Weck mich am Arsch!

einen Mysteel untouchable, einen Shut oder einen Steelworxx Braveheart haben umschnallen lassen. Wer von diesen Geräten noch nie im Leben gehört hat, sollte an dieser Stelle mal Google bemühen. Was man da zu sehen bekommt, sind moderne Keuschheitsgürtel – Foltergeräte, von denen ich dachte, dass sie bereits seit Jahrhunderten aus der Mode gekommen wären. Aber anscheinend gibt es da draußen tatsächlich noch eine ganze Reihe von Geschlechtsgenossen, die sich ein solches Gerät anlegen lassen. Die Gründe scheinen vielfältig, wenn man sich in den gängigen Foren ein wenig umschaut. Was da geschrieben steht, zieht einem förmlich die Socken und manch anderem wohl die Hose aus:
    Â»Mir gefällt, dass mein MySteel Untouchable den Zweck erfüllt, für den ich ihn erstanden habe: mich vom dauernden Onanieren abzuhalten. Natürlich ist es auch gut, dass er Hoden und Penis ganz umschließt und alles fest am Ort hält.«
    Â»Ich mag, dass ich mich an meiner Lust freuen kann, ohne diese direkt in bedeutungsloser 20-Sekunden-Onanie aufzulösen. Ich mag das harte Rohr des Shut. Es ist wirklich ein Gefühl, als ob da unten ein ewiglich Steifer wohnt. *superbreitgrins*«
    Â»Ein weiterer Grund, warum mir das Tragen meines MySteel KG s gefällt, ist, dass ich ihn auch im öffentlichen Thermalbad tragen kann.«
    Oh mein Gott! Ich werde wohl nie wieder ein Thermalbad besuchen können, ohne an dieses Forum zu denken. Wie schrecklich! Und was die keuschen Jungs bezüglich einer Morgenlatte in jenen Foren beschreiben, ist ebenfalls schrecklich. Hier ein Beitrag, der alle anderen Beiträge auf den Punkt bringt:
    Â»Meine Güte, hat das wehgetan! Aua, aua, aua.«
    Vor Kurzem geisterte das Thema »Morgensex« wieder einmal durch die Medien. Grund war eine Studie der amerikanischen Sexualforscherin Dr. Debby Herbenick, die positive Aspekte von morgendlichem Sex nachgewiesen haben will:
    Â»Geschlechtsverkehr am Morgen sorgt dafür, dass das Glücks hormon Oxytocin freigesetzt wird. Dies bewirkt, dass das Paar sich den Rest des Tages verliebt und verbunden fühlt. Zudem macht das Hormon stärker und schöner. Morgensex stärkt das Immunsystem und bewirkt die Herstellung von Antikörpern. Zusätzlich sorgen chemische Stoffe, die freigesetzt werden, für einen Östrogenschub, der den Teint und die Textur von Haut und Haar verbessert.«
    All das mag schön und gut sein, ist aber noch lange kein Grund, sich den Wecker zu stellen. Denn Dr. Herbenick spricht von »morgendlichem Sex« und nicht von »frühmorgendlichem Sex«. Und da der »Morgen« laut Definition bis zum Mittag reicht, kann man auch als Langschläfer in den Genuss dieser gesundheitsverbessernden Aspekte kommen.
    Was zum Thema »Morgensex« sonst noch alles geschrieben steht, würde wahrscheinlich ausreichen, um eine ganze Bibliothek zu füllen. Der größte Teil davon ist meiner Meinung nach Blödsinn. David Beckham und seiner Frau Victoria wird beispielsweise nachgesagt, dass sie auf Morgensex im Stehen schwören. Diese Praktik soll nach drei Jungs nun endlich zur Zeugung eines Mädchens geführt haben. Haben die Beckhams im Biologieunterricht vielleicht nicht richtig aufgepasst oder ist diese Nachricht nur eine weitere Erfindung der Regenbogenpresse? Seriöser scheint da ein Artikel, welcher im American Naturalist veröffentlicht wurde. Dort ging es um eine Studie, bei der das Sexualverhalten von Hennen erforscht wurde und der Männer in einer festen Beziehung besonders interessieren könnte. Zumindest jene Männer, deren Freundinnen in letzter Zeit lieber morgens zur Tat schreiten. Denn Wissenschaftler der Universitäten Oxford und Stockholm haben herausgefunden, dass Hennen die Paarungszeit gegen Abend bevorzugen, wenn sie nur einen Hahn an ihrer Seite haben. Dominieren jedoch mehrere Hähne die Gruppe, verlegen sie den Sex auf den Morgen …
    Morgendlicher Sex gibt also in vielerlei Hinsicht Anlass zur Vorsicht, aber wenn man ihn zu einer ausgeschlafenen Uhrzeit genießt, kann man den Worten Doug Heffernans aus der Serie King of Queens ruhig Glauben schenken: »Morgensex ist die beste Sache der Welt, auf der kein Käse drauf ist.«

Schimpf und Schande – des Langschläfers Ruf
    Â»Penner!« »Schlafmütze!« »Schnarchnase!« Wer kennt sie nicht, die Schimpfwörter, mit denen