Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts
gelegentlich ein paar Worte über die Gaststars und die Witze. Als sie zu Ende war, gingen wir schlafen. Ich fand es merkwürdig, unter die Decke zu kriechen, während Alex im Bett neben mir lag. So vertraulich, obwohl er gut drei Meter weit weg war. Als wir beide im Bett waren, knipste er das Licht aus und im Zimmer wurde es dunkel.
Eine Weile lagen wir schweigend da. Es war so stockfinster, dass ich noch nicht mal sein Bett erkennen konnte. »Alex, glaubst du, die Engel haben recht?«, fragte ich leise. »Glaubst du, dass ich sie wirklich irgendwie vernichten kann?«
In der Dunkelheit klang seine Stimme tiefer. »Ich hoffe es. Bei Gott, ich hoffe es.« Nach einer Pause sagte er: »Gute Nacht, Willow.«
»Gute Nacht«, echote ich.
Ich lag noch eine Zeit lang wach und horchte auf seinen Atem, der allmählich langsamer und gleichmäßiger wurde. Als ich einschlief, wanderte meine Hand wie von selbst zu meinem Arm und streichelte sein weiches T-Shirt. Sanft und warm umhüllt von Alex’ Energie, glitt ich in den Schlaf hinüber.
9
Am nächsten Morgen machten Alex und ich uns wieder auf den Weg zur Werkstatt, um uns nach dem Auto zu erkundigen. Der Tag war drückend schwül, obwohl es gerade mal zehn Uhr war, und mein Haar unter der Kappe fühlte sich feucht und schwer an. Während wir den knappen Kilometer zurücklegten, sprachen wir über die Hitze, darüber, ob das Auto wohl an jenem Tag noch fertig werden würde, und über die viel zu süßen Donuts, die wir im Motel zum Frühstück gegessen hatten. Keiner von uns erwähnte, dass sich die Dinge zwischen uns geändert hatten, doch so war es. Die Atmosphäre hatte sich deutlich entspannt, so als würden wir uns jetzt nicht mehr hassen.
Doch dann, gerade als wir den Betonplatz vor der Werkstatt überquerten, spürte ich ein plötzliches Kribbeln im Nacken. Ich blieb stehen. »Warte mal kurz«, sagte ich und berührte Alex leicht am Arm.
Er blickte zu mir herunter. Er trug ein burgunderrotes T-Shirt und die Haare in seinem Nacken kräuselten sich in der Hitze. »Was ist?«
Ich schüttelte langsam den Kopf, den Blick noch immer auf die Werkstatt mit ihrem leuchtenden Schild und den verglasten Fenstern geheftet. Gestern war sie mir sicher vorgekommen, doch heute beschlich mich ein total merkwürdiges Gefühl – nichts Konkretes, nur eine ziemlich deutliche Ahnung, dass ich nicht hineingehen sollte. »Ich … ich gehe besser wieder ins Motel«, sagte ich und wich einen Schritt zurück. »Ich warte dort auf dich, okay?«
Alex’ Miene verfinsterte sich. »Stimmt was nicht?«
Ich schluckte. »Ich weiß es nicht. Es ist nur … ich glaube, ich komme lieber nicht mit rein.«
Er sah zweifelnd zur Werkstatt hinüber. »Okay, hier«, sagte er und wühlte in seiner Hosentasche nach der Schlüsselkarte. »Ich beeile mich.«
»Danke.« Ich nahm die Karte. »Hm … sie sollen auch den Luftfilter überprüfen, wenn sie schon dabei sind, okay? Könnte sein, dass er einen neuen braucht.« Daraufhin drehte ich mich um und ging eilig an der Straße entlang zurück, dankbar für die Sonnenbrille, die mein halbes Gesicht verdeckte.
Nach und nach kam das blau-weiße GoodRest-Motel-Schild näher. Es war sehr still, nur gelegentlich brauste ein Auto vorbei. Nachdem ich vielleicht fünf Minuten gelaufen war, hörte ich auf einmal ein neues Geräusch: lange, gleichmäßige Schritte hinter mir auf dem Beton. Nervös sah ich mich um. Es war Alex. Ich fühlte, wie sich meine verkrampften Schultern wieder lockerten, und wartete, bis er mich eingeholt hatte.
»Du hattest recht«, meinte er, während er neben mir hertrabte. »Ein Typ mit einem Church of Angels-Käppi hat in der Werkstatt nach seinem Wagen gefragt.«
Ich keuchte. »Oh Gott. Glaubst du, er hat mich gesehen?«
Alex schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich glaube aber nicht. Als ich reinkam, hat er sich gerade mit dem Mechaniker unterhalten. Der Mustang wird nicht vor Morgen Mittag fertig«, fügt er hinzu. »Er hat eine Werkstatt gefunden, die die richtigen Bolzen hat, bekommt sie aber frühestens heute Nachmittag.«
Morgen. Ich rieb mir die Arme. »Na dann … bleiben wir wohl am besten so lange im Motel.«
»Schätze schon«, sagte Alex. Seine Beine waren so viel länger als meine, dass ich für zwei seiner Schritte drei machen musste. Er lächelte. »Es wäre wohl ein bisschen riskant für uns, Tourist zu spielen, oder?«
Wir bezahlten für eine weitere Nacht und gingen dann zu unserem Zimmer zurück. Als
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