Weck mich am Arsch!

dass wir Langschläfer uns wehren, dass wir aufstehen und den frühen Vögeln zurufen: Weckt uns am Arsch! Behaltet die Würmer und das Gold im Mund, wir haben etwas Besseres – ein ausgeschlafenes Leben und einen wachen Geist!
    Langes Schlafen oder spätes Aufstehen ist kein charakterlicher Defekt einer kleinen Minderheit, sondern das natürliche Verhal ten gesunder Menschen. Diese Erkenntnis verdanken wir umfangreichen Forschungen und es ist an der Zeit, dass diese wissenschaftlichen Ergebnisse auch gesellschaftliche Folgen haben.
    1.Weg mit den Weckern!
    2.Kein Schulbeginn vor 10 Uhr morgens!
    3.Flexible Arbeitszeiten für alle!
    All diese Forderungen sind keineswegs utopisch. Wenn wir Langschläfer endlich einmal demonstrieren, wie viele wir in Wirklichkeit sind, wird sich einiges bewegen. Denn spätestens dann werden auch Politiker erkennen, dass man mit uns Wahlen gewinnen kann. Das Stichwort dazu ist »Lobbyarbeit«.
    Nehmen wir uns ein Beispiel an den Dänen, die mit ihrer B-Society eindrucksvolle Erfolge im Kampf um die Rechte der Langschläfer erzielen konnten. Auch in Deutschland haben wir einen Verein, der sich für die Anliegen aller Langschläfer und Spätaufsteher stark macht: Delta t.
    Je mehr Langschläfer sich hier organisieren, desto größer der Einfluss, den Delta t auf die Verantwortlichen unserer Gesellschaft ausüben kann. Informationen zum Verein findet man im Internet unter www.delta-t.org.
    Doch auch diejenigen Langschläfer, die ein eher distanziertes Verhältnis zu Organisationen und Vereinen haben, können etwas tun: ausschlafen und mit wachem Geist die Missstände unserer Gesellschaft bei jeder sich bietenden Gelegenheit anprangern. Konkret kann das ganz unterschiedlich aussehen. Hier ein paar Anregungen dazu:
    Du bist noch Schüler? Dann sprich mit deinen Mitschülern und der SMV über dieses Thema. Mache deutlich, dass der frühe Unterrichtsbeginn eine Form der Körperverletzung darstellt, die du nicht länger bereit bist, zu akzeptieren. Flyer, Plakate und Demonstrationen sind adäquate und legale Formen des Widerstands.
    Sie sind Arbeiter, Angestellter oder Beamter? Dann sagen Sie Ihrem Vorgesetzten, was Sie von frühen Arbeitszeiten halten und wie unwirtschaftlich diese letztendlich sind. Unterhalten Sie sich mit Kollegen, Kunden und Freunden über die ungesunden Aspekte des frühen Aufstehens. Sie werden sich wundern, wie viele Menschen auf Ihrer Seite stehen.
    Sie sind selbstständig? Dann gehen Sie mit leuchtendem Beispiel voran und schaffen Sie langschläferfreundliche Arbeitsplätze. Bekennen Sie sich zu Ihrem Langschläfertum und zeigen Sie Kunden, Klienten, Patienten oder Mandanten, wie gut ausgeschlafene Menschen arbeiten können.
    Sie sind Politiker? Dann denken Sie kurz einmal über folgende Zahlen nach:
    Mehrere Studien haben gezeigt, dass weit über 60 Prozent der Bevölkerung der westlichen Industrienationen am Wochenende, also dann wenn sie die Möglichkeit dazu haben, zwischen acht und neun Stunden schlafen. Außerdem würden die meisten von ihnen ohne Wecker erst zwischen 8 und 9 Uhr aufwachen. Die echten frühen Vögel bilden in unserer Gesellschaft also eine verschwindend kleine Minderheit, während die Langschläfer und Spätaufsteher unumstritten in der Mehrzahl sind. Und das Beispiel Dänemark hat gezeigt, dass diejenigen Politiker, die sich das Thema »Alltägliches Ausschlafen« auf ihre Fahnen schreiben, nicht nur Sympathie, sondern auch Wählerstimmen gewinnen! Also, worauf warten Sie?
    Jeder kleine Beitrag in Richtung einer langschläferfreundlicheren Gesellschaft zählt. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf, es gibt Tausende von Möglichkeiten, sich gegen das Diktat der frühen Vögel zu wehren. Und sollte Ihnen gar nichts anderes einfallen, dann habe ich hier einen letzten, nicht ganz uneigennützigen letzten Tipp für Sie:
    Verschenken Sie ein Exemplar dieses Buches
bei jeder sich bietenden Gelegenheit!