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Weihnachtsengel gibt es doch

Weihnachtsengel gibt es doch

Titel: Weihnachtsengel gibt es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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machen, was euch erlaubt, dreimal die Woche eine Stunde früher aus der Schule abzuhauen.“
    Das besiegelte den Deal. Kurz danach boten Noah und Max an, die Jungen nach Hause zu bringen, und so blieb Eddie alleine zurück und räumte mit den restlichen Freiwilligen zu Ende auf. Nach und nach verabschiedeten sich die Leute und fuhren heim, um ihre Kinder wegen ihrer Aufgaben für das anstehende Wochenende zu nerven, ihre E-Mails zu checken und ein wenig fernzusehen. Eddie musste sich um nichts davon Gedanken machen, also konnte er bis zum Ende bleiben. Nach einer Weile fiel ihm auf, dass nur noch Maureen und er übrig geblieben waren.
    „Ziemlich kalt heute“, sagte er, um das Schweigen zu brechen.
    „Ich hoffe, dass es bald schneit“, erwiderte sie. „Es ist immer so schön, zu Weihnachten Schnee zu haben. Für mich fängt die Weihnachtszeit erst richtig an, wenn der erste Schnee gefallen ist.“
    „Ich bin kein großer Schneefreund, aber machen Sie sichkeine Sorgen. Sie werden Ihren Schnee jede Sekunde bekommen.“
    „Nein, der Wetterbericht hat gesagt, dass sie auf ihrem Radar keinen Schnee sehen.“
    „Vielleicht, aber dennoch wird es heute Nacht schneien“, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe den Wetterbericht regelmäßig angeschaut. Da ist nirgendwo auch nur der Hauch von Schnee zu sehen.“
    „Haben Sie doch ein wenig Vertrauen, Miss Davenport“, sagte er.
    „Ich habe sehr viel Vertrauen“, erwiderte sie.
    „Gut.“
    Sie sah ihn eine Weile schweigend an. Ihr Blick war gleichzeitig bohrend und mitfühlend. „Was ist das mit Ihnen und Weihnachten? Hat es in der Nacht angefangen?“
    Eddie musterte ihre interessierte Miene. Also hatte sie von der Geschichte gehört. Vielleicht war sie in der Kirche gewesen, als sein Auto mitten in die Krippenszene hineingeflogen war. Er fragte sich, wie viel sie wusste. „Das war nicht gerade meine beste Nacht.“
    „Die Leute sagen, es war ein Wunder, dass Sie den Unfall überlebt haben“, sagte sie.
    „Ja, ich bin ein echtes Weihnachtswunder. Sollen die Leute doch glauben, was sie wollen.“
    Er war auf eine fünf Meter von seinem Wagen entfernte Schneewehe geschleudert worden. Panische Gläubige, die gerade aus der Kirche kamen, hatten ihn dort gefunden – vollkommen verwirrt und nach Alkohol riechend.
    „Vielleicht war es kein Wunder, sondern unglaubliches Glück“, schlug sie vor. „Ich hab gehört, dass Sie nicht angeschnallt waren, was in diesem Fall Ihre Rettung war.“
    „Das haben Sie gehört, hm?“
    „Ist es falsch?“
    Der Unfallbericht war ziemlich umfangreich, weil man eine ganze Gemeinde hatte, die mehr oder weniger Zeuge geworden war. Einige berichteten, dass der Wagen um die Kurve geschleudert war und mit „hoher Geschwindigkeit“ den überfrorenen Asphalt verlassen hatte, um dann den Abhang hinunterzurasen, die Krippenszene umzumähen und in Flammen aufzugehen. Das alles hatte nur wenige Sekunden gedauert.
    Die Fakten konnten nicht geleugnet werden. Zu viele unabhängige Zeugen hatten das Gleiche berichtet. Was niemand gesehen hatte – und was niemand erklären konnte –, war, wie Eddie den Unfall ohne ernsthafte Verletzungen überlebt hatte.
    Die Ermittler stellten die Theorie auf, dass der Aufprall des Wagens auf dem Gebäude so stark war, dass er ihn aus dem Auto geschleudert hatte. Der tiefe Schnee hatte dann seinen Fall aufgefangen. Experten sagten, es handele sich um einen der seltenen Fälle, wo ein Opfer davon profitiert hatte, keinen Sicherheitsgurt zu tragen.
    Der Bericht war mehrere Seiten lang. Er führte alle Aussagen von Zeugen, Polizei und Unfallermittlern auf und präsentierte und analysierte alle Fakten sehr sorgfältig.
    Ein Umstand blieb jedoch unberücksichtigt.
    Eddie hatte an dem Abend einen Sicherheitsgurt getragen. Und zwar sogar einen Hosenträgergurt, wie man ihn aus Rallyeautos kennt.
    Das hatte er auch den Ermittlern erklärt, aber sie hatten diesen Teil seiner Aussage sofort ausgeblendet. Aus irgendeinem Grund juckte es ihn, seine Theorie an Maureen auszuprobieren. „Ja“, sagte er, „das ist falsch. Ich bin angeschnallt gewesen.“
    Ein leises Keuchen kam über ihre Lippen, und sie schlug eine behandschuhte Hand vor den Mund. „In den Zeitungen stand, der einzige Grund, wieso Sie überlebt haben, war, dass Sie herausgeschleudert wurden, bevor das Auto explodierte.“
    „Ich weiß, was ich weiß“, beharrte er. „Und sehen Siemich nicht so an. Ich habe den Bericht auch gelesen. Und

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