Wehrlos vor Verlangen
erschreckt auf, als er sie stattdessen in seine Arme riss und mit ihr im Kreis herumwirbelte.
„Thanos, was soll das?“, rief sie, als er die Tür zum Schlafzimmer aufstieß und sie sanft auf das Bett legte. Ihr Herz pochte wild, als sie die Tränen in seinen Wimpern sah. Behutsam legte sie eine Hand an seine Wange. „Thanos?“
„Du liebst mich?“ Nichts von seiner Arroganz war mehr zu spüren. Er hörte sich erstaunt und ungläubig an, und dadurch wirkte er unendlich verletzlich.
Plötzlich war ihr Stolz völlig nebensächlich, weil es schien, als wäre ihre Antwort lebenswichtig für ihn. „Ich liebe dich von ganzem Herzen“, versicherte sie ihm leise.
Mit geschlossenen Augen sog er scharf die Luft ein. „Du bist meine Welt, Tahlia mou .“ Seine Stimme bebte vor Gefühl. „Ich werde dich für den Rest meines Lebens lieben und ehren. Du hast mein Herz gestohlen, und nun gehört es auf immer dir.“ Er küsste ihr die Tränen von den Wangen. „Dass ich dich liebe, bringt dich zum Weinen?“, fragte er, und die Unsicherheit in seinen Augen rührte sie zu Tränen.
„Nur weil ich mir schon so lange wünsche, dass du mich liebst, und nicht glauben kann, dass es tatsächlich so ist.“
„Glaube es“, bat er sie inständig und legte ihre Hand auf sein Herz. „Ich liebe dich von ganzem Herzen und aus ganzer Seele. Willst du mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden, agape mou ?“
Sie sah die Liebe aus seinen Augen strahlen und begann vorsichtig zu hoffen, dass endlich doch noch alles richtig und gut werden würde. „Und Melina …?“, fragte sie zögernd.
„Melina weiß, was ich für dich fühle, und sie gibt uns ihren Segen. Um genau zu sein, hat sie gesagt, wenn du mich nicht heiratest, wird sie in die nächste Maschine nach England steigen und persönlich versuchen, dich zu überreden.“ Auch wenn er lächelte, war seine innere Anspannung noch immer zu spüren. „Sie freut sich darauf, dich zu treffen und näher kennenzulernen.“
Jetzt blieb noch ein letzter Punkt, den es zu klären galt. Tahlia atmete tief ein. „Ich liebe dich, Thanos, und nichts würde ich lieber tun, als dich zu heiraten.“ Sie legte einen Finger auf seinen Mund, als er den Kopf beugte und sie küssen wollte. „Aber ich muss dir etwas gestehen. Ich habe dich angelogen, Thanos. Als du mich fragtest, ob ich schwanger sei, habe ich es abgestritten. Weil ich nicht wollte, dass du nur aus Pflichtgefühl zu mir zurückkommst.“ Auf einmal wurde sie lächerlich schüchtern. An seiner Miene erkannte sie nur, dass er nach und nach verstand, aber mehr ließ sich nicht daraus ablesen. „Ich bin schwanger mit deinem Kind“, erklärte sie leise und sah, wie ein breites Strahlen auf sein Gesicht zog. „Du … du freust dich?“
„‚Freuen‘ ist ein so unzulängliches Wort für das, was ich fühle.“ Seine Stimme brach. „Überglücklich passt besser – und ich bin dankbar, dass ich dich gefunden habe. Und vor allem bin ich fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass du und unser Kind nie Grund für Zweifel an meiner Liebe haben müssen.“
Er küsste sie, und sein Kuss versprach Leidenschaft, Verlangen und Liebe für ein ganzes Leben. Auch Tahlia legte all ihre Gefühle in diesen Kuss, der schnell die Flammen des Verlangens in ihnen weckte.
„Ich liebe dich“, flüsterte Thanos ihr zu, als er zärtlich in sie eindrang.
Ihre Körper verschmolzen zu einer Einheit, bewegten sich im gleichen Rhythmus, bis die Leidenschaft beide übermannte und sich sie gemeinsam in schwindelnde Höhen schwangen, um erfüllt und eng umschlungen auf die Erde zurückzukehren.
Und ihre Herzen schlugen in einträchtigem Einklang.
EPILOG
Sechs Wochen später heirateten Tahlia und Thanos in der kleinen Dorfkirche, in der Tahlia getauft worden war. Auf dem Rasen vor Carlton House war ein Festpavillon aufgebaut worden, in dem Familie und Freunde die Hochzeit feierten.
Melina ging es inzwischen so gut, dass sie aus Amerika angereist war, begleitet von einem großen, gut aussehenden Arzt. Daniel Sanders hatte um ihre Hand angehalten.
„Dieses Mal haben wir uns endlich in die richtigen Männer verliebt“, raunte Melina Tahlia zu, als die Gäste sich auf der Auffahrt versammelten, um das Brautpaar in die Flitterwochen auf Antigua zu verabschieden.
Dem Treffen mit Thanos’ Schwester hatte Tahlia mit großer Nervosität entgegengesehen, doch Melina hatte ihr sofort versichert, dass sie James die alleinige Verantwortung für das Scheitern
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