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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bemerken können, und dabei immer in Bodennähe zu bleiben, um sich nicht als Silhouette gegen den grauen Himmel abzuheben, von dem jetzt wieder feiner Regen nieselte. Dann wandte sie sich um und folgte ein wenig geduckt ihrem Kameraden in raschem Schritt in die sorgsam vorbereitete Sekundärposition, die eigens ausgewählt worden war, um den einzigen nutzbaren Zugang vom Boden des Tals zur Hauptposition der Schützengruppen abzusichern.
    Nach weniger als zehn Minuten hatten sie die vorherbestimmte Sekundärposition bezogen und kauerten sich in die effektiv getarnten Gruben. Alicias Ausbilder von Camp Mackenzie wären hocherfreut gewesen, zu sehen, welch freies Schussfeld sie von dieser Position aus hatten, und Alicia selbst war begeistert darüber, wie sorgfältig Medrano die Stellung hatte tarnen lassen. Alicia war sich recht sicher, dass die weitaus meisten bereit gewesen wären, sich dabei gewisse Nachlässigkeit herauszunehmen, gerade angesichts der Tatsache, wie leistungsstark die aktive Chamäleon-Tarnung des Corps war. Außerdem hatten sie es hier ja nur mit einer Planetarmiliz zu tun - und noch nicht einmal einer sonderlich guten -, und nur bei einer Feldübung. Leocadio Medrano jedoch schien nicht in dieser Art und Weise zu denken, und, was auch immer die Meinung einer einfachen ›Larve‹ auch zählen mochte: Alicia war ganz seiner Meinung.
    »Eins, Drei hier. Drei und Fünf in Position Gamma«, meldete Hilton, während er gleichzeitig das Magazin seines M-97-Gewehrs löste und stattdessen den Behälter mit vierhundert Schuss Trainingsmunition befestigte.
    Alicia öffnete einen zweiten Munitionskasten, doch sie ließ ihn nicht an ihrer eigenen Waffe einrasten. Hilton war der eigentliche Schütze hier, doch durch das Gewicht des schweren Munitionsbehälters, der das Sturmgewehr effektiv in ein leichtes Maschinengewehr verwandelte, verlor diese Waffe deutlich an Handlichkeit. Alicias Aufgabe bestand darin, ihre Flanken zu sichern, während Hilton sich darauf konzentrierte, gezielte Feuerstöße auf geeignete Ziele abzugeben. Sollte es wirklich notwendig werden, konnte sie den zweiten Munitionskasten in ihrer eigenen Waffe einrasten lassen, ansonsten stand er einfach nur bereit, um Hilton rascheres Nachladen zu ermöglichen.
    »Drei, Eins bestätigt«, erwiderte Medrano über das Netzwerk. »Und jetzt: Alles schön ruhig bleiben.«
    »Schon irgendeine Spur von denen, Sergeant?«, erkundigte sich Captain Chiawa und blickte sich in einem Tal um, das im Laufe der letzten Stunden noch felsiger, schlammiger, kahler und kälter geworden war.
    »Nichts, Karsang Dawa«, erwiderte Sergeant Nursamden Nyima Lakshindo, und Chiawa verkniff sich gerade noch eine abfällige Grimasse. Lakshindos zwanglose Art war - bedauerlicherweise, wie Chiawa oft dachte - bei den Angehörigen der Miliz von Gyangtse eher die Regel als die Ausnahme. In seinem Zivilleben (mit anderen Worten: etwa fünfundneunzig Prozent seines Lebens) war der Sergeant ein recht geschickter Konstruktionszeichner. Er arbeitete sogar für Chiawas Beraterfirma. Das brachte gewisse Vorteile für ihre Zusammenarbeit bei der Miliz mit sich, doch es machte es fast unmöglich, auch nur annähernd so etwas wie angemessene militärische Disziplin aufrechtzuerhalten.
    »Falls die sich nicht dafür entschieden haben, auf diese ganze Übung einfach zu pfeifen«, merkte Lieutenant Salaka an, »müssen sie sich in maximal zehn Kilometern Entfernung befinden.«
    »Vielleicht.« Nachdenklich kratzte sich Chiawa das Kinn; mit zusammengekniffenen Augen spähte er das Tal hinauf. Die Sonne näherte sich stetig dem westlichen Horizont, der Tag neigte sich dem Ende zu, und um nicht geblendet zu werden, kniff Chiawa die Augen noch weiter zusammen.
    »Was meinen Sie mit ›vielleicht‹?«, fragte Salaka nach. »Wir sollen hier doch ein Guerilla-Trüppchen aufspüren, das sich jederzeit auf uns stürzen kann, oder nicht?«
    »Das hat der Colonel gesagt«, bestätigte Chiawa. »Andererseits sollen laut Einsatzbefehl die ›Guerillas‹, die wir hier suchen, versucht haben, ein Ziel irgendwo in Zhikotse zu zerstören, bevor sie ›entdeckt‹ wurden und die Flucht antreten mussten. Und es heißt doch, die Wespen seien ziemlich gerissen, oder?«
    »Na und?« Salaka blickte ihn verwirrt an, und Chiawa schnaubte ungeduldig.
    »Und wenn das jetzt heißt, dass sie in Wirklichkeit einen ›Anschlag‹ auf die Hauptstadt planen?«
    »Aber so hieß das doch gar nicht in der

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