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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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Groß-Licht, ein jüngerer Sohn des Großen Raben, war ein Zauberer; der sagte: »Sie ist das Mädchen vom Dachsparren im Hause deines Vaters.«
    Bald darauf heiratete der Wolken-Mann die Tschanaingaut, und später erhielten sie einen Sohn. Danach sprach er: »Ich will gehen und meinen Vater von mir hören lassen.« So begab er sich denn in den Himmel und kam zum Aufseher. Sein Vater fragte ihn: »Nun, hast du dich verheiratet?«
    »Jawohl«, antwortete der Wolken-Mann, »ich habe sogar bereits einen Sohn.« Darauf begab er sich wieder zu seiner Frau. Als er ins Haus des Großen Raben kam, fragte ihn Groß-Licht: »Nun, ist dein Vater nicht böse wegen deiner Heirat geworden?«
    »Gar nicht«, erwiderte der Wolken-Mann.

Der Bratapfel
    Kinder, kommt und ratet,
was im Ofen bratet!
Hört wie’s knallt und zischt.
Bald wird er aufgetischt,
der Zipfel, der Zapfel,
der Kipfel, der Kapfel,
der gelbrote Apfel.
    Kinder, lauft schneller,
holt einen Teller,
holt eine Gabel!
Sperrt den Schnabel
für den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel;
den goldbraunen Apfel!
    Sie pusten und prusten,
sie gucken und schlucken,
sie schnalzen und schmecken,
sie lecken und schlecken
den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den knusprigen Apfel.

Von den zwölf Monaten
    (Joseph Wenzig)
    E s war eine Mutter, die hatte zwei Töchter. Eine war ihre eigene, die andere ihre Stieftochter. Die eigene Tochter hatte sie sehr lieb, die Stieftochter konnte sie nicht einmal ansehen, weil Maruschka schöner war als Holena. Die gute Maruschka wußte von ihrer Schönheit nichts. Sie konnte sich gar nicht erklären, warum die Mutter so böse war, sooft sie sie ansah. Alle Arbeit mußte sie selbst verrichten: die Stube aufräumen, kochen, waschen, nähen, spinnen, weben, Gras zutragen und die Kuh allein versorgen. Holena putzte sich nur und machte sich einen schönen Tag. Aber Maruschka arbeitete gern, war geduldig und ertrug das Schelten, das Fluchen der Schwester und Mutter wie ein Lamm. Allein dies half nichts. Die Lage wurde von Tag zu Tag schlimmer, nur weil Maruschka je länger desto schöner, Holena desto garstiger ward.
    Die Mutter dachte: »Wozu sollte ich die schöne Stieftochter im Hause leiden, wenn meine eigene Tochter nicht auch so ist? Die Burschen werden auf Brautschau kommen: Maruschka wird ihnen gefallen, Holena werden sie nicht haben wollen!«
    Von diesem Augenblick an überlegten sie, wie sie die arme Maruschka loswerden konnten. Sie quälten sie mit Hunger, sie schlugen sie, doch Maruschka ertrug alles geduldig und ward von Tag zu Tag schöner – und dies, obwohl ihre Stiefmutter und deren Tochter sich Qualen für Maruschka ausdachten, wie sie braven Menschen gar nicht in den Sinn gekommen wären.
    Eines Tages – es war in der Mitte des Eismonats wollte Holena Veilchen haben. »Geh, Maruschka, bring mir aus dem Walde einen Veilchenstrauß! Ich will ihn hinter den Gürtel stecken und an ihm riechen!« trug sie der Schwester auf.
    »Ach Gott, liebe Schwester, was fällt dir ein! Habe noch nie gehört, daß unter dem Schnee Veilchen wüchsen«, versetzte das arme Mädchen.
    »Du nichtsnutziges Ding, du widersprichst, wenn ich befehle? Gleich wirst du in den Wald gehen, und bringst du keine Veilchen, so schlag ich dich tot!« drohte Holena.
    Die Stiefmutter faßte Maruschka, stieß sie zur Tür hinaus und schloß diese hinter ihr zu.
    Das Mädchen ging bitter weinend in den Wald. Der Schnee lag hoch, nirgends war ein Fußstapfen zu sehen. Die Arme irrte, irrte lange herum: Hunger plagte sie, Kälte schüttelte sie. Sie bat Gott, er möchte sie lieber aus der Welt nehmen. Da gewahrte sie in der Ferne ein Licht. Sie ging dem Glanz nach und kam auf den Gipfel eines Berges. Auf dem Gipfel brannte ein großes Feuer, um das Feuer lagen zwölf Steine, auf den Steinen saßen zwölf Männer. Drei waren graubärtig, drei waren jünger, drei waren noch jünger, und die drei jüngsten waren die schönsten. Sie redeten nichts, sie blickten still in das Feuer. Die zwölf Männer waren die zwölf Monate. Der Eismonat saß obenan. Der hatte Haare und Bart weiß wie Schnee. In der Hand hielt er einen Stab. Maruschka erschrak und blieb eine Weile verwundert stehen. Dann aber faßte sie Mut, trat näher und bat: »Liebe Leute, erlaubt mir, daß ich mich am Feuer wärme, Kälte schüttelt mich!« Der Eismonat nickte mit dem Haupt und fragte sie: »Weshalb bist du hergekommen, Mädchen? Was suchst du hier?«
    »Ich suche Veilchen«, antwortete

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