Wehrlos vor Verlangen
ich komme später nach.“
Das muss das Paradies sein, das war alles, was Tahlia denken konnte, als sie den steilen Pfad zu der kleinen geschützten Bucht hinunterkletterte. Die Leandros ankerte weiter draußen, und Tahlia vermutete, dass die Crew Sonnenschirm, Decke und Picknickkorb auf Anweisung vom Schiff hierher gebracht und arrangiert hatte. Sie schlüpfte aus ihren Kleidern und streckte sich im Bikini auf der Decke aus. Die Sonne schien warm auf ihre Haut. Wohlig schloss sie die Lider. Sie war müde, viel geschlafen hatte sie in der letzten Nacht nämlich nicht. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen erinnerte sie sich an das leidenschaftliche Liebesspiel …
„Du hast hoffentlich genug Sonnenschutz aufgetragen. Du sollst dir doch keinen Sonnenbrand holen!“
Thanos’ Stimme weckte Tahlia aus einem unglaublich erotischen Traum. Sie riss die Augen auf und sah direkt in sein Gesicht. Dann schrie sie auf, weil er ihr die Sonnenmilch auf die heißen Schultern tropfen ließ und begann, sie einzucremen. Er trug nur eine Badehose, seine Haut schimmerte wie Bronze in der Sonne, und er sah unglaublich sexy aus. Die kreisenden Bewegungen seiner Hand auf ihrem Rücken waren verboten sinnlich, aber Tahlia hielt sich zurück, um sich nicht umzudrehen und ihn zu sich zu ziehen.
„Lass uns noch eine Stunde am Strand liegen“, schlug er vor, „dann kehren wir für einen späten Lunch auf die Leandros zurück.“
„Guter Plan.“ Sie setzte sich auf und sog scharf Luft ein, als er an ihrem Hals und ihrem Ohrläppchen knabberte. „Wie lief dein Meeting?“
„Gut. Was das Astraea betrifft, ist alles gelöst. Dafür gibt es Probleme in der Karibik. Das Hotel auf St. Lucia hat stark unter einem Tropensturm gelitten, der am Wochenende über die Insel gezogen ist. Nach der Einweihungsparty für das Artemis fliege ich sofort dorthin.“
Das hieß, nächste Woche wäre er am anderen Ende der Welt und sie zurück in England. Tränen schossen Tahlia in die Augen. Schnell wandte sie das Gesicht ab und rang um Beherrschung. Sie hatte doch immer gewusst, dass ihre Beziehung zeitlich befristet war. Ein Monat als seine Geliebte, danach würden sie beide wieder ihr eigenes Leben führen.
Ob jemand auf St. Lucia auf ihn wartete? Wahrscheinlich. Laut Ana, der jungen Frau, die ihr bei den Partyarrangements half, hatte Thanos überall auf der Welt seine Frauen. In einer Woche würde er Tahlia vermutlich bereits vergessen haben.
Sie schüttelte seine Hand ab. „Ich habe zu lange in der Sonne gelegen. Ich gehe ins Wasser.“ Ihre Stimme brach, die Tränen ließen sich nicht länger zurückhalten. Darum sprang Tahlia hastig auf und rannte über den heißen Sand zum Wasser.
9. KAPITEL
Das Wasser wirkte eiskalt auf Tahlias sonnengewärmter Haut. Dennoch tauchte sie unter und ließ die heranrollenden Wellen ihre Tränen abwaschen. Sie schwamm weit hinaus, wollte den größtmöglichen Abstand zwischen sich und Thanos bringen, der sie vom Strand aus nachdenklich beobachtete. Erst als sie atemlos war, drehte sie sich auf den Rücken und ließ sich von den Wellen tragen. Als sie zum Strand sah, war Thanos nicht mehr zu sehen. Gleich darauf schnappte sie erschreckt nach Luft, weil starke Arme sich um sie schlossen.
„Lass mich los.“ Sie wehrte sich und drückte mit beiden Händen gegen seine Brust, doch Thanos hielt sie nur fester. Und sie hasste sich selbst dafür, dass ihr verräterischer Körper prompt auf seine Nähe reagierte und ihre Entschlusskraft schwächte.
„Ich kann nicht“, knurrte er wild und beugte den Kopf zu ihr hinab.
Sein Kuss war heiß, besitzergreifend und erotisch, und Tahlia schmolz in der Hitze der Leidenschaft dahin. Ihre Füße ertasteten keinen Grund mehr, und so blieb ihr nichts anderes, als sich an Thanos zu klammern. Als sie die Arme um seinen Hals schlang, wusste sie, dass sie den Kampf gegen ihn verloren hatte. Sie wollte ihn, erwiderte seinen Kuss mit fiebriger Gier, hörte sein Stöhnen und wünschte sich nichts anderes, als von ihm in Besitz genommen zu werden.
Hand in Hand wateten sie zurück zum Strand. Dort legte Thanos sie vorsichtig auf den feuchten Sand, ohne den Mund von ihren Lippen zu lösen. Tahlia war wie eine Droge für ihn, und wie ein Süchtiger konnte er ihr nicht widerstehen. Er hob den Kopf und schaute in ihre Augen, so blau und kristallklar wie die Ägäis. Was war es, das ihn dazu brachte, sich bei dieser Frau nach mehr als rein sexueller Befriedigung zu sehnen? Schon
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