Wehrlos vor Verlangen
willst du Melina meine Anwesenheit erklären? Es wäre … peinlich.“ Sein Schweigen rieb sie auf, sie kaute an ihrer Lippe. „Ich sehe noch einmal nach, ob auch wirklich alles für heute Abend vorbereitet ist. Falls in letzter Minute Probleme auftauchen sollten, wird Ana sich darum kümmern.“
Mit undurchdringlicher Miene musterte Thanos sie. „Das mit Melina lass nur meine Sorge sein“, entgegnete er leise. „Du musst dir keine Gedanken um sie machen und wirst als meine Begleiterin auf der Party erscheinen. Das ist eine Anordnung, Tahlia“, fügte er entschieden hinzu, als sie den Mund öffnete, um zu protestieren. „Du hast die ganze Arbeit gemacht, und der heutige Abend gebührt ebenso sehr dir wie mir.“ Er schwang die Beine aus dem Bett, verließ das Zimmer und kehrte gleich darauf mit einer großen flachen Schachtel wieder zurück.
Verdutzt sah sie ihn an, dann hob sie den Deckel ab. Unter Lagen von feinem Seidenpapier kam ein elfenbeinfarbenes Seidenkleid zum Vorschein. Mit zitternden Fingern hob sie es aus der Schachtel und hielt es mit angehaltenem Atem an sich. „Oh Thanos, das ist märchenhaft schön!“ Ihre Kehle war zugeschnürt, ihre Stimme klang wie ein Krächzen. „Ein Traum!“ Sie musste das Gesicht abwenden, weil er ihre Tränen nicht sehen sollte. Doch er fasste sanft ihr Kinn und hob es leicht an, damit sie ihn anblickte.
„Heute Abend sollst du meine Prinzessin sein, agape mou .“
Ihr Lächeln zog ihm den Magen zusammen, der Druck in seiner Brust verstärkte sich noch, als sie sich aufrichtete und einen federleichten Kuss auf seine Lippen setzte. Sie mussten unbedingt miteinander reden, das wurde ihm klar, als er ihr nachschaute, wie sie im Bad verschwand. Es gab einige Dinge, die er ihr sagen musste.
Doch er konnte die ursprüngliche Bedingung ihrer Abmachung nie ganz vergessen und fragte sich, ob er ein Narr war, wenn er hoffte, dass Geld nicht den alleinigen Ausschlag für Tahlia gab, wenn sie sich jede Nacht so glutvoll und zärtlich zugleich liebten.
All die Vorbereitungen, die Tahlia in den letzten drei Wochen getroffen hatte, sollten eigentlich den Erfolg der Einweihungsfeier für das Artemis garantieren. Doch wie sie befürchtet hatte, gab es in letzter Minute noch einige kleinere Probleme, um die sie sich kümmern musste. So verbrachte sie den Tag mit einigen Anrufen, organisierte noch eine zusätzliche Berichterstattung und arrangierte Kleinigkeiten für die ausgefallenen Wünsche der berühmten Gäste. Am frühen Abend kehrte sie in die Suite zurück, duschte schnell und föhnte sich das Haar. Dann trug sie ein dezentes Make-up auf, bevor sie in das Kleid stieg, das Thanos für sie ausgewählt hatte.
Es stammte aus einem weltberühmten Designerhaus und musste ein Vermögen gekostet haben. Tahlia fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass Thanos so viel Geld für sie ausgab, wo er doch schon für Reynolds Gems eine hohe Summe zahlte. Aber er hatte darauf bestanden, und sie hätte auch einen Taucheranzug und Schwimmflossen angezogen, wäre es das gewesen, was ihm gefiel.
Die Tür ging auf, er betrat den Raum und blieb abrupt stehen, als er sie erblickte. „Du raubst mir den Atem, agape mou “, murmelte er schließlich und ließ den Blick bewundernd über sie wandern. Auf dem Weg zu ihr zog er ein flaches Samtetui aus seiner Jacketttasche. „Das hier ist die perfekte Ergänzung zu dem Kleid.“ Damit hob er eine Kette aus dem Etui, schimmernde Perlen, verbunden durch glitzernde Diamanten. „Ein Dankeschön für die Stunden harter Arbeit, die du für die Organisation dieser Party geopfert hast.“
„Thanos, das kann ich nicht annehmen.“ Sie musterte das Spiegelbild, das sie beide boten: der große, verboten attraktive Mann im schwarzen Smoking und die Frau an seiner Seite im hellen Seidenkleid, mit einer traumhaft schönen Kette um den Hals. „Du brauchst mir nicht zu danken. Es hat mir Spaß gemacht, alles zu arrangieren.“
„Trotzdem hast du eine Pause verdient. Sicher, ich werde etwas Zeit brauchen, um die Probleme mit dem Hotel auf St. Lucia zu lösen, doch unsere Reise nach Antigua ist als reine Vergnügungsreise geplant – oder eher unrein“, murmelte er mit einem vielsagenden Lächeln, und seine Augen funkelten sinnlich. „Ich gebe zu, ich kann es kaum erwarten, dich ganz für mich allein zu haben, agape mou .“
Sein Lächeln traf sie direkt ins Herz, und als er sie küsste, brannten Tränen in ihren Augen über die unglaubliche
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