Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Einsatzbesprechung!«, protestierte Salaka.
    »Na und? Sie wissen doch, dass Major Palacios schon seit Wochen andeutet, unsere Trainings-Szenarien seien nicht sonderlich realistisch gewesen. Angenommen, sie hätte sich dafür entschieden, genau dagegen etwas zu unternehmen? Diese ›Guerillas‹, die wir hier aufspüren sollen, könnten eine Möglichkeit gefunden haben, zu verschwinden - die können sich versteckt haben, sodass wir an denen einfach vorbeimarschiert sind. Jetzt könnten sie schon drei Viertel der Strecke zur Stadt zurückgelegt haben, um doch noch ihren ›Anschlag‹ zu verüben, während wir hier immer noch mitten im Nichts herumstapfen und nach ihnen suchen.«
    »Aber so soll diese Übung doch gar nicht laufen!«, betonte Salaka erneut, und sein Tonfall klang, als sei er angesichts Chiawas Vorstellung gleichermaßen überrascht und beleidigt.
    »Nein, soll sie nicht«, pflichtete Chiawa ihm bei und unterdrückte das unedle Bedürfnis, Salaka darauf hinzuweisen, dass er genau das gerade eben gesagt hatte. Einen Augenblick lang blieb er nur stehen und trommelte mit den Fingerspitzen der rechten Hand auf seinen Oberschenkel, während er nachdachte. Dann winkte er den Funker herbei.
    Im Gegensatz zu den Funkgeräten der Marines war die deutlich ältere, weniger fortschrittliche Kommunikationsausrüstung der Miliz nicht leistungsstark genug, eigenständig gezielt ein Signal an einen der Kommunikationssatelliten von Gyangtse abzusetzen, vor allem nicht aus gebirgigem Terrain. Dafür wurde das größere, schwerere Gerät benötigt, das der Funker in seinem Rucksack mit sich schleppen musste, und Chiawa schenkte dem jungen, verschwitzten Mann ein mitfühlendes Lächeln, als er nach Mikrofon und Richtantenne griff und einen der Satelliten ansteuerte.
    »Basis, hier spricht Scout Eins.«
    Er erhielt keine Antwort, und Chiawa verzog gequält das Gesicht.
    »Basis, hier spricht Scout Eins«, wiederholte er nach zwei oder drei Sekunden.
    Acht Versuche später meldete sich endlich jemand.
    »Scout Eins, Basis hier«, erklang eine gelangweilte Stimme. »Was kann ich für Sie tun, Captain?«
    »Basis, ich möchte bitte den Colonel sprechen.«
    »Colonel Sharwa ist leider noch nicht aus der Mittagspause zurück, Captain«, hörte Chiawa eine andere, deutlich munterere Stimme. »Hier spricht Major Cusherwa.«
    Chiawa verdrehte die Augen und atmete tief durch; innerlich fragte er sich, warum es ihn nicht im Mindesten überraschte, zu hören, dass sich Sharwa immer noch den Wanst vollschlug.
    »Major«, sagte er, sobald er sich recht sicher war, seine Stimme wieder unter Kontrolle zu haben, »mir ist gerade ein äußerst unschöner Gedanke gekommen. Bislang hatten wir keinerlei Kontakt. Nirgends eine Spur von den Zielpersonen. Ich frage mich allmählich, ob sie möglicherweise an uns vorbeigeschlüpft sind, und das würde bedeuten, dass sie genau das Ziel in der Hauptstadt ansteuern, auf das sie es ursprünglich abgesehen hatten.«
    »Das ist ein äußerst unschöner Gedanke«, bestätigte der Major, und seine Stimme klang nachdenklich, aber nicht etwa abweisend.
    Obwohl es in Sharwas Regiment drei Majors gab und Ang Chembal Cusherwa auch noch der jüngste unter ihnen war, wusste doch jeder ganz genau, wer in Wirklichkeit die eigentliche Arbeit des Colonels erledigte. Es war bedauerlich, dass es nicht in der Macht des bücherwurmhaften Majors stand - Cusherwa war ein unersättlicher Leser und hatte es als autodidaktischer Historiker recht weit gebracht -, Sharwa vollständig in der Weisungskette zu übergehen, sonst hätte vielleicht irgendetwas tatsächlich auch funktioniert.
    »Haben Sie Hinweise darauf gefunden, dass genau das passiert ist?«, erkundigte sich Cusherwa nach kurzem Nachdenken.
    »Nein«, gestand Chiawa. »Aber wir haben auch sonst nichts gesehen. Und der für diese Übung vorgesehene Zeitrahmen ist fast abgelaufen. Ich habe darüber nachgedacht, dass Major Palacios beiläufig erwähnt hatte, sich zu sklavisch an seiner Erwartungshaltung zu orientieren könne einem auch bei einer Übung gewaltigen Ärger einbringen.«
    »Ich verstehe.« Wieder schwieg Cusherwa einige Sekunden lang. Dann sagte er: »Ich hoffe, Sie sind lediglich paranoid. Aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass dem nicht so ist, werde ich sämtliche unserer Patrouillen im Stadtgebiet in höchste Alarmbereitschaft versetzen. In der Zwischenzeit werden Sie Ihre Suche so rasch wie möglich abschließen und dann wieder hierher

Weitere Kostenlose Bücher