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Wehe wenn der Wind weht

Wehe wenn der Wind weht

Titel: Wehe wenn der Wind weht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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zeigte.
    »Nein, das ist er nicht«, sagte sie unsicher. »Warum sollte er hier oben sein?«
    »Es ist meiner«, beharrte Christie. Die Regalbretter als Leiter benutzend, kletterte sie hoch und zog an dem Koffer.
    »Laß das, Christie«, sagte Diana scharf, aber es war schon zu spät. Der Koffer fiel zu Boden und der Deckel klappte auf.
    Heraus fiel das Familienalbum der Lyons. Christie starrte es an, dann Diana.
    »Warum hast du's hier reingelegt?« beklagte sie sich.
    Diana errötete und suchte nach einer Begründung.
    Sie konnte sich verschwommen daran erinnern, den Koffer auf das Regal gelegt zu haben, aber sie konnte sich nicht erinnern, warum.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie leise. »Nimm es in dein Zimmer, wenn du willst.«
    Während Christie das Album nahm und den Lagerraum verließ, setzte Diana ihre Suche nach dem Picknickkorb weiter fort. Und während sie suchte, versuchte sie sich an den Tag zu erinnern, an dem sie Christies Sachen heimgebracht hatte. Doch alles, woran sie sich erinnern konnte, war, daß der Wind geweht hatte.
    Bill Henry steuerte seinen Wagen in eine Lücke zwischen dem Pritschenwagen der Crowleys und dem neuen Chevy der Penroses und grinste Diana an. Obwohl er noch immer wegen des Gesprächs mit Dan Gurley am Anfang der Woche besorgt war, hatte er es Diana gegenüber nicht erwähnt. Er hatte auch nicht die Absicht, ihr das Picknick zu verderben, indem er ihr es heute erzählte. Vielleicht würde er es ihr überhaupt nie erzählen müssen.
    »Und du bist ganz sicher, daß du für dieses ländliche Vergnügen bereit bist?«
    »Es wird mir gefallen«, versicherte Diana ihm. »Ich weiß gar nicht, warum ich zuließ, daß Mutter mich all die Jahre davon ferngehalten hat. Christie, ist das da drüben nicht Jeff?«
    Christie stieg aus dem Wagen und rannte zur Baseballraute, wo Jeff und Steve Penrose genügend Leute für ein Spiel zu finden versuchten. Bisher war der Platz noch nicht sonderlich gefüllt, doch hier und da hatten verschiedene Leute Decken auf den Tischen ausgebreitet, um so Plätze für sich und ihre Freunde zu reservieren.
    Diana bemerkte, daß die Jennings und die Sandlers einen Platz gewählt hatten, der so weit wie möglich von der Stelle nahe dem Denkmal von Amos Amber entfernt lag, an der Joyce Crowley und Rita Penrose jetzt Körbe mit Lebensmitteln ausluden. Während Bill Dianas Korb aus dem Kofferraum hob, eilte sie auf die beiden Frauen zu.
    Diana versuchte sich auf das Geplauder zu konzentrieren, das Joyce Crowley entschlossen in Gang hielt, doch als der Platz sich zu füllen begann, wurde ihr deutlich bewußt, daß viele Menschen sie zu meiden schienen.
    Die Mütter von Amberton hielten Distanz zu ihr.
    An der Baseballraute hatte Steve Penrose endlich doch ein Spiel in die Wege geleitet, obwohl er der Ansicht war, keine gute Mannschaft zu haben. Er war Werfer und Jeff Crowley war Fänger, aber ihm blieben nur Christie und Susan Gillespie, um alle anderen Positionen zu besetzen.
    »Komm her, Susan«, schrie er. »Was machst du denn im rechten Feld? Dahin schlägt doch niemand.«
    Gehorsam trottete Susan zum ersten Mal, und der nächste Ball flog über ihren Kopf ins rechte Feld.
    »Ich will nicht spielen«, rief sie, aber sie lief trotzdem hinter dem Ball her. Bis sie den Ball erreicht hatte, war bereits ein Home Run geschafft.
    Die andere Mannschaft, sieben Jungen, brüllten und johlten. Steve Penrose zuckte die Schultern und verließ das Spielfeld.
    »Kommt«, rief er. »Das ist ja nicht fair.«
    Der Rest seiner Mannschaft schloß sich ihm an, und die andere Mannschaft begann ein Trainingsspiel.
    Bill Henry sah die vier Kinder als erster auf die Tische zukommen. »Habt ihr sie schon geschlagen?« fragte er Steve. Steve schnitt ein Gesicht, sagte aber nichts.
    Diana, die sah, daß Christies Augen mit Tränen gefüllt waren, fragte sie, was geschehen sei.
    »Die anderen Kinder wollten nicht mit uns spielen«, sagte sie. »Sie wollten die Seite nicht wechseln, und deshalb sagten wir, wir seien eine Mannschaft. Aber wir sind zu wenig, und Susan und ich sind nicht gut.«
    »Susan kann nicht werfen und Christie kann nicht fangen«, fügte Jeff hinzu. Dann begann sein Auge zu zwinkern. »Aber das macht nichts, weil von uns keiner schlagen kann.«
    Steve Penrose begann plötzlich zu lachen. »Wer schert sich schon darum? Wir wären den ganzen Tag lang ihren Bällen nachgejagt. Die hätten wir nie geschafft.«
    »Das klingt ja ganz so, als hättet ihr vorn gelegen«, sagte

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