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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Tara setzte sich und starrte in die Flammen. Wie einsam und unheimlich das Dorf wirkte. Im Wind schienen geisterhafte Echos von Gelächter und Träumen mitzuschwingen.
    Ihr Magen knurrte. Natürlich hatten die Indianer all ihre Lebensmittel auf die Reise mitgenommen. Doch dann klopfte Peter grienend an die halboffene Tür und hielt etwas hoch, ein kleines pelziges Ding. »Ein Hase — für Sie!« verkündete er triumphierend.
    »Oh, wie wundervoll. Vielen Dank!« rief sie und fühlte sich elend. Die glasigen braunen Augen des Tieres starrten sie an. Wie sollte sie es ausnehmen und ihm das Fell abziehen? Sie wollte aufstehen, sank aber wieder auf die Pelzdecken zurück. Plötzlich schwindelte ihr. Der Ritt war so anstrengend gewesen, und die Angst schien ihr alle Kräfte zu rauben.
    »Ich werde den Hasen für Sie braten«, erklärte Peter und ließ sie wieder allein.
    »Danke ...« Seufzend streckte sie sich auf ihrem bequemen Lager aus.
    Was mochte Jarrett gedacht haben, als Clive Carter in Cimarron erschienen war — vermutlich mit einem Haftbefehl für Tara McKenzie?
    Glaubte Jarrett an ihre Unschuld? Liebte er sie immer noch?
    Die Augen fielen ihr zu, und sie mußte eingeschlafen sein, denn als sie ihre Lider wieder hob, war das Feuer fast herabgebrannt. Was hatte sie geweckt? Leise Schritte näherten sich der Hütte. Peter?
    Seltsam, wie verstohlen sich diese Person bewegte, fast lautlos ... Tara sprang auf und schaute sich verzweifelt nach einer Waffe um. Neben dem Herd stand eine große irdene Schüssel. Sie griff danach, schlich zur Tür und preßte sich daneben an die Wand. Angespannt lauschte sie und wagte kaum zu atmen.
    Ein Schatten glitt in die Hütte, dann sah Tara einen dunkel verhüllten Arm — eine Pistole in der ausgestreckten Hand.
    Kreischend schmetterte Tara die Schüssel auf den schwarzen Kopf der Gestalt und rannte zur Tür hinaus. Doch da wurden ihre Fußknöchel von kräftigen Händen gepackt, und sie stürzte.
    »Tara!«
    Wie aus weiter Ferne hörte sie ihren Namen, in wilder Panik schlug sie um sich. Doch es nützte nichts. Unbarmherzig wurde sie in die Hütte zurückgezerrt und herumgedreht, so daß sie auf dem Rücken lag.
    »Tara!« Jetzt packten die Hände ihre Schultern. Entsetzt starrte sie in die schwarzen Augen eines Mannes, der rittlings auf ihren Hüften saß und sein Gesicht vor ihren Fingernägeln zu schützen suchte. »Tara, ich bin's!«
    »Jarrett! O Gott, Jarrett!« schluchzend streckte sie ihm die Arme entgegen. »Es tut mir so leid. Niemals hätte ich dich heiraten dürfen. Ich hätte wissen müssen, daß er die Suche nach mir nicht aufgeben würde ... Ist er mit dir hierhergekommen? Werde ich jetzt verhaftet?«
    Stöhnend rieb Jarrett sich über seinen Kopf und murmelte: »Verdammt!«
    »Du hast mich zu Tode erschreckt!« flüsterte sie. »Deshalb schlug ich zu ...« Dann jagte ihr ein neuer Gedanke Angst ein. »Peter ... Er hat draußen Wache gehalten.«
    »Als ich das Dorf erreichte, ließ er sich nirgends blicken. Ich dachte, du würdest dich in der Hütte verstecken, aber ich mußte sichergehen, weil Carter auf dem Weg hierher ist. Deshalb pirschte ich mich so leise wie möglich heran.« Eine Hand an seinen Kopf gepreßt, erhob er sich vorsichtig. Dann half er ihr auf die Beine.
    »Da stimmt irgendwas nicht, Jarrett. Peter hätte mich niemals im Stich gelassen.«
    »Später werde ich ihn schon finden. Ohne guten
    Grund wird er nicht weggelaufen sein. Erst einmal muß ich mich mit dir befassen.«
    Ein eisiger Schauer rann über ihren Rücken. »Vielleicht sollte ich — mit Clive gehen.«
    »Wie bitte?«
    »Wirklich, Jarrett, ich wollte dich nicht da hineinziehen.«
    »Nur über meine Leiche wirst du Carter begleiten. Und jetzt bitte ich dich, mir alles zu erzählen.«
    Unglücklich nickte sie und begann in der Hütte umherzuwandern. »Ich wurde in Dublin geboren.«
    »Ah, das Lied, das du an Bord der Magda mit Robert gesungen hast! Damals glaubte ich, einen irischen Akzent in deiner Stimme zu erkennen. Nur jenes eine Mal... Danach versuchte ich immer wieder vergeblich, deinem Tonfall zu entnehmen, woher du stammst. Aber wie ich inzwischen erfahren habe, bist du eine ausgezeichnete Schauspielerin.«
    »Als meine Mutter starb, waren William und ich noch kleine Kinder. Mein Vater arbeitete in einem Kohlenbergwerk. Einige Jahre später verloren wir auch unseren Dad. Damals war ich dreizehn und William elf. Niemand nahm uns bei sich auf, und Dad hatte uns nichts

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