Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
Vom Netzwerk:
zweifelte nicht daran, dass er richtig gut war. Ich dachte an die Splitter aus Licht, die vom Himmel regneten. »Und … wie genau tötet eine Kugel sie?«, wollte ich wissen. »Sie sehen doch aus, als bestünden sie nur aus Licht.«
    Er reckte sich und streckte die Arme. »Man muss ihren Heiligenschein erwischen, der ist, wie schon gesagt, quasi ihr Herz. Wir sind uns nicht ganz sicher, wie es funktioniert, aber wenn die Kugel trifft, dann entgleist irgendwie das Energiefeld des Heiligenscheins. Das löst eine Kettenreaktion aus, die ihr Körper nicht verkraftet, und dann zerreißt es sie einfach.«
    Und mein Engel hatte keinen Heiligenschein. Was hatte das zu bedeuten? Entschlossen schob ich den Gedanken beiseite. Ich wollte nicht darüber nachdenken, wollte es nicht wissen. Nach kurzem Schweigen sagte ich: »Schon seltsam, dass etwas so winzig Kleines sie vernichten kann.«
    Alex schnaubte. »Ja, ein echter Konstruktionsfehler. Wahrscheinlich gibt’s in ihrer Welt keine Kugeln.«
    »Und klappt das immer?«
    »Normalerweise schon. Manchmal, wenn man den Heiligenschein nicht richtig trifft, nehmen sie wieder ihre menschliche Form an und werden einfach nur ohnmächtig. Das ist mir nur ein paarmal passiert, ist aber immer total ätzend – dann muss man ihnen tagelang auf den Fersen bleiben und auf eine zweite Chance lauern. Außerdem sind sie dann gewarnt.«
    Ich konnte nicht anders, ich musste ihn anstarren. Es klang so unvorstellbar gefährlich. »Und … seit wann genau machst du das schon?«
    »Was jetzt?«, sagte er und warf mir einen Blick zu. »Engel jagen oder Aufträge über das Handy bekommen?«
    »Ich weiß nicht. Beides.«
    »Ich jage Engel, seit ich elf bin«, entgegnete er.
    »Elfi«
    Alex zog die Schultern hoch. »Da hatte ich schon jahrelang trainiert. Und außerdem war damals alles ganz anders – wir waren immer ein ganzer Trupp, wenn wir jagen gingen und verschiedenen Hinweisen folgten. Eine Jagd konnte Wochen dauern. Wir waren zusammen unterwegs und zogen von Ort zu Ort. Manchmal haben wir gezeltet.« Ein wehmütiger Ausdruck huschte über sein Gesicht und plötzlich wusste ich, wie viel ihm jene Zeit bedeutet hatte.
    Ich schüttelte langsam den Kopf. Mein Hirn hatte Mühe, den Umstand zu verarbeiten, dass er Engel jagte, seit er elf war. »Okay. Und was ist mit diesen SMS-Nachrichten?«
    Er stopfte sich seine Kissen hinter den Rücken und lehnte sich zurück. »Na ja, seit der Invasion hat die CIA das Kommando übernommen. Seitdem haben wir komplett alleine gearbeitet, ohne jeden Kontakt untereinander. Engelsucher lieferten uns die nötigen Informationen und dann haben wir die Engel einfach erledigt.«
    Ich schaute ihn mit offenem Mund an. »Soll das heißen, seit der Invasion bist du ganz allein? Aber du hast gesagt, das war schon vor fast zwei Jahren.«
    »Jepp«, sagte er knapp.
    Mir wurde kalt ums Herz. Es überstieg meine Vorstellungskraft. Ich war ja selbst nicht unbedingt der geselligste Mensch. Aber hätte ich für so lange Zeit mutterseelenallein in grässlichen Motelzimmern wie diesem hier hocken müssen, nur in Gesellschaft meiner eigenen dusseligen Gedanken – ich wäre inzwischen reif für die Klapse. »Du hast also eine SMS mit meiner Adresse bekommen«, sagte ich nach einer Pause.
    Er nickte und starrte dabei ohne wirkliches Interesse auf den Fernseher. »Ich war gerade in Colorado. Ich habe ungefähr anderthalb Tage bis nach Pawntucket gebraucht und dann bin ich hin und habe dich überprüft.«
    »Du bist in unser Haus eingebrochen und hast mich verfolgt«, verbesserte ich ihn.
    Alex warf mir einen Seitenblick zu. »Tja, eigentlich hatte ich den Befehl, dich umgehend zu erschießen. Ich fand’s aber besser, dich erst mal ein bisschen zu beobachten.«
    »Hey, das sollte keine Beschwerde sein«, sagte ich, während ich ihn eingehend betrachtete. Seine durchtrainierten Armmuskeln und der Kontrast zwischen seinem dunklen Haar und dem weißen Kissen faszinierten mich. »Du, ahm … bist doch auch in Gefahr, oder?«, sagte ich plötzlich. »Selbst wenn sie eigentlich mich umbringen wollen, hast du dich doch auch nicht gerade beliebt gemacht. Du hast mich aus der Kirche gerettet – und du weißt, dass sie die Operation Angel unterwandert haben.«
    Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Stimmt, wahrscheinlich sind sie momentan nicht gerade gut auf mich zu sprechen.«
    Wie konnte er nur so gelassen klingen? Ich schluckte, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte. »Weißt

Weitere Kostenlose Bücher