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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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irgendeiner Freiwelt anheuern, weit genug von Franconia entfernt, sodass niemand erführe, was sie ursprünglich einmal gewesen waren. Das war nicht gerade viel, aber mehr hatte Howell ihnen nicht anzubieten - das und die Gelegenheit, wenigstens den einen oder anderen der Mistkerle umzubringen, die hier diesen Hinterhalt gelegt hatten.
    »Kommt zu Papa, Ihr Mistkerle«, flüsterte Simon Monkoto.
    Er hatte auf noch mehr SBF-Salven gehofft, doch er hatte auch damit gerechnet, dass diese Renegaten wieder beschleunigen würden, um diesen Sektor durch den Wurmloch-Raum hastig zu verlassen. Das hatten sie nicht getan, und jetzt verbargen sie sich hinter ihren Fasset-Antrieben, die im Augenblick genau Monkoto und seinen Schiffen entgegengerichtet waren. Der Kampf war gerade jetzt deutlich unschöner geworden, doch seine eigenen Schiffe ahmten das Manöver der ›Piraten‹ sofort nach. Wegen der Schlachtschiffe war ihre eigene Maximalabbremsung geringer als die des Feindes, doch sie würde ausreichen, um in eine lange, tödliche Umarmung zu gehen.
    »Mach sie fertig, Megaira!«, fauchte Alicia.
    »Bist du dir sicher, Alley? Ich bin, was den Angriff angeht, wirklich nicht gut genug in Form, um zu Simons Feuerkraft noch viel beitragen zu können.«
    Megairas besorgter Tonfall zerrte an der Korona der Zerstörung, die sich immer weiter um Alicias Denken und Fühlen ausbreitete. Sie biss die Zähne zusammen, der Schweiß trat ihr auf die Stirn, sie versuchte nach Kräften, klar zu denken, und ein Teil ihrer selbst schrie ihr eine Warnung zu. Das Netz, das ihren Wahnsinn immer noch umfasst hielt, war zum Bersten gespannt, und es wurde schwächer und schwächer. Alicia spürte, wie Tisiphone sich zwischen ihr und diesem Netz aufbaute, fühlte, wie die Furie immer mehr Kraft in das zerfasernde Netz einbrachte.
    Alicia wand sich in ihrem Sessel, biss immer fester die Zähne zusammen, um nicht den Angriffsbefehl zu erteilen. Sie konnte das hier noch abbrechen. Sie konnte sich von Howell abwenden und ihn Monkotos unbeschädigten Schiffen überlassen, und sie wusste, dass sie genau das auch tun müsste. Sie und ihre Gefährtinnen waren die Einzigen, die wirklich die Wahrheit über Treadwell kannten. Sie durften nicht zulassen, schon jetzt zu sterben. Alicia wusste es, und doch konnte sie nicht loslassen. Sie behielt den Kurs bei, und das Einzige, was sie noch fertigbrachte, war, Megaira mit zusammengebissenen Zähnen die Anweisung zu erteilen, ihre Abbremsung bis zum Äußersten zu treiben.
    Die Vorhut von James Howells Geschwader ›überholte‹ Monkotos Schiffe. Für die Abschirmung zuständige Zerstörer und leichte Kreuzer sahen sich plötzlich Breitseite zu Breitseite dem Feind gegenüber, und die Entfernung betrug kaum mehr als fünfzigtausend Kilometer. Energietorpedos und Strahlen zuckten hin und her. Die Nahbereichsabwehr war bedeutungslos, es war fast unmöglich, sein Ziel zu verfehlen, und die Gefechtsschilde glommen wie lodernde Heiligenscheine um allzu zerbrechlichen Panzerstahl. Zwei Zerstörer und ein leichter Kreuzer der ›Piraten‹ vergingen in sternenhellem Gleißen, doch sie rissen einen schweren Kreuzer, das Flaggschiff von Commodore Falconi, mit sich in den Tod - und das Blutvergießen hatte gerade erst begonnen.
    In dem Moment, da sie begriffen, dass Howell nicht die Flucht antreten wollte, hatten Monkoto und seine Verbündeten genau gewusst, wie es werden würde. Sie hätten den Angriff abbrechen können, doch sie waren nicht hierhergekommen, nur um den Kampf dann zu vermeiden. Die beiden Flotten durchdrangen einander, schienen sich zu vereinigen, rasten Seite an Seite durch das All, und unablässig tosten die Waffen.
    Die gewaltigen Strahler und Energietorpedo-Batterien der Procyon eröffneten das Feuer, und in der ersten Salve vergingen ein Dutzend Zerstörer und Kreuzer. Auch die Verdun trug nun mit ihren Waffensystemen zu diesem todbringenden Mahlstrom bei, doch zwei der Schlachtkreuzer unter O'Kanes Kommando nahmen sie ins Visier, und der Ansturm des ›Piratenschiffes‹ wurde zunehmend schwächer, als mehr und mehr Energie auf den Gefechtsschild umgeleitet wurde. Die Verdun wand sich, umhüllt von Flammen, und die Procyon verwandelte einen ihrer Angreifer in verdampfende Trümmer.
    Doch nicht mehr rechtzeitig. Die Gefechtsschilde der Verdun versagten, eine dicht gebündelte Salve Partikelstrahlen durchdrang sie, und dann spie das Schiff den Sternen in allen Richtungen Flammen entgegen.
    Rachsüchtig

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