Weil Du an die Liebe glaubst
Krankenschwester und Meisterwerferin, in dieser Abfolge. Du hast einen erstaunlich guten Wurf, Amy. Dein Vater würde stolz auf dich sein.«
Das Mädchen lächelte vor Freude.
Catherine verknotete den Verband. »Ich war noch nie in meinem Leben so glücklich, jemand zu sehen, Davin. Was hat dich dazu gebracht, ausgerechnet in diesem Moment herzukommen?«
»Der Laird hat sehr viel gehört, als er halb bewußtlos war«, erklärte der Konstabler. »Heute morgen war er so wach, daß er mir erzählen konnte, was seiner Meinung nach vorging.«
»Dann geht es ihm soviel besser? Dem Himmel sei Dank.« Catherine legte einen Arm um Amys Schulter.
Davin warf Michael einen kühlen Blick zu. »Der Laird sagte, Sie sind nicht Colin Melbourne. Wenn dieser Bursche Ihr Bruder ist, darf ich annehmen, daß Ihr Name Ashburton ist.«
»Ich bin Michael Kenyon. Ashburton ist Stephens Titel.«
Davins Miene wurde verlegen. »Wie der Herzog von Ashburton?«
»Ja«, gab der Herzog zu. »Aber Sie brauchen nicht so dreinzuschauen. Ich beiße selten.«
Michael seufzte und fuhr sich mit einer Hand durch sein wirres Haar. »Ich bedaure diese Täuschung, Davin. Aber das mit der gemeinsamen militärischen Erfahrung stimmt. Catherine und ich sind seit Armeezeiten Freunde, und darum bat sie mich, sie nach Skoal zu begleiten.«
Bevor Catherine mehr sagen konnte, sagte der Herzog: »Statt jetzt hier zu stehen und zu reden, sollten wir diese erschöpften Leute zum Schloß bringen, bevor es wieder zu regnen beginnt. Der Laird wird ganz gespannt darauf sein, zu erfahren, was geschehen ist.«
»Eine ausgezeichnete Bemerkung«, murmelte Michael. Er schwankte stark. Catherine wollte zu ihm gehen, aber es war Stephens Hand, die seinen Bruder stützte und ihm auf den Wagen half.
Auf der Fahrt zurück zum Schloß lag Michael flach auf den Brettern. Sein Gesicht war grau, seine Augen waren geschlossen. Catherine, die fast ebenso müde war, lehnte sich an eine Seite des Wagens und hielt Amy umarmt. Ruhig erzählte sie ihrer Tochter alles, was geschehen war, auch, daß Haldoran Colin ermordet hatte.
Amy hörte sich diese Nachrichten mit steinerner Miene an. Ihr einziger Kommentar war: »Ich wünschte, ich hätte Lord Haldoran selbst getötet.« Dann kuschelte sie sich für den Rest der Fahrt an ihre Mutter.
Catherine lehnte sich mit einem Seufzer zurück.
Wider alle schlechten Vorzeichen waren sie verschont geblieben. Doch trotz ihrer Erleichterung wünschte sie sich kläglich, nicht ihrem Großvater gegenübertreten zu müssen.
Kapitel 40
Der Laird war an Kissen gestützt und sah fast wieder ganz wie der Alte aus, als die Rettungsmannschaft hereingeführt wurde. »Du warst also rechtzeitig zur Stelle, Davin. Gut gemacht.« Sein Blick wanderte zum Herzog.
»Was, zum Teufel, machen Sie hier, Ashburton?«
»Ich kam zufällig vorbei«, murmelte der Herzog, dessen Augen belustigt glitzerten. »Tun Sie einfach so, als sei ich eine Fliege an der Wand.
Beachten Sie mich gar nicht.«
Der Laird nahm den Herzog beim Wort und hörte aufmerksam zu, als Davin eine kurze Schilderung der Ereignisse gab. Als der Konstabler fertig war, sagte Catherine zögernd: »Ich weiß nicht, ob ich hier willkommen bin, Großvater, aber ich freue mich, daß es dir soviel besser geht.« Sie zog Amy mit sich und trat vor. »Dies ist deine Urenkelin, Amy.«
Der Laird schaute das Mädchen finster an. »Trägst Reithosen wie deine schändliche Mutter. Du siehst auch wie sie aus. Bist du auch so dickköpfig?«
Amy hob ihr Kinn. »Schlimmer.«
»Dann, denke ich, werden wir miteinander auskommen. Kommt zu mir, ihr beiden.«
Von Erleichterung übermannt, trat Catherine an das Bett ihres Großvaters und küßte ihn. »Es tut mir wirklich leid, daß ich dich getäuscht habe.«
Der Laird tätschelte verlegen ihre Hand und musterte dann Amys Gesicht. Nachdem er zustimmend genickt hatte, wanderte sein Blick zu Michael, der erschöpft an der Wand lehnte. »Da Sie nicht Colin Melbourne sind, wer, zum Teufel, sind Sie dann?«
»Michael Kenyon, früher bei den
Fünfundneunzigsten Rifles.«
»Er ist auch Colonel
Kenyon vom
Hundertfünften«, fügte Amy hinzu, die sichergehen wollte, daß diese wichtige Sache nicht unberücksichtigt blieb.
»Und mein einziger Bruder«, fügte der Herzog hinzu.
Der Laird zog seine buschigen Brauen hoch, bevor er antwortete. »Mir ist das völlig egal, selbst wenn er ein Generalmajor ist. Lord Michael hat meine Enkelin kompromittiert.«
Michael
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