein wenig umorganisiert. Und Allen Napier soll in die freie Wirtschaft wechseln, wie man munkelt.“
    „Was hast du erwartet?“, fragte Antoia. „Dass eine Handvoll Helden die gesamte Welt rettet? Vorerst soll es uns genügen, dass eine halbe Million Menschen nicht länger Restwasser trinken muss. Dass keine Nicos mehr in den Tod gestoßen werden… Dass ein paar Leute sich tatsächlich vor Gericht verantworten müssen …“ Sie sah es an seinem Blick. „Das reicht dir also nicht. Möchtest du mehr tun?“ Sie wies auf den Bogen. „Das ist es, was du tun kannst! Spiele! Werde noch berühmter als du es schon bist und jemals warst. Und dann nutze deinen Ruhm!“
    „Meinst du?“, fragte er.
    Als sie nickte, nahm er ein zweites Mal den Bogen.
    „Mach diese Tür auf , Antoia! Heute spiele ich nur für euch. Aber bald wird ein ganzes Sonnensystem hören, dass Master Lace wieder in der Welt ist!“

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