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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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sie mit trübem Blick, aber voller Ehrlichkeit an. Er war zu müde, um irgend etwas verbergen zu können. »Ich habe mir in meinem Leben nichts mehr gewünscht, als daß du meine Frau wärst.«
    Ihr Herz begann wie rasend zu schlagen. »Du wolltest mich heiraten? Du hast nicht aus Pflichtgefühl gehandelt?«
    »In diesem Fall gingen Pflichtgefühl und Neigung Hand in Hand.«
    Verzweifelt bemüht, ihn zu verstehen, fragte sie:
    »Aber warum siehst du dann so aus, als seist du zum Tode verurteilt?«
    Er verzog die Lippen zur Karikatur eines Lächelns.
    »Ich bin in der Schlacht ganz gut, aber ich habe wenig Erfahrung damit, glücklich zu sein.«
    Ihr wurde bewußt, daß er die Wahrheit sagte.
    Obwohl Michael die Fähigkeit zum Lieben hatte und geliebt werden konnte, hatte er nie die Möglichkeit gehabt, dies zum Ausdruck zu bringen. Wenn sie jetzt seine Nähe finden, seine verletzten Gefühle heilen konnte, würde er ihr für immer gehören.
    Sie betete, daß sie die richtigen Worte fand, und sagte: »Als ich voller Angst war, sagte mir ein weiser Mann, daß meine Ängste nicht in einer Stunde erschaffen worden seien und auch nicht in einer Stunde geheilt werden könnten. Das gilt auch für gebrochene Herzen.«
    Sie beugte sich vor und küßte ihn voll quälender Zärtlichkeit. »Weil du klug und freundlich warst, hast du mich von meiner Angst geheilt. Laß mich das gleiche für dich tun, Michael. Dein Herz ist nicht an einem Tag gebrochen worden, und es wird auch nicht an einem Tag heilen. Aber laß mich dich lieben, und ich verspreche dir, daß dir das nach einiger Zeit gefallen wird.«
    Michael gab aus tiefer Kehle ein rauh klingendes Geräusch von sich und zog sie so heftig in seine Arme, daß ihre Rippen schmerzten. »Mein Leben lang war ich nie gut genug, wie sehr ich mich auch bemüht habe«, flüsterte er. »Es ist leicht zu glauben, daß dies immer wahr sein wird. Um falscher Liebe willen habe ich Ehre und Anstand geopfert. Aber bekommt man nach so einer verbrecherischen Vernarrtheit eine zweite Chance?«
    Catherine hob ihren Kopf, so daß sie ihm in die Augen schauen konnte.»Du sagtest, daß der Freund, den du betrogen hast, dir eine zweite Chance zur Freundschaft gab«, sagte sie leise.
    »Dein Bruder hat dir eine zweite Chance in der Familie gegeben. Warum solltest du nicht eine zweite Chance in der Liebe haben? Wenn jemand die je verdient hat, dann du. Ich habe nie einen anderen Mann kennengelernt, der soviel Kraft und Charakter und Freundlichkeit besitzt wie du. Ich habe mich in Brüssel in dich verliebt, obwohl es falsch gewesen wäre, die Worte laut zu sagen.«
    Er zog sie wieder in seine Arme, spürte eine Intensität von Gefühlen, die so groß waren, daß er nicht wußte, ob es Freude oder Schmerz war.
    »Als ich dir zum ersten Mal in Brüssel begegnete, hatte ich das Gefühl, als sei ein Berg auf mich gefallen«, sagte er stockend. »Du hast von Anfang an meine Gedanken und meine Seele erfüllt, obwohl ich mich dafür gehaßt habe, von einer verheirateten Frau besessen zu sein. Ich habe heimlich das Wissen genossen, daß dein Blut in meinen Adern fließt – immer dann, wenn ich mich am heftigsten nach dir sehnte. So konnte ich mir sagen, daß du bei mir seist.«
    »Das war ich«, sagte sie leise. »Im Geiste, wenn auch nicht körperlich.«
    Er schloß seine Augen und hielt sie lange Zeit fest. Catherine war warm und gab und bot ihm ihre Liebe. Das einzige, was zwischen ihnen stand, war seine Unfähigkeit, das zu akzeptieren.
    Er öffnete seine Augen und löste seine Umarmung. »Laß uns ins Bett gehen, Catherine.
    Wenn ich geschlafen habe, werde ich vielleicht vernünftiger sein.«
    Er stand auf und half ihr auf die Beine. Dann hielt er inne. Sein Blick wanderte an ihr vorbei zum Himmel draußen. Es hatte aufgehört zu regnen, und durch den Himmel wölbte sich ein Regenbogen, so unirdisch schön wie Catherine.
    Er starrte darauf, und in einem einzigen Augenblick ordneten sich die so widersprüchlichen Elemente seines Denkens. Warum war es in einer Welt, in der es Regenbogen und Kätzchen und Freunde wie Nicholas gab, so schwer zu glauben, daß er bei Catherine Liebe finden könnte? Im tiefsten Inneren seines Seins spürte er einen langsam erblühenden Frieden, der anders war als alles, was er je empfunden hatte.
    Er legte seine Hände auf Catherines Schultern, während sie ihn forschend mit ihren wasserblauen Augen anschaute. »Ich hatte immer geglaubt, zerbrochene Regenbogen und zerbrochene

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