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Weiß wie der Tod

Weiß wie der Tod

Titel: Weiß wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Stephan.«
    Er berichtete über seine Ermittlungen. »Dieser Stephan muss noch einmal im Altersheim gewesen sein, um seine Spuren zu verwischen. Zu dumm. Dann hätten wir jetzt Name und Anschrift.«
    »Hast du die Heimleiterin zur Erstellung eines Phantombildes geladen?«
    »Ja, sie und den alten Mann. Sie sind unten bei den Kollegen. Ist Dragan schon zurück?«
    »Er ist auf dem Weg.«
    »Haben sie noch mehr gefunden?«
    »Leider ja, und die Suche ist noch nicht zu Ende. Sie mussten wegen der Dunkelheit abbrechen. Morgen geht’s weiter.«
    »Wenn der Sturm noch etwas übrig lässt.«
    »Hoffen wir’s.«
    Michaelis ging zu ihrem Schreibtisch. »Können wir dann anfangen, bevor Luansi mit unserem Verdächtigen zurückkommt? Und wo steckt Levy schon wieder?«
    Er kam gerade zur Tür herein. »Bin schon da.« In seiner Begleitung Naima.
    »Gut, setzt euch. Machen wir’s kurz. Falk, Naima: Wir haben für die Prügelopfer einen Verdächtigen und für Jette Friis wenigstens einen Vornamen, falls ihr das noch nicht mitbekommen habt. Der Verdächtige heißt Thorsten Waan, ist Systemadministrator der Weißen Lilie und Kriminaloberkommissar beim LKA.«
    »Was macht ihn verdächtig?«, fragte Naima.
    »Er bringt alles mit«, antwortete Levy, »was es zur Begehung der Morde bedurfte. Das Wissen, die Kraft und das Motiv.«
    »Welches Motiv?«
    »Seine Tochter Lilith war eines der Opfer von Holger Mandrak.«
    »Stimmt, ich erinnere mich. Was hat er mit Landau und Termühlen zu tun?«
    »Das werden wir noch herausfinden«, sagte Michaelis. »Luansi bringt ihn gerade in den Befragungsraum. Bevor wir runtergehen: Hast du was in der Speicherstadt gefunden?«
    »Allerdings.« Sie hielt die Plastiktüten hoch, die mit Spuren gefüllt waren.
    »Was ist das?«, wollte Levy wissen.
    »Blut, ein Haar und ein ausgeschlagener Zahn. Habe ich alles an zwei Stellen in einem Raum gefunden. So wie es ausschaut, sind das zwei separate Tatorte. Und das Schönste ist: Durch das Fenster hatte der Täter die beste Möglichkeit, die Opfer loszuwerden.«
    »Welcher Täter, welche Opfer?«, fragte Falk.
    »Die Opferfrage muss Dragan klären. Die Antwort wird uns zum Täter führen.«
    Ein Klopfen an der Tür ließ sie umschauen. Es war Luansi Benguela. »Wir sind so weit.«

55
    Das Aquarium in der Langen Reihe hatte gerade aufgemacht. Lili war der erste und einzige Gast.
    Der schwule Barmann fragte nach ihrem Getränkewunsch. Sie nahm einen Darjeeling. Etwas Warmes brauchte sie bei dem Wetter.
    »Nicht viel los«, sagte sie. »Ist das immer so?«
    »Nein, nur heute, schätze ich. Keiner traut sich raus. Mal sehen.«
    »Wer verkehrt hier so?«
    Der Typ schmunzelte. »Männchen, Weibchen. Mit und ohne.« Er stellte ihr eine dampfende Tasse mit Beutel hin. »Du bist zum ersten Mal hier?«
    Lili nickte. »Ja, ich wohne am anderen Ende.«
    »Was verschlägt dich nach St. Georg?«
    »Ein Date.«
    »Dein erstes?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich bin älter, als du denkst.«
    »Will ich hoffen. Wie alt bist du denn?«
    »Süße sechzehn«, sagte ein Mann, der hinter ihm auftauchte.
    Sie drehte sich um. »Sebastian?«
    Er klopfte sich den Regen von der Jacke. »Wie er leibt und lebt.«

56
    Thorsten Waan saß im Befragungszimmer. Ihm gegenüber Michaelis und Naima. Levy stand mit Benguela hinter der verspiegelten Glasscheibe im Nebenraum.
    »Ist das ein offizielles Gespräch?«, fragte Waan. »Wenn ja, dann würde ich gern den Grund wissen, bevor ich mich zu Ihren Fragen äußere.«
    »Wir ermitteln im Zuge mehrerer Tötungsdelikte«, antwortete Michaelis. »Den zwei Wasserleichen von letzter Woche und einem Toten, den wir vorgestern in einem Keller in der Silbersackstraße aus dem Zement geschält haben.«
    »Ich habe davon gehört. Was habe ich damit zu tun?«
    »Das wollen wir in diesem Gespräch herausfinden. Ich nehme an, der Name Holger Mandrak dürfte Ihnen bekannt sein.«
    »Ja, ist er.«
    »Wie verhält es sich mit den Namen Jochen Landau und Klaus Termühlen?«
    »Sind das die beiden Wasserleichen?«
    »Ja.«
    »Nur, was ich aus der Presse weiß.«
    »Und das ist?«
    »Beide um die dreißig, zu Tode geprügelt, Täter unbekannt.«
    »Kommen wir auf Holger Mandrak zurück. Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«
    Waan dachte nach. »Das ist lange her. Ich glaube, bei der Urteilsverkündung vor zwölf Jahren.«
    »Seitdem nicht mehr?«, hakte Naima nach.
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher?«
    Waan hielt inne und fixierte Naima. »Was soll das?«
    »Ich

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