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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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anschließend eingeleitet worden war. Selbst im Rahmen dieser ›Untersuchung‹ hatte sich nicht ermitteln lassen, wer diese Bombe nun wirklich gezündet hatte. Vielleicht hatten die Ermittler auch ausdrücklich den Auftrag erhalten, zu keinem Ergebnis zu kommen. Und nachdem somit niemandem eindeutig die Schuld zugewiesen werden konnte, hatten Burkhart und seine beiden Brüder, die das Blutbad überlebt hatten, letztendlich den Hauptschuldigen gesucht und gefunden: Imperatorin Maire, die Mutter Seamus II. Und sie hatten sich entschlossen, etwas zu unternehmen.
    Sie hatten Rache genommen, wo immer sie konnten, und Cornelius Burkhart war längst die Übersicht abhanden gekommen, wie viele Imps und Imp-Kollaborateure sie im Laufe der letzten dreiundzwanzig Jahre schon getötet hatten. Alle drei hatten sie sich vor sechs Jahren der ›Befreiungsarmee der Freiheits-Allianz‹ angeschlossen, und dank der Unterstützung der wohlorganisierten BAFA hatten sie noch deutlich mehr Personen töten können. Doch wie viele sie auch immer getötet haben mochten: Es war nicht genug. Es würde niemals genug sein, und ihre Aktivitäten hatten einen hohen Preis gefordert. Cornelius Burkhart war inzwischen der einzige Überlebende seiner Familie, und das hatte er dem Angriff des Kaders auf Chengchou zu verdanken. Und das Wissen, dass mit größter Wahrscheinlichkeit genau die Kompanie, die seine beiden Brüder getötet hatte, auch zu diesem Einsatz eingeteilt würde, erklärte, warum er sich sofort freiwillig gemeldet hatte.
    Er verzog die Lippen zu einem schmalen Lächeln und starrte ungerührt in die Nacht hinaus; dabei fragte er sich, wie viele Kaderangehörige bislang wohl überlebt hatten. Mehr als fünfzig konnten es kaum sein - weniger als zwanzig Prozent -, und dieses Wissen hinterließ ein sehr, sehr wohliges Gefühl in seiner Magengegend. Die Hälfte des letzten Jahrzehnts hatte er damit verbracht, den Kader und dessen Einsatztaktiken und -strategien zu studieren, und deswegen wusste er auch, welche Leistung der Kader hier auf Fuller bislang schon vollbracht hatte.
    Der Kader war mehr als nur eine weitere Truppengattung des Imperialen Militärs. Er war das Imperium, die Personifizierung des Hauses Murphy. Für alle Untertanen von Seamus II. waren die Mitglieder des Kaders die Bannerträger und Hüter des Imperiums - sie waren die Paladine des Imperators, die strahlenden Helden, die sich den Feinden all dessen, was ihnen lieb und teuer war, tapfer entgegenstellten. Doch Cornelius Burkhart war einer dieser Feinde. Auch für ihn war der Kader die Personifizierung des Hauses Murphy ... und er hasste den Kader noch mehr, als er den Imperator hasste. Doch es war kein blindwütiger Hass, und deswegen hatte er sich so ausgiebig mit seinen Feinden befasst, hatte ihre Stärken ebenso studiert wie ihre Schwächen. Daher wusste er, dass der Kader in seiner gesamten Geschichte noch nie derartige Verluste hatte hinnehmen müssen, wie es ihm hier auf Fuller bereits jetzt widerfahren war. Eine Verlustrate von mehr als achtzig Prozent wäre für jede Einheit entsetzlich, wie auch immer die Umstände geartet sein mochten, aber für den Kader musste es noch viel schlimmer sein - diese arroganten Schnösel mit dem Nimbus der Unbesiegbarkeit, ihrem Stolz auf ihren Ruf und ihrer ununterbrochenen Kette von Erfolgen.
    Na, also diese Reihe wurde jetzt unterbrochen, dachte er boshaft. Und falls Cornelius immer noch an dem Plan zweifelte, der sie alle hier fortbringen sollte, so war auch das in Ordnung. Niemand wartete mehr auf ihn, niemand machte sich um ihn Sorgen. Jetzt nicht mehr. Dafür hatten das Imperium und der Kader gesorgt. Seine Feinde selbst hatten Cornelius endgültig befreit, und letztendlich war es sogar unbedeutend, ob dieser Einsatz hier tatsächlich zu dem Ziel führte, das die Führungsriege der Freiheits-Allianz sich erhoffte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ...
    Mit plötzlicher Endgültigkeit wurden Cornelius Burkharts Gedanken unterbrochen, als ein Kleinkaliber-Panzerbrecher aus Corporal Thomas Kielys Sturmgewehr ihn einen Viertelzentimeter unterhalb der genauen Mitte seines Visors traf. In einem leichten Aufwärtswinkel durchschlug das Geschoss wie ein weißglühender Stachel den unglaublich robusten, transparenten Verbundwerkstoff, aus dem alle Visoren der Kampfpanzerungen gefertigt wurden. Dabei hinterließ das Geschoss nur ein kleines Loch, doch als es dann Burkhart traf, knapp oberhalb seiner rechten Augenhöhle,

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