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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zurückkehren.«
    »Verstanden. Scout Eins, Over and Out.«
    Chiawa gab dem Funker das Mikrofon zurück und blickte Salaka und Lakshindo an.
    »Sie haben den Major gehört«, erklärte er. »Setzen Sie die Männer wieder in Marsch.«
    »Kommt es Ihnen auch so vor, als wären die Jungs da unten ein bisschen misstrauisch, Sarge?«, erkundigte sich Evita Johansson mit einem schiefen Grinsen.
    »Ich glaube, die versuchen so zu wirken, als wären sie ein wenig misstrauisch«, gab Sergeant Abraham Metternich zurück. »Wenn sie wenigstens selbst glauben würden, sie wären in der Lage, mit beiden Händen den eigenen Arsch zu finden, dann würde mir das ein wenig Kopfzerbrechen bereiten«, sprach er dann weiter. »Aber jetzt sehen Sie sich die doch mal an!«
    »Seien Sie nett, Sarge«, ermahnte Corporal Sandusky ihn. »Vergessen Sie nicht: Wir sind hier nur Gäste. Der Planet gehört denen.«
    Sandusky, der Gruppenführer von Schützengruppe Alpha des Dritten Trupps, war immens begabt darin, die Stimmen anderer Personen nachzuahmen, und nun klang er exakt wie einer der Sprecher in den Ausbildungs-Holovideos des Corps oder aus den Reiseberichten, die regelmäßig von der Imperialen Astrographischen Gesellschaft veröffentlicht wurden. Zustimmend lachten die anderen Mitglieder seiner Schützengruppe, leise natürlich, doch keiner von ihnen widersprach Metternichs Lagebeurteilung.
    Die drei Milizangehörigen, die Johansson zu dieser Bemerkung veranlasst hatten, waren wenigstens aus ihrem Fahrzeug ausgestiegen; nun standen sie an einer Hausecke und blickten die Straße auf und ab. Beim letzten Mal, als Colonel Sharwas Regiment das durchgeführt hatte, was in deren Reihen liebevoll als ›Sicherheitsbereitschaftsübung‹ bezeichnet wurde, hatten sich die meisten Milizionäre, die zu verschiedenen Kontrollpunkten beordert worden waren, in aller Seelenruhe in ihren Truppentransportern den Hintern platt gesessen. Metternich vermutete, dass die meisten von ihnen in dieser ›Übung‹ vor allem einen willkommenen Anlass gesehen hatten, ein wenig Schlaf nachzuholen, auch wenn ihm sehr wohl bewusst war, dass seine persönliche Meinung über die Ressortoffiziere der Miliz sich gewiss auf seine Interpretation des Handelns und der Einstellung auch ihrer Untergebenen auswirkte.
    Wie dem auch sei: Diesmal stand die Infanterie der Miliz in ihren Kampfanzügen (natürlich waren es keine Dynamik-Panzerungen) im Freien; sie hatten sich so aufgestellt, dass sie optimale Sicht in beide Richtungen der Straße hatten. Der Kontrollpunkt lag im Herzen des Geschäftsbezirks der Stadt, auf einer der Hauptverkehrsadern der Innenstadt von Zhikotse, nicht in einer der verschlungenen, schmalen Gassen, die durch so viele Viertel der Stadt führten. Folglich konnten die Milizangehörigen recht weit sehen, und das schenkte ihnen eine gewisse Sicherheit. Aber wer sich sicher fühlte, wurde oft auch nachlässig. Die Milizionäre waren, wo sie sein sollten, und dennoch war schon ihrer Körpersprache anzumerken, dass sie nicht ganz bei der Sache waren. Die Gewehre trugen sie über der Schulter, zwei Männer hatten die Hände in den Hosentaschen, und keiner von ihnen wirkte auch nur im mindesten beunruhigt.
    »Was meint ihr? Werden die uns anhalten?«, fragte Evita. Private Johansson saß am Steuer des zivilen Lastfahrzeugs, das Metternich requiriert hatte, um seine erste Schützengruppe in die Innenstadt befördern zu können. Die Frage war durchaus berechtigt, doch Johansson vermied alles, was in irgendeiner Weise die Aufmerksamkeit der Milizionäre auf sie lenken könnte - etwa ein unnötiges Abbremsen -, und so näherte sie sich den Wachposten mit stetigen vierzig Stundenkilometern.
    »Wer weiß?«, gab Metternich auf dem Beifahrersitz mit einem Achselzucken zurück. Dann warf er einen Blick über die Schulter. »Wenn wir die ausschalten müssen, dann macht schnell«, erklärte er dem Rest seiner Gruppe, und Sandusky nickte.
    Wie alle anderen Mitglieder von Metternichs Schützengruppe trug auch der Corporal, der jetzt auf dem Boden der Ladefläche saß, die Uniform der Miliz und nicht den Chamäleon-Feldanzug und die zugehörige Panzerung des Corps. Angesichts der Tatsache, dass die Bevölkerung von Gyangtse genetisch noch homogener war als die auf den meisten alten Welten der Liga, sah lediglich Johansson einem Einheimischen auch nur ansatzweise ähnlich. Gewiss hätte niemand den Rest des Dritten Trupps für Einheimische gehalten, falls sich jemand

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