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Weil du mich fesselst

Weil du mich fesselst

Titel: Weil du mich fesselst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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köstlichen Getränks in die Nase.
    »Ist das Mrs. Hansons Weihnachtspunsch?«, fragte sie, erfreut und überrascht. Anne nickte. Der Geschmack des gewürzten Apfelweins mit Rum erfreute sie wie ein familiäres Lächeln. Das heißt, nur so lange, bis ihr wieder einfiel, dass sie damit vergangenes Weihnachten mit Ian in seinem Penthouse angestoßen hatte.
    Nein . War es wirklich erst ein Jahr her, dass sie so unerschütterlich fest an ihre Liebe geglaubt hatte?
    »Dies war Helens Lieblingszimmer«, erklärte James von seinem Platz auf dem eleganten, dunkelbraunen Sofa vor dem Kamin aus. Und Ians. Dieser Gedanke tauchte wie von selbst in ihrem Kopf auf, als ihr Blick vom kleinen Holzmotorrad am Weihnachtsbaum über die Kunstwerke an den Wänden bis hin zu den unzähligen Büchern in den eingebauten Bücherschränken wanderte. Sie kannte seinen Geschmack so gut.
    »Und Ians, natürlich«, ergänzte James verspätet, wie um Francescas Vermutung zu bestätigen. Er runzelte seine Augenbrauen und nahm einen Schluck seines Drinks, als Anne ihm einen subtilen, aber dennoch deutlichen Blick zuwarf. Gerard wechselte elegant das Thema.
    »Und hier wollen Anne und James auch Ihr Bild aufhängen«, erläuterte Gerard und wies auf den Bereich oberhalb des großen Kamins, wo derzeit eine bemerkenswerte Dame im blauen Kleid der Edwardischen Epoche, gemalt von John Singer Sargent, hing. Zu hören, dass sie vorhatten, dieses Meisterwerk durch eines ihrer Bilder zu ersetzen, verblüffte sie.
    »Da wir hier so viel Zeit verbringen«, sagte James, »dachten wir, es wäre der ideale Platz, um sich an ihm zu erfreuen.«
    »Und uns an dich zu erinnern«, fügte Anne hinzu und nahm ihre Hand, woraufhin fast augenblicklich Francescas Ängstlichkeit verflog.
    Ihre Sorgen, sie könne sich hier blamieren, waren fast vollständig grundlos, bemerkte Francesca. Dabei war es keineswegs so, dass sie urplötzlich Selbstvertrauen gewonnen hätte, wie sie sich inmitten solcher Stilsicherheit und Pracht zu verhalten habe. Es waren die Freundlichkeit und Lockerheit von James, Anne und Gerard – und sogar die des Personals. Dank Mrs. Hanson war sie es schon aus Chicago irgendwie gewohnt, ihr Dinner serviert zu bekommen. Ians Haushälterin hatte darauf bestanden, die Tradition ab und an zu ihrem Recht kommen zu lassen, und Ian war zu erschöpft – oder weise – gewesen, um jedes Mal mit ihr darüber zu streiten, wenn sie wieder damit anfing. Als sich das Essen dem Ende neigte, war Francesca zum ersten Mal seit ihrer Landung in London wirklich entspannt. Als Nachspeise reichte ein Kellner dann noch Obst und Käse. Auch in dem beeindruckend formellen Speisesaal und beim Auftragen des hervorragenden, festlichen Dinners war es James’ und Annes warme Herzlichkeit, die für eine entspannte Atmosphäre sorgte. Auch Gerard gab sich große Mühe, ihr zu gefallen, und seine dunklen Augen strahlten jedes Mal vor Vergnügen, wenn er ein Lachen aus ihr herausgekitzelt hatte.
    Francesca wiederum hoffte, dass die Herren sich nach dem Essen für ein Männergespräch zurückziehen würden und sie Anne für sich allein haben könnte – lief es so nicht immer in Büchern wie Wiedersehen mit Brideshead ab? Sie musste unbedingt mit Anne über das Problem mit dem Kleid für den Ball sprechen. Aber zu ihrer großen Enttäuschung zogen sie sich alle zusammen für einen Kaffee in den Salon zurück.
    »Ich war schockiert, dass das alles so öffentlich war – mitten auf einer belebten Straße in der Innenstadt.« Gerard sprach über den versuchten Überfall auf Francesca und Davie, nachdem sie es sich am flackernden Feuer gemütlich gemacht hatten. »Erlebt Chicago denn gerade eine neue Welle der Kriminalität?«
    »Keine andere Welle als bisher auch schon«, erklärte Fran cesca lächelnd. Gerard hatte sich neben sie auf das Sofa gesetzt und wirkte in seinem Smoking so entspannt, wie andere Männer in Jeans und T-Shirt. Er sah wirklich unglaublich gut aus, musste sie sich offen und ehrlich gestehen.
    »Es muss beängstigend gewesen sein«, sagte Anne, die mit James ihnen gegenübersaß. »Das war sicher ein mutiger Täter.«
    »Vor allem war er wohl ein ziemlich dummer«, ergänzte Francesca mit einem kleinen Lachen. »Jogger haben doch normalerweise keine großen Wertsachen bei sich.«
    »Wenn es ihnen denn um Diebstahl ging«, fügte Gerard düster hinzu.
    »Wie kannst du so etwas sagen, Gerard«, schalt ihn Anne und erschauderte. »Lasst uns über etwas anderes reden. Es

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