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Weil du mich fesselst

Weil du mich fesselst

Titel: Weil du mich fesselst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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Sache ins Rollen gebracht. Man konnte verwundetes Wild nicht gut jagen, wenn es einem verborgen blieb. Er würde sich jetzt sicherlich in offenes Gelände wagen, bei der Bedrohung, die er ihm ausgemalt hatte … bei dem Köder.
    Alles was Gerard tun musste, war nun abwarten und dem bedauernswerten Schicksal seinen Lauf lassen.
    Der erste Feiertag verlief sehr angenehm. Anne führte sie durch Belford Hall, dann trafen sich alle zu einem köstlichen Brunch. Anschließend überreichten sie sich Geschenke, und Francesca war erleichtert zu sehen, dass die, die sie von Anne und James bekam, kleine, symbolische Dinge in der Art waren, die auch sie ihnen überreicht hatte. Die beiden hatten wohl erkannt, dass sie sich bei teuren Überraschungen unwohl gefühlt hätte. Anders dagegen Gerard, der sie in der Eingangshalle neben dem großen, strahlenden Weihnachtsbaum anhielt, als sie gerade auf dem Weg war, sich für das Dinner umzuziehen.
    »Was ist das?«, fragte sie beim Anblick der dunkelroten, rechteckigen Schachtel, die er ihr reichte.
    »Mein Geschenk für dich, natürlich. Frohe Weihnachten.«
    Unangenehm berührt schaute sich Francesca zunächst um, aber sie waren alleine in der Halle. Sie öffnete die Schmuckbox und erschrak, als sie das atemberaubende Diamant-und Platinhalsband sah, das dort in schwarzen Samt gebettet lag.
    »Gerard, das kann ich nicht annehmen.«
    »Gefällt es dir nicht?«
    »Doch, natürlich, es ist umwerfend«, versicherte sie. Sein besorgter Blick tat ihr leid.
    »Dann muss es auch dir gehören, denn du bist das perfekte Beispiel für etwas, das umwerfend ist«, sagte er und berührte mit den Fingerspitzen sanft ihre Wange.
    »Nein … das kann ich nicht«, wiederholte sie und hielt ihm die Box hin, doch er nahm sie nicht. Er blickte sie nur schief an und ging. Sie blieb zurück, und während sie zusah, wie er die Treppe hochging, wuchsen in ihr Frustration und Zweifel.
    Am nächsten Morgen war sie gerade dabei, sich für die Einkaufstour mit Anne vorzubereiten, als es an der Tür klopfte. Clarisse fegte mit einem Kleidersack herein, ihr Gesicht glänzte vor Aufregung.
    »Es ist da«, sagte sie mit zitternder Stimme. Ihr Enthusiasmus war derart groß, dass Francesca sich zum ersten Mal ihrer Jugend bewusst wurde.
    »Was ist da?«, hakte sie verstört nach.
    »Ihr Kleid!« Clarisse schüttelte den Kopf und strahlte sie an. »Es ist fantastisch. Sie haben ja gar nichts verraten … nicht einmal eine Andeutung … er entwirft ja auch für die königliche Familie und so!«, sprudelte es aus ihr heraus.
    Völlig verwirrt begann Francesca zu lachen.
    »Wovon reden Sie denn da …«
    Doch Clarisse war schon viel zu beschäftigt, den Kleidersack aufzuhängen und ihn zu öffnen, um ihr richtig zuzuhören. Francesca stand einfach daneben und bestaunte mit offenem Mund das eleganteste Abendkleid in Weiß und blassem Silber, das sie je zu Gesicht bekommen hatte. Es wurde am Kragen zusammengehalten und war damit sowohl schulter-wie auch rückenfrei. Das Muster auf dem eng anliegenden Mieder bestand aus weiß umfassten, feinen, silbernen Blättern. Obwohl der Stoff rein weiß war, strahlte das Kleid Bescheidenheit aus. Der Rock war eher schlicht, der blütenweiße Stoff fiel über einen silbrigen Unterrock und vermittelte so den Eindruck von fließendem, schimmerndem Wasser.
    »Sie müssen mich heute Ihre Haare machen lassen«, drängte Clarisse aufgeregt. »Ich kenne die perfekte Frisur für dieses Ballkleid. Sie werden wunderschön aussehen. Oh … hier ist noch eine Nachricht für Sie dabei.«
    Francesca nahm den kleinen, weißen Umschlag wie betäubt an und vergewisserte sich, dass auch wirklich ihr Name darauf stand. Die Nachricht war auf leinenes Pergament getippt.
    Francesca,
    entschuldige, dass ich so nachlässig war und dich so unvorbereitet allein gelassen habe.
    Sie blickte mit angehaltenem Atem eine ganze Weile auf die Nachricht. Ein seltsames, kribbelndes Gefühl entstand zwischen ihren Schenkeln. Nein … konnte es wirklich sein?
    Entschuldige, dass ich so nachlässig war. Moment … hatte Gerard das nicht vor kurzem zu ihr gesagt? Und er wusste auch, dass sie kein Ballkleid hatte.
    Enttäuschung durchströmte sie.
    »Freuen Sie sich schon auf heute Abend? Der Ballsaal wird toll aussehen. Hat ihre Ladyschaft Ihnen schon erzählt, dass alles in Silber und Weiß dekoriert sein wird? Mit diesem Kleid werden Sie allen wie eine Märchenprinzessin erscheinen«, schwärmte Clarisse und ließ ihre Hand

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