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Weiß wie der Tod

Weiß wie der Tod

Titel: Weiß wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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noch damit an.«
    »Hast du Angst vor dem Ergebnis?«
    »Nein, aber …«
    »Die Sache hätte einen Vorteil: Du könntest dir die Anfrage auf Durchsuchung beim Staatsanwalt oder dem Richter sparen. Wenn einer der beiden oder nur die Sekretärin zur Weißen Lilie gehört, dann kriegst du die Erlaubnis nie. Außerdem sind sie dann vorgewarnt. Es ist deine Entscheidung.«
    Alle Blicke wandten sich Michaelis zu. Zum ersten Mal seit langem zog sie diese Möglichkeit tatsächlich in Betracht.
    »Wer von euch bearbeitet die verstümmelte Frauenleiche?«, fragte ein Kollege in die Stille hinein.
    »Ich«, antwortete Falk Gudman. »Was gibt’s?«
    Er reichte ihm einen Zettel. »Ich habe gerade von den schleswig-holsteinischen Kollegen einen Anruf erhalten. Ein Mann behauptet, dass Leichenteile in seinem Garten schwimmen würden.«

49
    Das Haus lag weit draußen, zwischen Lauenburg und Geesthacht, inmitten einer Seenlandschaft, die die Regenfälle der letzten Wochen geschaffen hatten.
    Falk steuerte den Wagen über die schmale Landstraße. Der Wald zu beiden Seiten sah wie ein Sumpfgebiet aus. Schilder wiesen auf die Gefahren hin.
    »Die Nächste rechts«, bemerkte Dragan Milanovic mit der Straßenkarte in der Hand.
    »Es ist mir ein Rätsel«, sagte Falk Gudman, »wieso die Leute das Gebiet noch immer nicht verlassen haben. Wenn heute Nacht der Sturm kommt, ist es zu spät.«
    »Eigentum verpflichtet. Manche nehmen das wörtlich.«
    »Bis sie daran ersaufen.«
    Falk lenkte den Wagen in die Seitenstraße. An den tieferen Stellen war der Asphalt unter dem Wasser verschwunden.
    »Da vorn müsste es jetzt kommen«, sagte Milanovic und schaute, ob er das alleinstehende Gehöft durch die Windschutzscheibe erkennen konnte. Die Wischer gaben ihr Bestes.
    Ein Mann trug schwere Koffer zu einem Kombi, der vor dem Haus stand. Falk hielt daneben an. »Sind Sie Herr Claaßen?«
    »Ja, was wollen Sie?«
    »Kripo Hamburg. Sie haben angerufen.«
    Claaßen ließ sich in seiner Arbeit nicht aufhalten und packte die Koffer auf den Rücksitz. Vorn saß eine Frau. »Dort hinten, neben dem Garten, liegen sie.«
    Milanovic ging zu der bezeichneten Stelle, Falk blieb beim Wagen. »Wann haben Sie sie entdeckt?«
    »Gleich nach dem Aufstehen. Ich habe zum Küchenfenster rausgeschaut, um zu sehen, wie hoch das Wasser steht.«
    »Können Sie sich erklären, woher die Teile kommen?«
    Claaßen schloss die Heckklappe und öffnete die Fahrertür. »Nein. In der Gegend gibt es keinen Friedhof. Aber vielleicht wurden sie vom Hinrichsen-Hof rübergeschwemmt.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Claaßen setzte sich ans Steuer. »Woher sollen sie denn sonst kommen? Hier draußen ist sonst nichts.«
    »Sind die Hinrichsens noch im Haus?«
    »Nein, der Hof ist verlassen, seit die alte Hinrichsen ins Altersheim gegangen ist. Das war vor zwei Jahren. Sie glaubt immer noch, dass sie zurückkommt, die verrückte Alte.«
    »Haben Sie in der letzten Zeit gesehen, ob jemand auf dem Hof war?«
    »Nein, er ist unbewohnt. War’s das jetzt? Wir wollen hier weg, solange es noch geht.«
    Seine Frau widersprach. »Einmal im Monat kommt jemand und schaut nach dem Rechten. Das letzte Mal war er vor ein paar Tagen da.«
    »Kennen Sie ihn? Jemand aus der Verwandtschaft?«
    »Nein, Frieda ist die Letzte der Familie. Aber er kommt regelmäßig, meistens gegen Abend. Er hat einen Schlüssel.«
    Claaßen startete den Wagen.
    »Wo kann ich Frau Hinrichsen erreichen?«, rief Gudman gegen das Seitenfenster an.
    »Die lebt jetzt in Lütjensee.«
    Dann fuhr der Wagen an.
    Gudman ging um das Haus herum, dort, wo der Garten gewesen sein musste. Er fand Milanovic bis zu den Knien im Wasser stehend. Er hielt etwas in der Hand.
    »Hast du etwas gefunden?«
    Milanovic bejahte. »Einen Unterarm. Dort drüben schwimmt ein Stück Bein und …«
    »Woher kommt das nur?« Er blickte sich um. Der Hinrichsen-Hof lag rund hundert Meter entfernt. Eine fast geschlossene Wasserdecke bedeckte das Gebiet.
    »Die Teile sind unterschiedlich alt«, sagte Dragan. »Das hier schätze ich auf ein bis zwei Monate. Die anderen sind bereits skelettiert. Wir brauchen dringend Verstärkung, bevor der Sturm kommt.«
    »Kümmer du dich drum. Ich will da mal rübergehen.«
    »Bist du verrückt? Ein Graben oder ein Draht am Boden, und du ersäufst jämmerlich.«
    Doch Gudman war schon unterwegs. Er schnappte sich eine vorbeitreibende Zaunlatte und stocherte damit vor jedem Schritt im Wasser.
    Schließlich erreichte er die

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