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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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du, du ahm … hast mich echt gerettet«, sagte ich schließlich. »Ohne dich wäre ich jetzt tot. Danke.«
    Alex warf mir einen überraschten Blick zu. Ich lächelte und nach kurzem Zögern lächelte er zurück. »Schon okay«, sagte er.
    Der Tag verging. Erst kam ein alter Film mit dem Titel Ein Gespenst auf Freiersfüßen, dann ein paar Gameshows und Sitcoms. Manchmal schauten wir fern und manchmal unterhielten wir uns – meistens zwar nur über das, was im Fernsehen lief, aber es war trotzdem nett. Entspannt. Schließlich, gegen neun Uhr abends, stand Alex auf, reckte sich und gähnte.
    »Ich glaube, meine Augen sind schon beinahe viereckig«, sagte ich und gähnte ebenfalls. »Nicht mehr lange und sie fallen mir aus dem Kopf.«
    »Jepp, geht mir genauso.« Er griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. »Hey, weißt du, wie man Quarters spielt?«
    Ich verneinte. »Was soll das sein?«
    »Wir brauchen nur ein Glas.« Er holte einen von den Plastikbechern aus dem Bad, setzte sich an den runden Tisch und räumte seine Tasche aus dem Weg. Ich schwang mich vom Bett und ließ mich auf dem Stuhl neben ihm nieder.
    »Also, eigentlich ist das ein Trinkspiel, aber es geht auch so«, sagte er und kramte in seiner Hosentasche herum. Er fischte ein 25-Cent-Stück heraus. »Alles, was man tun muss, ist, das Geldstück flach auf den Tisch zu werfen, ungefähr so …« Aus dem Handgelenk schmetterte er die Münze auf das Holz. Sie hüpfte in die Höhe, streifte den Plastikrand des Bechers und rollte zurück auf die Tischplatte. »Fast«, sagte er. »Es muss im Becher landen.«
    »Okay, lass mich mal«, sagte ich und griff nach der Münze. Es war allerdings viel schwieriger, als es aussah. Bei meinem ersten Versuch brachte ich nur einen müden Hüpfer zustande. Doch schließlich bekam ich den Bogen raus und beförderte das Geldstück so schwungvoll in den Becher, dass dieser beinahe umkippte.
    »Sehr gut«, lobte Alex grinsend.
    Mit einem GoodRest-Kugelschreiber kritzelte er unsere Namen auf ein Blatt Briefpapier, damit wir den Punktestand festhalten konnten. Nach ungefähr einer Stunde führte er mit 72 zu 57 Punkten, aber dann hatte ich eine Glückssträhne und überflügelte ihn.
    »Bist du sicher, dass du nicht falschspielst?«, fragte er, als er meinen letzten Volltreffer notierte.
    »Wie sollte denn das gehen?« Erneut schnippte ich die Münze auf den Tisch und sie landete direkt im Becher.
    »Ja!«, schrie ich und riss die Faust hoch.
    Er hob eine Augenbraue. »Vielleicht manipulierst du ja irgendwie meine Gedanken, sodass ich nur glaube, dass du gewinnst, während du in Wirklichkeit verlierst.«
    Ich prustete los. »Ja klar, ich kontrolliere deine Gedanken … Ich habe es gar nicht nötig zu betrügen, dieses Spiel ist doch kinderleicht.« Wieder schleuderte ich das 25-Cent-Stück, doch dieses Mal traf ich nicht und es sprang über den Tisch zu ihm hinüber. »Siehst du? Keine faulen Tricks.«
    »Hm.« Er nahm es in die Hand.
    Ich stützte mein Kinn in die Hände und beobachtete ihn. »Findest du diesen … übersinnlichen Kram eigentlich unheimlich?«
    »Hör auf, mich abzulenken«, sagte er. »Nur weil du in Führung liegst.« Er kniff seine blaugrauen Augen zusammen und sein Unterarm federte leicht auf und ab, während er zielte.
    »Sony.« Lächelnd lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück, als er warf. Treffer.
    »Nein, finde ich nicht«, sagte er und schrieb sich den Punkt gut. Dann hob er den Kopf und sah mich an. »Wir haben im Camp auch viel seltsames Zeug gelernt. Hellsehen nun gerade nicht, aber Zeug, das die meisten Leute genauso abgedreht finden würden – alles über Auras, Chakren und so.«
    Ich zog ein Knie an die Brust. »Obwohl Hellsehen so typisch für die Engel ist, findest du es also nicht sonderbar?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Na ja, die Engel würden es nie einsetzen, um jemandem zu helfen«, sagte er, während er sich für einen weiteren Wurf bereit machte. »Also glaube ich, dass du in diesem Punkt nicht viel mit ihnen gemeinsam hast.«
    Mir wurde ganz warm ums Herz. »Das … war nett. Vielen Dank.«
    Ohne zu antworten, schleuderte Alex die Münze. Er verfehlte sein Ziel, rollte die Augen und schob sie mir wieder zu. »Das habe ich nun davon, dass ich mit dir rede.«
    Am Ende gewann er trotzdem, hundert zu vierundneunzig. »Drei Versuche. Der Beste«, er warf das Geldstück hoch, »gewinnt.«
    »Das ist nicht dein Ernst«, sagte ich. »Ich werde schon jetzt die ganze

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