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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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den Schneemann!

Weihnachtslied
    (Theodor Storm)
    Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern herniederlacht;
vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte;
und kerzenhelle wird die Nacht.
    Mir ist das Herz so froh erschrocken,
das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
mich lieblich heimatlich verlocken
in märchenstille Herrlichkeit.
    Ein frommer Zauber hält mich wieder.
Anbetend, staunend muß ich stehn;
es sinkt auf meine Augenlieder
ein goldner Kindertraum hernieder,
ich fühl’s, ein Wunder ist geschehn.

Yingeangeut und der Erdmacher
    (Sibirisches Volksmärchen)
    E inst gingen Yingeangeut, Tschanaingaut, Kilu und Kitschimengeut, die Nieren-Frau, aus, um Beeren zu pflücken und Wurzeln zu graben. Sie schlugen in der Wildnis ein Zelt auf und lebten dort. Eines Morgens gingen die Mädchen Beeren lesen, und Yingeangeut trennte sich von ihren Freundinnen. Sie ließ ihren Korb auf der Erde liegen, entfernte sich, pflückte Beeren und kehrte zu ihrem Korbe zurück. Als sie ihren Korb sah, erblickte sie etwas Mark vom Beine eines Rentiers darin; dies aß sie.
    Yingeangeut wurde durch den Genuß dieses Markes schwanger und sagte am folgenden Tage zu ihren Schwestern: »Geht allein Beeren und Wurzeln suchen, ich werde zu Hause bleiben.« So gingen denn die Schwestern ohne sie in den Wald. Als sie fort waren, gebar Yingeangeut einen Knaben; sie legte ihn in einen Trog und brachte ihn in das Vorratshaus. Als ihre Schwestern am Abend heimkehrten, sagte Yingeangeut zu ihnen: »Ich habe keinen Mann gesehen und dennoch einen Knaben bekommen.«
    Am folgenden Tage sagte Kilu zu ihren Freundinnen: »Geht ihr Beeren suchen, ich will zu Hause bleiben.« Als sie fort waren, legte Kilu einen Hund in den Trog und brachte ihn in das Vorratshaus. Als am Abend ihre Freundinnen wieder heimkamen, sprach sie zu ihnen: »Auch ich habe keinen Mann gesehen und dennoch geboren.«
    Der Herbst kam heran. Die Brüder fuhren flußaufwärts in ihren Fellbooten, um ihre Schwester abzuholen; und sie beluden die Fellboote mit den Beeren, Wurzeln und Fliegenpilzen, welche die Mädchen gesammelt hatten.
    Als sie den Trog bemerkten, in welchem das Kind lag, und ihn in das Boot trugen, sagte Yingeangeut: »Seid vorsichtig mit dem Troge.« Ebenso bat Kilu ihren Bruder Illa, vorsichtig zu sein, indem sie auf den Trog wies, in welchem sich der Hund befand. llla brachte ihn in das Boot, doch er fiel dabei aus seinen Händen, weil er sehr schwer war; da heulte der Hund, doch Illa nahm den Trog wieder auf und verstaute ihn im Boote. Darauf fuhren die Brüder und Schwestern in ihren Ruderbooten den Fluß bis zur Mündung hinab, dort landeten sie und luden ihre Fracht in den Vorratshäusern ab; dann feierten sie das Walfischfest.
    Die Rentier-Leute kamen an, auch der Zwielicht-Mann, Frost-Mann, Neidisch, Nebel-Mann und andere kamen herbei. Der Große Rabe ließ sie alle sich versammeln und befahl, das Kind im Troge hereinzubringen. Er sprach zu dem Kinde: »Sieh dir die Rentier-Leute an. Ist dein Vater unter ihnen?« Das Kind aber wies auf keinen von ihnen. Darauf brachte Kilu den Trog mit dem Hunde herbei, und als er ihn öffnete, erkannte Ememqut den Hund als einen von denen, die ihm gehörten. Nach dem Walfischfeste zogen die Gäste davon.
    Eine Zeitlang lebte die Familie des Großen Raben allein. Eines Abends kam jemand auf einem Rentierschlitten herbeigefahren. Ememqut trat heraus, ihn zu begrüßen, und sah, daß der Fremde ein ganz junger Mann, beinahe noch ein Knabe war. Er hieß Erdmacher. Ememqut sprach zu ihm: »Du bist wohl gekommen, um dich nach deinem Sohne zu erkundigen?«
    »Allerdings«, erwiderte Erdmacher. »Ich bin gekommen, ihn zu sehen. Ich schämte mich, in menschlicher Gestalt zu Yingeangeut zu kommen und um sie zu werben. Ich habe mich daher in Rentiermark verwandelt, welches sie aß und wovon sie schwanger wurde.«
    Erdmacher trat in das Haus, blieb über Nacht dort, und am folgenden Morgen fuhr er zusammen mit Yingeangeut auf einem großen Zuge von Rentierschlitten nach Hause.
    Als Erdmacher auf sein Haus zugefahren kam, traten seine Verwandten heraus, um zu sehen, wer angekommen sei, und als sie die Yingeangeut mit einem Kinde auf dem Arm sahen, sprachen sie: »Diese Frau hat, ohne verheiratet zu sein, ein Kind bekommen.« Yingeangeut schämte sich so, daß sie in Stein verwandelt wurde.
    Als dies der Erdmacher sah, dachte er: »Jetzt ist Yingeangeut tot. Ich werde umkehren und die

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