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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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gewahrte sie in der Ferne ein Licht.
    Sie eilte darauf zu. Sie gelangte auf den Gipfel, wo das Feuer brannte, um das auf zwölf Steinen die zwölf Monate saßen. Holena erschrak. Doch bald faßte sie sich ein Herz, trat näher ans Feuer heran und streckte die Hände aus, um sich zu wärmen. Sie fragte die zwölf Monate nicht: »Darf ich mich wärmen?« und sprach kein Wort zu ihnen.
    »Was suchst du hier, warum bist du hergekommen?« fragte brummig der Eismonat.
    »Wozu fragst du, du alter Tor? Du brauchst nicht zu wissen, wohin ich gehe!« fertigte ihn Holena unwirsch ab und wandte sich vom Feuer in den Wald.
    Der Eismonat runzelte die Stirn und schwang seinen Stab über dem Haupt. Im gleichen Augenblick verfinsterte sich der Himmel, das Feuer brannte niedrig, und es begann zu schneien, als ob jemand ein Federbett ausgeschüttet hatte. Eisiger Wind wehte durch den Wald. Holena konnte nicht einen Schritt vor sich sehen. Sie irrte umher, stürzte in eine Schneewehe und ihre Glieder ermatteten, erstarrten. Unaufhörlich fiel der Schnee, eisiger Wind wehte, und Holena verfluchte die Schwester und zürnte dem lieben Gott. Ihre Glieder erfroren in dem warmen Pelz.
    Die Mutter wartete auf Holena, blickte zum Fenster hinaus, dann zur Tür hinaus, aber die Tochter war nirgends zu erblicken.
    Stunde auf Stunde verstrich, Holena kam nicht. »Vielleicht schmecken ihr die Äpfel so gut, daß sie sich nicht von ihnen trennen kann«, dachte die Mutter. »Ich muß nach ihr sehen!« Sie zog ihren Pelz an, nahm ein Tuch um den Kopf und ging, um Holena zu finden.
    Alles lag voller Schnee, nirgendwo war eine Spur zu entdecken. Sie rief nach ihrer Tochter, aber niemand antwortete. Sie irrte lange umher. Schnee fiel dicht, eisiger Wind wehte. Derweil kochte Maruschka das Essen und versorgte die Kuh. Doch weder Holena noch die Stiefmutter kamen. »Wo bleiben sie so lange!« sprach Maruschka zu sich und setzte sich zum Spinnrocken. Schon war die Spindel voll, schon dämmerte es in der Stube, aber weder Holena noch die Stiefmutter waren bis dahin aufgetaucht. »Ach Gott, was ist ihnen zugestoßen!« klagte das gute Mädchen und sah zum Fenster hinaus. Der Himmel strahlte voller Sterne, die Erde glänzte von Schnee. Doch ließ sich niemand sehen. Traurig schloß Maruschka das Fenster, machte das Kreuzzeichen und betete ein Vaterunser für die Schwester und die Mutter.
    Am anderen Morgen wartete sie auf beide mit dem Frühstück, wartete auf beide mit dem Mittagessen. Doch weder Holena noch die Stiefmutter kamen. Beide waren im Wald erfroren. Der guten Maruschka blieb die Hütte, die Kuh und ein Stückchen Feld. Später fand sich auch ein Hauswirt dazu, und beide lebten in Frieden glücklich miteinander.

Knecht Ruprecht
    Knecht Ruprecht schleicht von Haus zu Haus
und blinzelt durch die Scheiben
und sucht sich die artigen Kinder aus
und guckt, wie die bösen es treiben.
Husch, husch ist er vorbei –
oh weh, die bösen – die guten ei ei!
    St. Niklas ist ein braver Mann
bringt den kleinen Kindern was,
die großen läßt er laufen,
die können sich was kaufen.
    Ich bin noch ein ganz kleiner Mann
und bin ein ein bißchen bange.
Drum schaue mich recht freundlich an,
laß mich nicht warten lange.
Schenk Nüsse mir und Mandelkern,
dann hab’ ich dich, Knecht Ruprecht, gern.

Der Haushalt von Fuchs und Bär
    (Peter Christen Asbjørnsen)
    D er Bär und der Fuchs hatten sich einmal zusammen ein Viertel Butter gekauft, das wollten sie zu Weihnachten haben und verwahrten es daher unter einem dicken Tannenbusch. Darauf gingen sie fort und legten sich auf einem Hügel in der Sonne schlafen. Als sie eine Weile gelegen hatten, sprang der Fuchs auf und rief: »Ja!« und damit lief er geradewegs zu dem Butterviertel, wovon er gut den dritten Teil auffraß. Als er aber zurückkam und der Bär ihn fragte, wo er gewesen sei, daß er so fett ums Maul wäre, sagte er: »Meinst du denn nicht, ich sei zu Gevatter gebeten, du?«
    »Na so!« sagte der Bär. »Wie hieß denn das Kind?«
    »Angefangen«, sagte der Fuchs.
    Damit legten sie sich wieder schlafen. Nach einer Weile sprang der Fuchs abermals auf und rief: »Ja!« und lief wieder zu dem Butterviertel. Als er zurückkam und der Bär ihn fragte, wo er gewesen sei, antwortete er: »Ach, wurde ich denn nicht wieder zu Gevatter gebeten, du?«
    »Wie hieß jetzt das Kind?« fragte der Bär. »Halbverzehrt«, antwortete der Fuchs.
    Der Bär meinte, das wär ein hübscher Name; aber es dauerte nicht lange, so fing

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