Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
gegeben hätte, in denen der Wohlstand konzentriert wäre - und in denen sich damit leicht Beute machen ließe. Es gab nur eines, was Elysium zu einem lohnenswerten Ziel machte: die Forschungsanlagen von GeneCorp. In den Datenbanken dieser Anlagen warteten auf sie sämtliche Geheimnisse des führenden Biomedizin-Konsortiums des Imperiums. Das war der wahre Reichtum von Elysium. Eine Fracht, mit der Howell noch zwei weitere dieser Geschwader kaufen könnte, und doch würde sie sich an Bord eines einzigen Schiffes abtransportieren lassen.
    Doch das Hauptquartier von GeneCorp lag mitten in der Hauptstadt dieser Welt. Diese Stadt war nicht sonderlich groß - dort lebten kaum mehr als eine Million Menschen -, doch dicht bebaute Gebiete konnten zu schmerzhaften Verlusten führen, und die Verteidiger mussten wissen, welches Ziel die Angreifer hier interessierte. Deswegen verlangte der ›Thermopylen-Plan‹ auch von ihnen, ihre ganze Abwehr auf die Anlagen von GeneCorp zu konzentrieren, wo Howell keine schweren Geschütze einsetzen konnte, um seinen Bodentruppen Unterstützung zukommen zu lassen, ohne dabei genau die Datenbanken zu zerstören, derentwegen er doch hierher gekommen war.
    Es würde grausam werden, vor allem für die Zivilbevölkerung dieser Stadt, doch auch das war Teil des Einsatzplans. Es galt, maximalen Schrecken zu verbreiten. Eine Terror-Kampagne gegen das Imperium selbst. Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte James Howell sein eigenes Leben dafür hingegeben, jeden aufzuhalten, der kaltblütig genug war, einen derartigen Einsatz durchzuführen.
    Er biss sich auf die Lippe, verwünschte sich selbst dafür, dass sein eigener Verstand ihn in derartigen Momenten so quälte. Vorbei ist vorbei, was geschehen ist, das ist nun einmal geschehen - und das letztendliche Ziel war es wert, dass ...
    »Bei Gott, wir haben sie erwischt!«
    Ruckartig blickte er auf, als Rendlemann lautstark triumphierte, und eine gewisse Belustigung blitzte in Howells Augen auf, als er begriff, wie effektiv er sich doch von dieser Drohne abgelenkt hatte. Ja, der blaue Punkt auf dem Display war tatsächlich verschwunden, und Howell gestattete sich erleichtertes Durchatmen.
    »Phase Zwei einleiten«, befahl er leise.
    Ungläubig starrte der Gouverneur seine Ortungsoffizierin an.
    »Aber ... wie ist das möglich? Sie war doch vierzehn Lichtminuten außerhalb der Reichweite!«
    »Ich weiß es nicht. Sie war außerhalb der Reichweite jeglicher Strahler, und keines der Geschosse hätte sie auch nur einholen können. Es ist fast, als ob ...«
    Die Ortungsoffizierin verstummte, und in plötzlichem Begreifen verzog sie verbittert das Gesicht. Der Selbsthass war ihr deutlich anzumerken.
    »Der Selbstzerstörungs-Code!« Mit der Faust schlug sie sich gegen die Schläfe. »Ich Idiotin! Ich Riesenidiotin! Ich hätte schon darauf kommen sollen, als das mit der Drohne der Hermes passiert ist! Wie konnte ich bloß nur so dämlich sein?«
    »Wovon reden Sie da, Lieutenant?«, fragte der Gouverneur nach, und die Offizierin rang sichtlich um Beherrschung.
    »Ich wusste, dass sie die Drohne der Hermes ausgeschaltet haben, aber ich bin davon ausgegangen - einfach so davon ausgegangen!-, dass sie das mit ihren Waffensystemen gemacht haben. Haben sie aber nicht. Die haben einen Selbstzerstörungs-Befehl der Navy übertragen und sie so ausgeschaltet!«
    »Aber das ist doch unmöglich. Die können doch keinesfalls ...«
    »Oh doch, das ist sehr wohl möglich, Herr Gouverneur.« Der Lieutenant blickte ihn entschlossen an, ihre Stimme klang sehr rau. »Das da draußen sind nicht bloß Schiffe, die ursprünglich für die Navy gebaut wurden. Ich bin natürlich davon ausgegangen, dass irgendeiner von den Mistkerlen, die das Schiff eigentlich hätten abwracken sollen, das heimlich beiseitegeschafft hat - die Dinger sind ja weiß Gott mehr wert als bloß das, was davon noch wiedergewonnen werden kann, selbst wenn die schon vollständig ausgeschlachtet sind -, aber sie verfügen auch über die vollständigen Datenbanken der Navy, einschließlich sämtlicher vertraulichen und geheimen Dateien.«
    »Großer Gott«, flüsterte der Gouverneur. Er ließ sich in seinen Sessel zurücksacken, und seine Hände begannen zu zittern, als er begriff, welches Ausmaß der hier begangene Verrat haben musste.
    »Ganz genau. Und dank meiner Dummheit - meiner eigenen Dummheit! - haben wir jetzt keine Drohne mehr übrig, um irgendjemandem davon zu berichten.«
    Die Sturmshuttles

Weitere Kostenlose Bücher